Dem Leben Richtung geben
verbessern? Es muss nicht immer alles sein; konzentrieren Sie sich auf die 20 Prozent, die 80 Prozent des Erfolges garantieren!
Wäre es nicht besser, eine 80-Prozent-Lösung anzustreben (und dabei relativ wenig zu investieren), als die Sache liegen zu lassen, weil man ohnehin nie auf 100 Prozent kommt? Das sollte Ihnen Mut machen, »dunkle Flecken« in Ihrem Leistungs- und Beziehungsspektrum aufzuhellen.
Hier bemerken Sie auch wieder den großen Unterschied zwischen Effizienz und Effektivität. Erinnern Sie sich: Effizienz bedeutet |194| , die Dinge richtig zu tun, Effektivität ist, die richtigen Dinge zu tun. Sie sparen viel Zeit und Energie, wenn Sie Ihren Schwerpunkt auf Effektivität statt auf Effizienz legen. Diese Gesetzmäßigkeit bestätigen wichtige Führungskräfte in der Wirtschaft. Auch Chirurgen, Zahnärzte und Eltern geben an, in ihrer Arbeit größere Erfolge mit der Pareto-Regel zu erzielen (ehrlich gesagt, bei den Chirurgen macht uns diese Aussage etwas Angst). Welches sind die Aufgaben, die Ihnen 80 Prozent des Ergebnisses bringen? Diese müssen Sie finden und zuerst erledigen.
Zentrale Lebensbereiche – Ihre Hauptaufgaben
Haben Sie sich schon einmal die Mühe gemacht, eine Übersicht zu erstellen, in welche Verantwortungen Sie verstrickt sind? Wo haben Sie Aufgaben übernommen? Welche Verpflichtungen haben Sie? Für manche Menschen ist diese Aufgabe sehr einfach. Andere hingegen listen bis zu 30 Schlüsselverantwortungen auf. Interessant ist, dass dies meist auch diejenigen sind, die mehr oder weniger laut über ein Zuviel stöhnen. Ich kenne eine Mutter von fünf Kindern, die politisch im Gemeinderat einer kleinen Stadt tätig ist. Zudem sitzt sie verantwortlich in einem Kirchengemeinderat und leitet einen karitativen Verein mit vielen Aktionen für arme Länder. Außerdem ist sie leidenschaftliche Künstlerin, hat ein großes Haus und viele Haustiere. Diese Frau meistert ihren Alltag erstaunlich gut. Aber das ist die Ausnahme. Die meisten verzetteln sich, verlieren den Überblick und können die Zusagen, die sie anderen geben, kaum annähernd erfüllen.
Die im Folgenden beschriebene Technik hilft, den Überblick zu bewahren. Allein das Auflisten hat mich schon erschreckt und verantwortungsvoller bei der Übernahme neuer Aufgaben gemacht.
|195| Wir laden Sie ein, ein Mindmap zu erstellen. Das ist so etwas Ähnliches wie eine Übersichtskarte und zugleich eine große Hilfe beim Ordnen von Gedanken. In die Mitte schreiben Sie ein Thema, so wie Sie es im Schaubild auf Seite 196 sehen, in unserem Fall »Mein Leben« (Aufgabenbereiche). Als Nächstes tragen Sie an den Hauptästen Ihre Schlüsselbereiche ein: zum Beispiel »Ich«, Arbeit, Hausarbeit, Ehe/Familie, Beziehungen/Freunde, Ehrenamt. Wenn der Beruf eine sehr zentrale Rolle in Ihrem Leben einnimmt, können Sie ihn gleich wieder in mehrere Unteräste aufgliedern. Sie coachen beispielsweise Führungskräfte, beraten Firmen, entwickeln Produkte und Seminare. Daneben sind Sie in der Forschung tätig und engagieren sich im Bereich der Mitarbeiterführung.
Wie detailliert Sie das Mindmap ausarbeiten, ist Ihre Sache. Ich habe mein Mindmap im Computer gespeichert und es mir zur Pflicht gemacht, jede größere feste Aufgabe dort hineinzuschreiben. Am Anfang traute ich mich gar nicht, dieses Bild irgendjemandem zu zeigen. Aber es war eine sehr lehrreiche Übung. Ich übernehme |197| Verantwortung nur noch in dem Bewusstsein, dass ich dafür andere Dinge kürzen muss.
Können Sie es umsetzen? Wenn nicht, müssen Sie das Neinsagen lernen. Lieber enttäuschen Sie Menschen gleich, als die nächsten fünf Jahre immer unzufrieden zu sein, weil Sie nicht alles schaffen, was Sie schaffen müssten.
Sie kommen erschlagen nach Hause, haben noch tausend Dinge zu tun, fallen müde und mit schlechtem Gewissen ins Bett, dabei hätten Sie noch dies und jenes erledigen müssen. Da Sie mit fortschreitender Entspannung realisieren, was Sie alles vergessen haben, steigt Ihr Adrenalinpegel an, und Sie können ewig nicht einschlafen. Am nächsten Morgen klingelt der Wecker wieder viel zu früh – auf zur nächsten Runde ... Nein! So nicht!
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|198| Die Macht der Gewohnheit
Wenn wir das Dringende vom Wichtigen zu unterscheiden gelernt haben, so sollten wir beim Stecken von Zielen eine weitere Unterscheidungshilfe beachten: Es gibt Aktionsziele und Gewohnheitsziele. Aktionsziele beinhalten eine bestimmte einmalige Tätigkeit,
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