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Dem Killer auf der Fährte

Dem Killer auf der Fährte

Titel: Dem Killer auf der Fährte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Conant
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haben auch eine
    Katze, sie heißt Adler.« Dieser Name hatte wahrscheinlich eine tiefere Bedeutung, aber sie ist mir entgangen. Irgendwo im Haus befand sich auch ein Katzenklo, das dringend geleert werden mußte.
    »Und wenn er sie bemerkt, leckt er sie und säubert ihr Fell.«
    »Wer waren Ihre Bekannten mit den Ridgebacks?«
    »Kelly und Joel Baker.«
    Obwohl sie bis dahin freundlich und sehr gesprächig war, und die Bakers als ihre Freunde bezeichnet hatte, sprach sie nicht weiter von ihnen, und da ich nicht mehr wußte, von welchem Aspekt des Ridgeback-Hundes meine fiktive Kolumne handeln sollte, fiel mir nichts mehr ein, was ich sie über das riesige, schlafende Tier auf dem Fußboden hätte fragen können.
    Deshalb erklärte ich, daß ich jetzt gehen müsse. »Sie wollen sicher ins Bett, und ich habe sie schon lange genug aufgehalten«, entschuldigte ich mich.
    Sie lachte. »Ich habe noch nicht einmal angefangen, das Abendessen zu kochen.«
    Es war beinahe zehn Uhr.
    »Ben - mein Mann - ißt gerne spät zu Abend. Er hat einige Jahre im Ausland gelebt und sich den Rhythmus dort angewöhnt. Heute Abend hat er noch ein Seminar, das erst um zehn zu Ende ist. Und nach dem Abwasch muß ich noch mit dem Hund rausgehen, und dann muß ich auch noch unsere Buchhaltung machen. Ben schafft das nicht. Also keine Sorge, der Abend ist noch jung.«
     
    »Das Superfrau-Syndrom«, war Ritas Kommentar. »Hast du es erkannt?«
    Nach meinem Besuch bei Sheila Moss hatte ich noch bei Rita reingeschaut und ihr davon erzählt.
    »Mein Gott, vier Kinder, ein großer Hund, die Arbeit als Therapeutin. Und das Haus platzt aus allen Nähten, dabei ist es riesig. Es sieht aus wie ein Museum für Design-Geschichte mit gebrauchten Objekten als Anschauungsmaterial und einer Dekoration aus Spielsachen im Wert von ein paar hunderttausend Dollar. Um zehn Uhr abends fängt sie an, das Essen für ihren Mann zu kochen, und danach macht sie noch den Abwasch. Und das ist noch längst nicht alles.«
    »Superfrau zu sein ist eine Lebensaufgabe«, meinte Rita. »Das kann nicht jede. Es gibt Frauen, denen es nur gelingt, so zu tun, als ob sie es schaffen, aber sie zahlen einen hohen Preis dafür.«
    »Ich glaube, wenn sie von seiner Affäre mit Elaine gewußt hätte, wäre das ein starkes Motiv gewesen, nachdem sie sich für diese Ehe so furchtbar abgerackert und mit so vielen Dingen abgefunden hat. Aber ich kann es einfach nicht begreifen. Wenn ich mich in so einer Ehe wiederfinden würde, würde ich doch nicht die andere Frau umbringen. Ich würde erst gar nicht so lange warten, bis dieser Mann eine Affäre hat. Ich denke, ich würde ihn schon vorher umbringen. Welche andere Möglichkeit hätte man denn sonst, wenn man überleben will?«
    »Na, es gäbe wohl noch die eine oder andere Alternative«, antwortete Rita, »aber keine davon wäre einfach.«
    »Also, ich würde als erstes eins oder zwei von diesen Kindern nehmen und sie den Bakers geben. Apropos Bakers, was ist eigentlich mit denen? Und sieh mich nicht so an, Elaines Name ist kein einziges Mal gefallen, und Sheila hat die Bakers selbst erwähnt, ohne daß ich sie danach gefragt hätte. Aber dann hatte ich den Eindruck, daß sie nicht weiter über sie reden wollte, obwohl sie sagte, es wären Freunde von ihnen.«
    »Sie kennen sich, aber ich glaube, nicht sehr gut. Sie und Kelly haben sich früher manchmal zum Lunch getroffen. Jetzt wohl nicht mehr.«
    Ich wußte gleich, daß es da etwas gab, was sie verschwieg.
    »Und?« fragte ich also.
    »Ich weiß nur, daß Ben Sheila gesagt hat, sie soll keine Patienten mehr zu Joel Baker schicken. Sheila hat mir das selbst erzählt.«
    »Und das ist das Gerücht, das du über Joel gehört hast?«
    »Ja.«
    »Ja und?«
    »Du kapierst es nicht. Aber wie solltest du auch, das Ganze ist so eine Art Geheimcode. Wenn man mir sagt, daß ich keine Patienten mehr zu einem bestimmten Therapeuten überweisen soll, brauche ich nicht erst nach dem Grund zu fragen. Manchmal werden die Leute auch noch deutlicher und sagen, daß man keine weiblichen Patienten mehr zu ihm schicken soll.«
    »Joel Baker?«
    »Ich wollte von dem Gerücht nichts wissen, und ich wollte es eigentlich auch gar nicht weitererzählen. Also tu du es auch nicht.«
    »Natürlich nicht. Aber ist es denn wahr?«
    »Woher soll ich das wissen? Es ist schon mal vorgekommen, daß ich so etwas über einen männlichen Therapeuten gehört habe, und es hat im Grunde nur bestätigt, was ich vorher bereits

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