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Dem Sieger eine Handvoll Erde

Dem Sieger eine Handvoll Erde

Titel: Dem Sieger eine Handvoll Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alistair MacLean
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»Bitte einen Arzt! Sofort.«
    »Eine Sekunde. Es wohnen sieben Ärzte im Hotel.« Sie wandte sich an Tracchia.
    »Sie wissen, wo Mr. Dunnets Zimmer liegt, Mr. Tracchia. Wenn Sie und Mr. Neubauer so freundlich wären, die Beamten hinzuführen …«
    »Das wird nicht nötig sein. Mr. Neubauer und ich werden ihn hinaufbringen.«
    »Tut mir leid«, sagte der andere Polizist. »Wir brauchen eine Aussage von …«
    Er brach ab, denn auch auf ihn verfehlte Tracchias drohender Gesichtsausdruck nicht seine Wirkung. Er sagte: »Hinterlassen Sie bei der Rezeption, wo man Sie erreichen kann. Sie werden verständigt, wenn der Arzt Mr. Dunnet die Erlaubnis gibt, mit Ihnen zu sprechen. Bis dahin muß ich Sie vertrösten. Mr. Dunnet muß erst einmal dringend ins Bett. Haben Sie mich verstanden?«
    Sie hatten ihn verstanden, nickten und gingen ohne ein weiteres Wort. Tracchia und Neubauer brachten – dicht gefolgt von Rory, dessen Verwirrung nur noch von seiner Besorgnis übertroffen wurde – Dunnet auf sein Zimmer und waren gerade dabei, ihn zu Bett zu bringen, als der Arzt kam. Er war ein junger Italiener, der die drei Männer mit ausgesuchter Höflichkeit bat, den Raum zu verlassen.
    Draußen auf dem Korridor fragte Rory: »Wer kann Mr. Dunnet das bloß angetan haben?«
    »Wer weiß?« sagte Tracchia. »Räuber, Diebe, eben Leute, die eher jemanden bestehlen und halb totschlagen, als einer ehrlichen Arbeit nachzugehen.«
    Er warf Neubauer einen Blick zu, der gerade auffällig genug war, daß Rory ihn bemerkte. »Es gibt eine Menge unangenehmer Leute auf der Welt, Rory. Überlassen wir die Aufklärung der Polizei, okay?«
    »Sie meinen, daß Sie sich nicht darum kümmern …«
    »Wir sind Rennfahrer, mein Junge«, sagte Neubauer sanft. »Keine Detektive.«
    »Ich bin keine Junge. Ich werde bald siebzehn. Und ich bin kein Idiot.«
    Rory bezähmte seine Wut und schaute die beiden Männer nachdenklich an. »Es geht irgend etwas sehr Merkwürdiges vor. Und ich wette, daß Harlow irgendwie darin verwickelt ist.«
    »Harlow?« Tracchia hob amüsiert eine Augenbraue, was Rory absolut nicht behagte.
    »Komm, Rory, du hast schließlich Harlow und Dunnet bei ihrem vertraulichen Gespräch belauscht.«
    »Das ist ein Irrtum! Ich habe nicht gehört, worüber sie sprachen, ich habe nur ihre Stimmen gehört. Ich habe keine Ahnung, worum es bei der Unterhaltung ging. Vielleicht hat Harlow Dunnet bedroht.« Rory überdachte diese neue und faszinierende Vorstellung und war augenblicklich von ihrer Wahrheit überzeugt. »Natürlich, das war es! Harlow bedrohte Dunnet, weil dieser ihn entweder betrog oder erpreßte.«
    Tracchia sagte freundlich: »Rory, du mußt wirklich aufhören, diese grauenhaften Comics zu lesen. Selbst wenn Dunnet Harlow betrogen oder erpreßt hat, würde es doch kaum etwas nützen, Dunnet zusammenzuschlagen. Er ist doch immer noch am Leben, nicht wahr? Er kann genauso weitermachen wie bisher – wenn das stimmen sollte, was du uns da erzählst. Nein, Rory, ich glaube, du mußt dir etwas Besseres einfallen lassen.«
    Langsam sagte Rory: »Vielleicht ist das gar nicht so schwer. Dunnet hat gesagt, daß er in einer kleinen Nebenstraße zusammengeschlagen worden sei, die zur Hauptstraße führt. Wissen Sie, was am Ende dieser Nebenstraße liegt? Das Postamt! Vielleicht wollte Dunnet dort ein paar Beweise hinbringen, die er gegen Harlow hat. Vielleicht hielt er es für zu gefährlich, das Material länger in seinem Zimmer aufzubewahren. Und deshalb sorgte Harlow vielleicht dafür, daß Dunnet keine Chance hatte, das Material zur Post zu bringen.«
    Neubauer schaute erst Tracchia und dann Rory an. Das Lächeln war von seinem Gesicht verschwunden. »Was für Material, Rory?« fragte er.
    »Woher soll ich denn das wissen?« Rory war ganz entschieden verärgert. »Bis jetzt habe ich die ganze Denkarbeit gemacht. Vielleicht können zur Abwechslung mal Sie beide Ihren Kopf anstrengen.«
    »Das können wir durchaus.« Auch Tracchia sah jetzt ernst und nachdenklich aus. »Vor allem würde ich dir raten, deine Vermutungen nicht in alle Welt hinauszuposaunen, mein Junge. Abgesehen davon, daß wir nicht den kleinsten Beweis für deine Mutmaßungen haben, gibt es auch noch so etwas wie ein Verleumdungsgesetz.«
    »Ich habe Ihnen schon einmal gesagt, daß ich kein Idiot bin«, sagte Rory leicht verbittert. »Außerdem würde es nicht gerade ein gutes Licht auf Sie beide werfen, wenn bekannt würde, daß Sie versuchen, Johnny Harlow etwas

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