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Dem Feuer versprochen

Dem Feuer versprochen

Titel: Dem Feuer versprochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Bellasie
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Verwandten gehen würde, oder ob es daran lag, dass mir das Hotel seltsam ausgestorben vorkam. Ich konnte keine Taxen vor dem Gebäude sehen oder Touristen, die an- oder wenigstens abreisten. Wahrscheinlich versuchte das Seasons sich dem Motto „Halloween“ anzupassen, da es mir gerade wirklich sehr gespenstig vorkam. Wir schritten durch die großen Glastüren und schon ließ meine Spannung etwas nach. Gelächter und Musik drangen aus dem großen Saal und hauchten dem Gebäude wieder an Lebendigkeit ein. Die prunkvollen Holztüren standen weit offen und schon entdeckte ich meine Mutter, die mit dem Handy am Ohr aufgeregt auf und ab ging.
    Sie erblickte mich und ging auf mich zu, ohne aufzuhören zu sprechen.
    „Ich weiß, dass es schwer zu besorgen ist, aber das ist nicht meine Sache. Ich habe es bestellt und bezahlt. Ich verlange einen sofortigen Austausch. Auf Wiederhören … herzlichen Glückwunsch Kindchen.“
    „Danke Mama, was ist denn los?“
    „Die haben keinen Kaviar geliefert, billige Fischeier, gefärbt, keinen Kaviar. Kannst du dir das vorstellen?!!!“, rief sie empört aus und ich drehte meinen Kopf in alle Richtungen, um mich zu vergewissern, dass niemand diesen peinlichen Aufstand meiner Mutter mitbekam.
    „Ist doch egal. Ich mag das Zeug eh nicht, egal ob teuer oder billig. Das fällt doch keinem auf“
    „Das fällt nicht auf??? Natürlich fällt das auf und wenn ginge es um das Prinzip. Ich habe es bestellt und ich will es haben, wie die das machen, ist mir egal. Hauptsache es kommt auf den Tisch … ach Schätzchen du siehst heute aber auch wundervoll aus. Endlich machst du mal etwas aus dir, das wird Pierre bestimmt gefallen“, ich lief rot an.
    „Mama“, tadelte ich sie, wie ein junger Teenager. Ich weiß nicht, ist das ein Automatismus, dass Erwachsene, sobald sie Kinder bekommen unheimlich peinlich werden und aufdringlich? Ich wollte gerade in den großen Saal gehen, als mir jemand den Weg versperrte, es war Joel.
    „Claire ich habe sie gefunden“, rief er in den Raum und keine Minute später, stand sie neben ihm und ich umarmte allesamt. Die Mädchen übergaben mir ein kleines Geschenk, das sie selbst eingepackt hatten, was wirklich nicht schwer zu erkennen war. Bunte Geschenkpapierschnipsel waren mit mehreren Streifen Tesafilm zusammengehalten worden. Ich hatte Mühe es auszupacken, da das Tesa nicht nur einen guten Schutz bot und sich schwer entfernen ließ, sondern wenn ich es schaffte, einige Stücke zu lösen, diese mir an den Fingern klebten. Doch irgendwann hatte ich es doch geschafft und hielt ein rosafarbenes und leicht transparentes Säckchen voll mit den schönsten Muscheln in der Hand und ein wenig Sand rieselte zu Boden.
    „Die haben wir selbst gesammelt“, gab Cloe Stolz von sich und reckte ihr Näschen nach vorne.
    „Das sind Glücksmuscheln, und wenn du die an dein Ohr hältst, kann du das Meer rauschen hören“, ergänzte Jolie die Worte ihrer Schwester. Ich umarmte die Beiden und sie liefen wieder zurück in den Saal.
    „Sie sind so süß“.
    „Alles einer Sache der Erziehung“, gab meine Schwester selbstsicher von sich. Joel lachte und nahm sie in den Arm.
    „Die Beiden haben auch gute Gene“.
    „Das stimmt“, sie lächelte und gab ihrem Mann zärtlich einen Kuss auf die Wange. Wie ich die Beiden um diese Liebe beneidete. Sie wirkten immer noch, wie frisch verliebt, dabei waren sie bereits seit 156 Jahren ein Paar und vor Kurzem hatten sie sich entschieden, ihre Liebe durch Kinder zu verstärken. Cloe war sieben und Jolie fünf, das dritte Kind war noch nicht in Planung. Sie wollten jetzt erst einmal die Zeit genießen, und da das dritte Kind auch das Letzte sein würde, wollten sie warten. Doch so schön die Beiden auch an zu sehen waren, mich erinnerte das immer mehr daran, was mir fehlte. Die wahre Liebe.
    „Könnt ihr euch nicht ein Hotelzimmer nehmen?“, gab ich spöttisch von mir.
    „Haben wir doch“, konterte Joel blitzschnell. Mir fiel die Kinnlade herunter und Claire stupste ihren Mann in die Seite. „Für die Kinder, ich will nicht, dass sie so lange aufbleiben“, erklärte sie die Worte ihres Mannes und ich war wieder beruhigt. Dann reichte sie mir eine blaue Schachtel, die mit hellblauem Geschenkband umwickelt war und dann oben als Schleife endete. Ich zog daran und öffnete die Schachtel. Es war eine Kette, sie war wunderschön. An den silbernen Gliedern hing ein kleines Medaillon. Auf dem gewölbten Deckel war ein runder Stein

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