Dem Feuer versprochen
eingelassen worden. Ich sah genauer hin, es war Bernstein. Wunderschön.
„Mach es auf“; Claire klang so ungeduldig, wie eines ihrer Kinder und so öffnete ich es.
Auf der rechten Innenseite waren die Mädchen zu sehen, links war sie leer.
„Auf der linken Seite kannst du dann deinen Mann hin kleben, wenn du es endlich mal schaffen solltest einen ans Land zu ziehen“, erklärte sie mir.
„Danke, es ist wirklich wunderschön“.
Ich umarmte die Beiden und Tränen schossen mir in die Augen. Nun plagte mich die Schuld, dass ich diese Welt verlassen will, doch zum Glück verbarg die Maske meine Gefühle, sodass Claire mir die Kette anlegte und die Beiden wieder im Raum verschwanden. Ich folgte ihnen, Cam unterhielt sich gerade mit Richard, meinem Cousin zweiten Grades, oder so. Es war wirklich schwierig da noch einen Überblick zu behalten. Wenn die wüsste, dass er schon 1998 Jahre alt ist, nur einen Tick jünger wie ich. Doch er hatte erst mit 30 aufgehört zu altern, weshalb er äußerlich einen sehr reifen Eindruck machte und die Tatsache, dass er sich in diesem Leben als erfolgreicher Anwalt ausgab, schindet natürlich bei Cameron mächtig Eindruck. Genau ihr Beuteschema. Ich wollte gerade hingehen, um das Gespräch zu unterbrechen, als mich mein Onkel George entdeckte und laut ausrief:
„Ja hier ist ja das Geburtstagskind“, mit einem Mal sammelte sich eine große Menschentraube um mich und ich nahm Glückwünsche entgegen, musste mir anhören, dass das Essen schmeckte oder gar nicht schmeckte, dass sie eine lange Reise hatten, dass ich ja schon so groß geworden wäre, (erstaunlich, da ich bereits seit 1975 Jahren nicht mehr alterte) und, und, und. Irgendwann hatte ich es geschafft mich zu befreien, doch die beiden Turteltäubchen waren bereits außer Sichtweite. „Dieser Casanova“, schnaubte ich wütend.
„Du meinst doch hoffentlich nicht mich“, gab eine männliche Stimme hinter mir zurück.
Ich drehte mich herum und war in seinen wundervollen grünen Augen verloren.
„Pierre, nein, natürlich nicht.“
„Na dann ist ja gut. Alles Liebe zum Geburtstag Leona“
Er umarmte mich und plötzlich wurde mir ganz anders im Magen, der Geruch seines Aftershaves stieg mir in die Nase und ich musste zugeben, dass mir der Duft gefiel. Er löste die Umarmung und ich war fast ein wenig enttäuscht.
„Du siehst wirklich bezaubernd aus. Ein Traum. Tanzen wir?“
Obwohl ich diese Frage verneinen wollte, nickte ich und er nahm meine Hand und zog mich auf die Tanzfläche. Doch genau, als wir sie erreichten, wechselte der DJ von House und Discosound auf einen Kuschelsong. Bestimmt ein kluger Schachzug meiner Mutter, ich will gar nicht wissen, wie viel sie dem DJ dafür gegeben hat. Ich werde sie umbringen.
Pierre drückte mich an ihn und wir tanzten eng umschlungen, wogen uns im Klang der Musik. Das Kribbeln in meinem Bauch verstärkte sich, als ich meinen Kopf gegen seine Brust lehnte. Das lag bestimmt daran, dass ich so lange keinem Mann mehr so nahe war, anders konnte ich mir das komische Verhalten meines Körpers auf seine Bewegungen nicht erklären. Mir wurde plötzlich ganz warm und ich gab ihm ein Zeichen, dass ich mir etwas zum Trinken holen würde, doch er verstand das völlig falsch. Er nahm meine Hand und wir gingen gemeinsam zum Bereich, wo kleine Schnittchen aufgetischt waren und nette Kellnerinnen und Kellner, die Getränkebestellungen der Gäste entgegen nahmen. Ich griff mir ein kleines Baguettestück, das mit Lachs und Radieschenscheiben belegt war, und biss genussvoll herein, während Pierre für uns Getränke orderte. Als ich mich umsah, bemerkte ich, dass gut 90 % meiner Verwandtschaft sich als Vampire verkleidet hatten. Mensch Leute, offensichtlicher ging es wohl wirklich nicht. Dann sah ich noch einige Gespenster und Werwölfe oder Zombies, doch außer Cam hatte sich niemand meiner Verwandtschaft als Hexe oder Hexenmeister verkleidet. Verständlich, angesichts der Tatsache, dass sie unsere Erzfeinde waren. Sie teilten irgendwie das völlig bescheuerte Bild, dass Vampire gefährlich seien und eine Gefahr für die gesamte Menschheit darstellten und es ihre Aufgabe war unsere Spezies aus zu rotten. Idioten. Klar nicht alle unter uns, hatten ein reines Gewissen, doch wir waren doch keine Gefahr für die gesamte Menschheit. Ist ja schließlich nicht so, dass wir die Weltherrschaft an uns reißen wollten und die Menschen versklavten. Pierre riss mich aus den Gedanken, als er mir einen
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