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Dem Himmel entgegen

Dem Himmel entgegen

Titel: Dem Himmel entgegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Monroe
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Natürlich.”
    “Ich habe nicht damit gerechnet, dass sie hierher kommt.”
    “Ich weiß, aber jetzt ist sie da.”
    Harris machte einen Schritt auf sie zu, um sie in den Arm zu nehmen. Sie lehnte sich an ihn, schmiegte ihr Gesicht an sein Hemd und atmete seinen ihr so vertrauten Duft ein.
    “Lass uns abhauen. Wir könnten morgen angeln gehen”, flüsterte er ganz nah an ihrem Ohr. “Wir könnten Zeit miteinander verbringen, um diese Situation durchzusprechen.”
    “Morgen?” fragte sie und wich zurück. Fragend sah sie ihn an.
    “Sicher. Warum nicht?”
    “Du glaubst doch nicht, dass ich mit
ihr
auf einen Ausflug gehen würde?”
    “Sie muss ja nicht mitkommen …”
    “Oh, Harris”, sagte Ella und schmiss den Schwamm entnervt in das Spülbecken, dass das Wasser nur so spritzte. “Fannie ist hier. Du musst dir darüber klar werden, was das für uns bedeutet. Für Marion. Das arme Kind steht völlig neben sich. Sie wird ihre Mutter nicht für einen Moment aus den Augen lassen. Und selbst wenn Fannie nicht mitkommt auf den Ausflug, was wäre das dann für ein Tag für uns? Wir wüssten doch, dass sie am Ende des Tages immer noch da ist, wenn wir zurückkehren. In unser Haus.”
    Sie schluckte schwer, als sie den letzten Satz gesprochen hatte. “Was sage ich denn da? Es ist nicht mein Haus.”
    “Doch, das ist es.”
    Als sie den Kopf schüttelte, rannen Tränen über ihre Wangen. “Als Fannie sagte, dass es ihr Haus sei, tat das enorm weh, denn … denn es stimmt ja. Wenn ich das allerdings sage, hört es sich in meinem Ohren so falsch an, egal wie sehr ich mir auch wünschte, dass es wahr wäre.” Sie griff nach einem Geschirrtuch und wischte sich die Tränen vom Gesicht. “Ich habe geahnt, dass dieser Tag kommen würde, aber ich habe mir gewünscht, dass es noch lange dauern würde. Oh, Harris, wir hatten so wenig Zeit füreinander.”
    “Was sagst du da?”
    Sie blickte ihm in die Augen. “Vielleicht sollte ich gehen.”
    “Nein!”
    “Wie soll ich denn hier bleiben, jetzt, wo die Dinge sich so verändert haben?”
    Er öffnete den Mund, um ihr zu antworten, aber sie hörten, wie die Haustür geöffnet wurde und Fannie etwas sagte, hell und mit gekünstelter Fröhlichkeit.
    “Hallo? Wo sind denn alle?”
    Ella und Harris wechselten einen Blick.
    “Wir reden heute Abend darüber”, sagte er und drückte ihre Hand. “Wir werden einen Ort finden, an dem wir ungestört sind. Versprich mir, dass du noch hier bist, wenn ich zurückkomme.”
    “Okay.”
    “Ich wünschte, ich müsste jetzt nicht gehen”, murmelte er, und es hörte sich beinahe wie ein Fluch an. “Ich hätte ja Maggie geschickt, aber es ist zu wichtig und …”
    “Harris?” Fannie rief erneut aus dem Flur.
    “Geh schon”, sagte Ella. “Du musst.” Sie sah ihn verzweifelt an. “Aber komm, so schnell es geht, zurück.”
    Harris verließ das Haus, um zur Flugdemonstration zu gehen. Ella konnte es nicht ertragen, mit Fannie und Marion allein zurückzubleiben. Die beiden kicherten und lackierten sich die Nägel, während sie fernsahen. Ella ließ Marion in Fannies Obhut und eilte in die Klinik.
    Sie fand Maggie draußen vor der Klinik. Zu ihren Füßen hockten Tweedledee und Tweedledum mit ausgebreiteten Flügeln und bettelten um Futter.
    “Sie sind wieder da!” rief Maggie ihr zu, während sie langsam näher kam. Mit gerötetem Gesicht blickte sie mit verschränkten Armen auf die beiden hinunter. Die Tiere wackelten ziellos vor ihr umher. “Sie sind den ganzen Weg vom Stall hierher gelaufen.
Gelaufen!”
    “Was ist denn schief gegangen?” fragte Ella und trat an Maggies Seite.
    “Ich weiß es nicht”, stöhnte Maggie. “Als ich neulich zum Freigehege im Wald lief, um nach ihnen zu sehen, standen sie an den Zaun gepresst und wollten nichts sehnlicher als zu ihren Artgenossen. Also ließen wir sie frei. In den ersten Tagen haben sie sich ganz wacker geschlagen, aber …” Sie erhob die Hände mit gottergebener Miene. “Hier sind sie wieder.”
    “Sie sind nicht die Einzigen, die zurückgekehrt sind”, sagte Ella geheimnisvoll. Neugierig blickte Maggie sie an, und sie sagte: “Fannie ist da.”
    Maggie stand der Mund offen. “Nein! Seit wann?”
    “Seit heute Morgen.”
    “Weiß Harris es? Hat er sie schon gesehen, bevor er zur Flugstunde ging?”
    Ella nickte und schlug die Hände vors Gesicht.
    “Oh, Süße, wie geht es dir?” fragte Maggie, kam näher und legte ihr mitfühlend die Hand auf die

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