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Dem Feuer versprochen

Dem Feuer versprochen

Titel: Dem Feuer versprochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Bellasie
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war es wert. Der Effekt war umwerfend.
    Sein Blick löste ein sanftes Prickeln auf meiner Haut aus und ich fühlte mich, wie nach einer entspannenden Massage.
    Wie konnte ein Mann einen solchen Einfluss auf meinen Körper haben? Ich konnte es immer noch nicht verstehen.
    Er blieb abrupt stehen und ich konnte nicht schnell genug abbremsen. Ich stolperte und drückte meine Nase an seine starken Rücken. Sein Rücken war gut trainiert und durch seinen Pulli roch ich den angenehmen Duft von Minze, vermischt mit dem männlichen Geruch seines Duschgels.
    „Schau“, er ging einen Schritt zur Seite und deutete mit meinem Kinn, in Richtung einer Bar. Ich sah nur einen dicken Geschäftsmann, um die fünfzig, mit grauen Haaren und einer Halbglatze, der Pommes ins sich hineinschaufelte und sie mit Cola herunter spülte.
    „Was ist denn da?“
    „Der Monitor“
    Ich blickte erneut in die Richtung und sah in der Tat einen kleinen Fernseher, der an einem Vorsprung hing. Er zeigte ein Hotel, dass in Flammen aufgegangen war. Es war das Seasons. Oh Gott, Cam und Pierre. Ich fühlte mich etwas schuldig, da ich in der ganzen Zeit nicht mehr an ihn gedacht hatte.
    „Hoffentlich ist ihnen nichts passiert“; flüsterte ich.
    John zog mich in Richtung Bar. Der Fernseher war auf stumm gestellt.
    „Könnten sie den Fernseher lauter machen?“, bat John den Barkeeper höflich. Dieser nickte, nahm eine schwarze Fernbedienung und richtete ihn auf den Bildschirm.
    Die Szenen vom Hotel rissen ab und man hatte zurück auf das Nachrichtenstudio geschaltet. Ein junger Mann mit braunen kurz geschnittenen Haaren und kleinen Augen blickte in die Kamera.
    „Nach unserer neusten Erkenntnis wurde der Brand durch eine Gasexplosion ausgelöst. Ob dieser durch einen technischen Defekt oder durch menschliches Versagen ausgelöscht wurde, können wir in diesem Moment noch nicht eindeutig sagen. Es sollen sich knapp 600 Menschen in dem Saal aufgehalten haben, als die Tragödie passiert ist. Die Feuerwehr sucht immer noch nach Überlebenden, doch die Chancen werden immer schwächer ...“
    Er sprach weiter, doch ich konnte kein Wort mehr verstehen. Das Blut in meinen Ohren rauschte zu laut, ich nahm nichts mehr um mich herum wahr. Cam, meine arme Cam und die armen unschuldigen Menschen. Ein Hexenmeister würde niemals einen Menschen gefährden, war es doch nur ein blöder Zufall? Aber wieso waren die Türen dann verschlossen. Es war eine Falle, doch. Oh Gott, Cam könnte noch leben, hätten wir sie bloß nicht zurück ins Foyer gebracht. Wir sind schuld. Meine Gedanken überschlugen sich. Mum, Dad, Joel, Cam..und Pierre. Der Schmerz in meiner Brust vergrößerte sich, es fühlte sich an, als ob man mir einen Pflock ins Herz gerammt hätte und diesen drehte, sodass die Holzsplitter in mein Gewebe eindringen. Mein Blick war verschwommen und ich sackte zu Boden, bis mich die Schwärze umgab.

    Ich spürte, wie mir über den Kopf gestreichelt wurde. Langsam öffnete ich meine Augen. Meine Wimpern waren verklebt und das Licht blendete mich, dann legte sich ein Schatten über meine Augen. Augen, blau, wie das Meer, blickten mich an. Mein Blick klärte sich langsam wieder und ich bemerkte, dass mein Kopf auf seinem Schoß lag, die Beine angewinkelt. Ich richtete mich viel zu schnell auf, sodass mir der Kreislauf beinahe wieder abgesackt wäre. Seine starken Arme hielten mich aufrecht. Seine beruhigende Stimme sprach zu mir. Nur langsam gelangen die Worte in meinen Kopf und gewannen an Bedeutung.
    „Wo bin ich?“
    „Am Flughafen“, gab seine sanfte Stimme zurück.
    Ich erinnerte mich wieder und der Schmerz krabbelte wieder an die Oberfläche.
    „Meine Eltern, Cam ...“, die ersten Tropfen glitten an meiner Wange herunter und lösten sich vom Kinn.
    „Schhhh...wir werden sie ja rächen“
    Er drückte mich an seine Brust und ich sog seinen betörenden Duft ein. Selbst in meinen schlimmsten Momenten entging mir nicht, wie hin gezogen ich mich zu ihm fühlte.
    Meine dünnen Arme schlangen sich um ihn und mein Herzschlag normalisierte sich wieder etwas. Hier saß ich also, am Flughafen und umarmte einen mir völlig fremden und offensichtlich gefährlichen Mann. Ich sollte ihn hassen, dafür, dass er ein BV war, dafür, dass er Todd nicht gewarnt hatte, dafür, dass er mir den Verstand raubte. Doch ich hasste ihn nicht, im Gegenteil.
    Ich löste mich von ihm, bevor die Stimme der Erkenntnis lauter wurde.
    „Wie lange war ich weg?“
    „Nur eine Stunde, du

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