Dem Feuer versprochen
auflachen, Camerons und Todds Nachrichten im Vergleich lesen zu können, war wirklich witzig.
„Alles Gute zum Geburtstag ich hoffe du wirst den heutigen Abend genießen. Pierre“.
Mein Herz klopfte, als ich seinen Namen las, ich war es wirklich nicht gewohnt, dass mir ein Mann eine solche Aufmerksamkeit schenkte. Ich glaub ich mochte ihn wirklich, doch in diesem Leben gab es für uns beide keine Chance mehr.
Der Tag verging schnell wirklich schnell. Ich nahm noch einige Gespräche entgegen, aß eine Kleinigkeit, besprach mit meiner Mutter die letzten Kleinigkeiten oder viel mehr, sprach sie und ich machte in regelmäßigen Abständen nur „mhmmm..“ und dann klingelte es auch schon an der Tür und Cam kam herein. Sie hatte ihre brünetten Haare zu Locken aufgedreht und trug einen Hexenhut. Rechts über ihren blutrot geschminkten Lippen hatte sie ein Muttermal mit Kajal aufgemalt und sie sah wirklich blendend aus.
„Brr ... ist es draußen kalt“.
Sie gab mir ein Küsschen rechts und links und bereute es wieder, als sie sah, dass ihr Lippenstift nicht ganz kussecht war.
Sie legte ihren Mantel ab und ich war beeindruckt davon, wie sich das schwarze Kleid an ihren Körper schmiegte. Sie war um einiges schlanker als ich, fast an der Grenze zum Untergewicht. Der Stress nagte an ihren Kräften, heute Abend würde ich sie erst einmal mit Schnittchen zwangsernähren. Das Kleid hatte sie noch mit ein paar künstlichen Spinnenweben aufgepeppt und eine schwarze Spinne ragte auf ihrer linken Schulter.
„Du siehst toll aus“
„Was man von dir nicht behaupten kann, du hast nur noch eine Stunde und sieh dich an. Jogginghose, ungeschminkt, Handtuch um den Kopf. Los, los, los.“
Sie zerrte mich ins Bad und schnappte sich den Stuhl, der in der Ecke stand, den ich eigentlich als Kleiderständer umfunktioniert hatte. Sie schmiss die Kleider zu Boden und bedeutete mir mich hinzusetzen.
„Wie soll ich das bloß schaffen? Wo ist deine Schminke?“
„Im Schrank“
Sie öffnete die Tür meines Spiegels und ließ alles vorsichtig in das Waschbecken gleiten, auf dem sie zum Schutz vor dem Abfluss ein Handtuch ausgebreitet hatte. Ihre Augen verdrehten sich, was ich im Spiegel deutlich sehen konnte.
„Ist das alles? Nur ein kleiner Abdeckstift, Kajal, Wimperntusche und Lidschatten?“
„Ich schmink mich nicht oft“.
Cam atmete tief durch.
“Naja das wird schon gehen, zum Glück ist deine Haut nahe zu perfekt. Schmink dich und ich mach dir inzwischen die Haare“.
Sie griff nach einer Rundbürste, meinem Föhn sowie Lockenstab und fing an, an mir herumzudoktern. Ich fühlte mich wie eine dieser hilflosen Mädchen, deren Eltern sie zwangen, an Kinderschönheitswettbewerben teilzunehmen. Die Eltern wollten schließlich nur das „Beste“ für ihr kleines Mädchen, dass sie ihrer Prinzessin aber die Kindheit nahmen und sie quälten, vergaßen sie jedoch dabei. Ich hatte wirklich etwas gegen diese Wettbewerbe und bedauerte es, dass Schönheit immer mehr und mehr in der heutigen Gesellschaft eine Rolle spielte. Das konnte doch nicht gesund sein. Magersüchtige Models, Kinder mit falschen Zähnen und Haaren, Wut kochte in mir auf, doch Cam holte mich unsanft aus meinen Gedanken zurück. Sie rupfte beim Bürsten unsanft an meinen Haaren und aus meiner Kehle kam ein gequältes „Aua“.
„Wer schön sein will, muss leiden. Jetzt schmink dich“.
Es war wirklich nicht leicht, sich einen Lidstrich zu setzen oder die Wimpern zu tuschen, während jemand an den Haaren ziepte oder Wind und einzelne Strähnen einem ins Gesicht gepustet wurde, doch das Ergebnis konnte sich sehen lassen.
Die Haare saßen perfekt und kleine Engelslocken fielen mir ins Gesicht. Cam bearbeitete ihr Werk noch mit einer Tonne Haarspray und kleinen Haarnadeln und musterte mich dann kritisch.
„Ich glaube so wird's gehen, jetzt schnell ins Kleid und pass auf, dass du ja nichts ruinierst.“
Sie half mir ins Kleid und schnürte es meiner Meinung nach viel zu fest. Dann half sie mir in den Mantel und legte mir die Maske um, ohne die perfekte Frisur zu zerstören.
Wir eilten zu dem Taxi, das bereits unten wartete.
„Ich habe es schon heute Morgen bestellt. Du weißt doch wie schwierig es ist ein Taxi an Halloween zu bekommen und jetzt guck nicht so, Bus fahren wir ganz bestimmt heute nicht.“
Als das Taxi vor dem großen Gebäude hielt, wurde mir ganz anders. Ich wusste nicht, ob es die Tatsache war, dass ich gleich in einen Raum voller
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