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Dem Himmel entgegen

Dem Himmel entgegen

Titel: Dem Himmel entgegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Monroe
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Manchmal brachte einer der Sitter sein eigenes Kind mit um mit Marion zu spielen. Aber meistens musste Marion allein spielen. Ellas Worte kamen ihm in den Sinn.
Sie weiß nicht, wie man spielt
.
    Er streckte seine Hand aus, um eine verschwitzte Haarsträhne aus ihrer Stirn zu streichen.
    “Ella macht das immer”, sagte sie seufzend.
    Er erinnerte sich plötzlich daran, wie Ella auch ihm eine Locke aus der Stirn gestrichen hatte und wie sich ihre Berührung angefühlt hatte. “Magst du es, wenn sie das tut?”
    Marion nickte.
    Er hatte es auch genossen, obwohl er es nicht zugeben würde. “Magst du Ella?”
    Wieder nickte Marion, legte dann den Kopf in den Nacken und sah ihn an. “Magst du sie, Daddy?”
    “Warum? Ja, sicher mag ich sie.”
    “Ich meine, magst du sie wirklich?”
    “Ich habe doch gesagt, dass ich das tue.”
    “Nein, ich meine, liebst du sie?” Ihre Augen funkelten vor Neugier.
    “Marion, wie kommst du auf diese Idee?”
    “Ich weiß nicht. Ich glaube, sie liebt dich.”
    Diese Worte trafen ihn fast wie der Schlag. “Aber wieso sagst du so etwas?”
    “Ihr beide seid jeden Tag zusammen.”
    “Aber doch nur, weil wir zusammen arbeiten. Und das weißt du doch.”
    “Ja, aber manchmal sieht sie dich so komisch an. Mit Glubschaugen …”
    “Tut sie das?”
    Marion nickte heftig, machte große Augen und flatterte mit ihren Lidern.
    Er lachte und schubste sie spielerisch zur Seite. “Das macht sie nicht. Sie mag mich nicht
so
.”
    “Jawohl, das tut sie doch”, trällerte Marion.
    Er dachte einen Augenblick darüber nach, überrascht, wie es ihm gefiel zu denken, es könne wahr sein. Gott sei Dank machte Marion sich nicht darüber lustig, wie er Ella in letzter Zeit anstarrte,
so komisch
. “Fändest du es nicht gut, wenn sie mich mögen würde oder vielleicht ich sie?”
    “Das wäre okay, denke ich.” Sie schaute nachdenklich. “Du musst sie ausführen.”
    Er lachte laut auf. “Was weißt du denn über das Ausführen? Du bist doch erst fünf Jahre alt.”
    “Ich bin schon fünfeinhalb, Daddy.”
    “Oh. Na dann …” sagte er und rollte dabei schmunzelnd mit den Augen.
    “Übrigens habe ich das im Fernsehen gesehen. Wenn ein Junge ein Mädchen mag, dann führt er es aus. Sie zieht sich was Hübsches an und er auch, und dann gehen sie irgendwo hin, wo es schön ist.”
    Er konnte seine kleine Tochter nur mit offenem Mund anstarren, wie sie da vor ihm stand und ihm Ratschläge für ein Rendezvous gab. “Ella hatte Recht”, sagte er. “Du hast eindeutig zu viel ferngesehen.
    Nun rollte Marion mit den Augen. “Oh, Daddy. Das sieht man nicht nur im Fernsehen. Jeder weiß das. Als Linda auf mich aufgepasst hat, hat sie mir erzählt, wie sehr sie David mochte und wie sehr er sie mochte und dass sie immer zusammen ausgegangen sind. Also musst du es auch so machen.”
    “Mache ich, okay?” Er stemmte die Hände in die Hüften. “Ich muss aber erst noch darüber nachdenken. Komm jetzt. Wir gehen besser zurück.”
    Sie gingen langsam durch die Wälder und kamen am Weiher vorbei. Lijahs Hütte lag auf einer kleinen Anhöhe am anderen Ufer des Sees, und dahinter, fast von den langen, dichten Ästen der Sumpfkiefern verborgen, lag ihr Haus. Ella hatte auf der Veranda Töpfe mit Farnkraut aufgehängt und große Tontöpfe mit Geranien und rankendem Efeu standen an der Tür. Die Beete um die Bäume herum waren geharkt, die Sträucher beschnitten, und vor dem Haus war die reichhaltige schwarze Erde vorbereitet, um später als Ellas Blumengarten zu dienen. Es sah alles sehr einladend aus, vor allem, weil er wusste, dass Ella im Haus auf sie wartete.
    “Daddy, schau!” rief Marion, als sie sich dem Weiher näherten.
    “Jetzt sieh dir das an”, erwiderte er. Zwischen den langen Stängeln und den zigarrenförmigen Schilfrohren wärmte sich eine Schildkröte in der Sonne. “Das ist ein prächtiger Vertreter der Gelbwangen-Schmuckschildkröte.”
    Er wollte ihr gerade erzählen, dass die Gelbwangen-Schmuckschildkröte auf den Inseln South Carolinas größer als ihre anderen Verwandten waren, dass sie im Mai und Juni brüteten und bis zu zehn Eiern legten. Er wollte gerade all das und noch viel mehr mit ihr teilen, doch plötzlich rannte Marion los in Richtung Brücke. Mit ihren kurzen Beinen lief sie entschlossen, so schnell sie nur konnte.
    “Marion, du erschreckst sie!” rief er ihr hinterher.
    Doch Marion ignorierte seinen Ruf und erreichte die Brücke gerade, als die Schildkröte

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