Dem Feuer zu nah
Herzen alles herausströmen, was sich an Gefühlen darin angestaut hatte. Savannah verschaffte ihm die Erfüllung, von der er geträumt hatte, seit er ihr zum ersten Mal begegnet war.
8. KAPITEL
S avannah erwachte mit einem leisen Stöhnen auf den Lippen und legte hastig den Arm über die Augen, um sie vor dem grellen Sonnenschein zu schützen. Ihr Körper fühlte sich an, als wäre sie auf einem Wildpferd über felsigen Boden geritten.
Und dann fiel ihr ein, was in dieser Nacht geschehen war.
Sie musste lächeln, als sie daran dachte. Sie hatte geglaubt zu wissen, wie es war, etwas zu wollen. Ein Zuhause, ein Leben, einen Mann. Sie war überzeugt gewesen, jede Art von Hunger zu kennen. Hunger nach Nahrung, nach Schutz, nach Liebe. Aber nichts von dem, was sie je zuvor empfunden hatte, reichte an das heran, was Jared MacKade in ihr weckte.
In ihrem liebeshungrigen Leben hatte es schon andere Männer gegeben. Aber keiner von ihnen hatte ihr das Gefühl gegeben, dass sie ihn brauchte. Und dass sie Jared MacKade zu brauchen begann, war das Erstaunliche und Gefährliche an dem, was sie mit ihm teilte.
Es würde keinen anderen Mann mehr für sie geben. Er war der Erste, der ihr Herz erobert hatte. Und er würde auch der Letzte sein, das wusste Savannah bereits jetzt.
Sie hörte die Vögel singen, und in der Ferne bellte Shanes Hund. Savannah spürte die Wärme der Sonne, die durch die Blätter drang, und die frische Morgenbrise. Ohne den Arm vom Gesicht zu nehmen, streckte sie sich wie eine Katze, die gestreichelt werden wollte.
„Du hast eine Tätowierung.”
Sie seufzte zufrieden, legte den Arm hinter den Kopf und öffnete schließlich die Augen. Jared saß neben ihr. Sein Haar war vom Schlaf und ihren Händen zerzaust, die Augen schwer, der Blick auf ihren rechten Oberschenkel gerichtet. Sie fragte sich, ob irgendeine andere Frau auf dieser Welt das unbeschreibliche Glück hatte, beim Aufwachen einen solchen Mann neben sich zu sehen.
„Du siehst gut aus morgens”, murmelte sie und hob die Hand, um ihn zu streicheln. „Nackt und verschlafen.”
Er war nicht sicher, wie lange er sie angesehen hatte, während sie noch schlief. Aber er wusste, wann er die Decke von ihrem Körper gezogen hatte, um sie im Licht der Morgensonne zu betrachten, und den kleinen bunten Vogel auf ihrer Haut entdeckt hatte. Es war ihm schwergefallen, den Blick davon loszureißen.
„Du hast eine Tätowierung”, wiederholte er.
„Ja, ich weiß.” Mit einem leisen Lachen stützte Savannah sich auf die Ellbogen. Ihre dunkelbraunen Augen blickten ein wenig belustigt drein. „Das ist ein Phoenix”, erklärte sie und lächelte, als Jared die Augen zusammenzog, um die Tätowierung genauer zu betrachten. „Du weißt schon, der, der aus der Asche emporgestiegen ist. Ich habe ihn mir in New Orleans machen lassen, als mir klar wurde, dass ich doch nicht für den Rest meines Lebens arm bleiben würde.”
„Eine Tätowierung.”
„Manche Männer finden so etwas sexy.” Natürlich hatte sie sie sich nicht für einen Mann machen lassen, sondern nur für sich selbst. Als dauerhafte Erinnerung daran, dass sie es schaffen konnte, ganz von vorn anzufangen und mehr aus sich zu machen, als sie selbst sich zugetraut hatte. „Und du? Wie findest du so etwas?”
„Darüber muss ich erst nachdenken.” Jared konnte nicht sagen, warum der Sagenvogel auf ihrer Haut ihn so faszinierte. Was besaß Savannah noch für Geheimnisse? Welche anderen Zeugnisse ihrer Vergangenheit? Er nahm den Blick von der Tätowierung, sah ihr ins Gesicht, und wieder stockte ihm der Atem. Das schläfrige Lächeln, der Schwung der Lippen. „Wie fühlst du dich?”
„Wie nach einer leidenschaftlichen Liebesnacht mitten im Wald.” Lachend schlang sie die Arme um seinen Hals. „Ich fühle mich herrlich.” Sie küsste ihn, warm und sanft. Dann blickte sie ihn an, so als wolle sie sich jede Einzelheit genau einprägen. „Und du?”
„Ganz genauso.”
Sie hoffte, dass er sich so fühlen würde wie sie. Ihr Glück wäre vollkommen, könnte er auch nur einen Bruchteil dessen für sie empfinden, was sie in diesem Moment für ihn empfand.
Jared zog sie an sich und hielt sie, wie noch niemand sie jemals gehalten hatte. So, als würde ihm das hier unendlich viel bedeuten.
„Ich nehme nicht an, dass wir für immer hierbleiben können”, flüsterte sie.
„Nein, aber wir können zurückkommen.” Er musste nachdenken, und das war unmöglich, solange er sie in den Armen
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