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Delta Operator (German Edition)

Delta Operator (German Edition)

Titel: Delta Operator (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Gruber
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beobachtete konzentriert die direkte Umgebung des Lüftungsdeckels, während Corporal Marvin Lavinski sein Notebook hochfuhr und einen schwarzen Kasten mit einer langen Antenne mit dem Computer verband. Dann lud Lavinski ein spezielles Programm, das sie, zusammen mit einigen anderen wichtigen Daten, letztes Jahr aus der Boeing-Zentrale in Seattle gestohlen hatten. Er tippte einige Befehle ein und wartete kurz. Dann surrte das schwarze Kästchen mit der Antenne und am Bildschirm erschien eine Eingabeaufforderung. Lavinskis Hände waren schweißnass, als er die Kontaktaufnahme zum Zentralrechner der Air Force One bestätigte. Wieder surrte der schwarze Kasten, dann erschien eine Bestätigung auf dem Bildschirm, dass die Verbindungsaufnahme erfolgreich abgeschlossen worden war.
    Lavinski schloss kurz die Augen und atmete tief durch. Der Alte hatte nicht gelogen, sondern die reine Wahrheit gesagt. Er tippte Dobbs, der über ihm auf den Steigbügeln verharrte und Wache hielt, an den Oberschenkel.
    „Von mir aus kann`s losgehen, Sarge.“
    Dobbs nickte und betrachtete weiter das kleine Display se ines Palmtops. Nichts hatte sich verändert, alles war ruhig.
    „Haben wir Zugriff auf die bordinternen Kameras?“ wollte er wissen.
    Lavinski tippte einige Befehle ein und klickte sich durch mehrere Menüs. Dann nickte er und hielt das Notebook so in die Höhe, dass Dobbs die verschiedenen Kameraausschnitte der neun Überwachungskameras innerhalb der Maschine sehen konnte. Mehrere Minuten beobachteten beide Männer angespannt die verschiedenen Bildausschnitte. Dann glaubte Dobbs, dass niemand in der Maschine war. Und das war die erste gute Nachricht in dieser Nacht.
    „Hat auch keiner gemerkt, dass wir ins System eingedru ngen sind?“, wollte Dobbs flüsternd wissen. Lavinski schüttelte seinen schmalen, hässlichen Kopf. „Wir sind als Edel-Trojaner am Werk, Sarge. Nicht mal die Mutter aller Anti-Viren-Programme könnte uns jemals auffinden. Keine Sorge.“ Die gelblich weißen Zähne des Corporals leuchteten in seinem sonst pechschwarzen Antlitz, als er grinste.
    Dobbs nickte zufrieden. „OK, Marv. Aufzeichnen und eine Endlosschleife daraus machen. Die Endlosschleife dann ins System einspielen, wenn ich reingehe. Ich will auf keinen Fall gefilmt werden, wenn`s auch keiner je mehr zu sehen kriegen wird. Aber vielleicht sieht ja einer Live zu, drinnen im Terminal.“
    Lavinski nickte, dann holte er die Motorola-Funkgeräte mit den Headsets aus seinem Rucksack und reichte eines Dobbs. Das andere setzte er sich selbst auf. Die beiden Nachtsichtg eräte, die sie vorerst nicht mehr brauchen würden, verstaute er wieder in seinem Rucksack.
    Vier Minuten später war Dobbs bereit. Er hatte ein schwarzes Nylonseil an seinem schweren Rucksack befestigt und ein letztes Mal die Umgebung, draußen unter der Air Fo rce One überprüft. Lavinski sah nach oben und reckte Dobbs den Daumen entgegen.
    „ Beim nächsten Anflug öffne ich die hintere Luke, Sergeant“ flüsterte er.
    Dobbs nickte und lauschte hinaus in die kalte Nacht obe rhalb des Stahldeckels. Dann hörte er Jettriebwerke. Zuerst ganz leise, dann immer lauter und eindeutig zu einer landenden Verkehrsmaschine gehörend.
    „Okay, Marv, Ausführung“, befahl Dobbs.
    Der Corporal beobachtete den Geräuschpegel der Triebwerke der landenden Maschine, die ein integriertes Mikro der Kameralinse übertrug. Dann, als die Lautstärke der Maschine den zu erwartenden Lärm der Ladeklappe der AFO überlagerte, drückte er die Enter-Taste auf seinem Notebook und bestätigte damit den Befehl, der kabellos über das kleine schwarze Kästchen neben dem Notebook durch den rostigen Schachtdeckel hindurch direkt ins Computerhirn der riesigen Boeing übertragen wurde und dort die hintere Ladeklappe anwies, sich augenblicklich zu öffnen, ohne dies jedoch im Inneren des Jets auf irgendeinem Monitor anzuzeigen. Beinahe gleichzeitig öffnete sich ein weiteres Menüfenster, das dem Corporal zeigte, dass sich die Klappe zu öffnen begann. Nun war eine Automatik in Kraft getreten, die die Klappe solange öffnete, wie der Lärm der anfliegenden Maschine dies zuließ.
    Viel zu früh für Dobbs Geschmack fuhren die Jettriebwe rke des mittlerweile ausrollenden Flugzeugs herunter und ließen somit auch das Öffnen der Ladeklappe aufhören. Besorgt sah er zu Lavinski hinunter.
    „Wird vielleicht ein bisschen eng, Sarge, aber du solltest rein passen.“
    Dobbs nickte und atmete noch einmal tief durch,

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