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Dem Sieger eine Handvoll Erde

Dem Sieger eine Handvoll Erde

Titel: Dem Sieger eine Handvoll Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alistair MacLean
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außerdem waren die Zwillinge zwar ausgezeichnete Mechaniker, aber etwas schlichten Gemüts und jederzeit bereit, alles für bare Münze zu nehmen, was ihnen ein Mann wie Johnny Harlow erzählte.
    »Aber woher konnten sie wissen, daß wir kommen würden?«
    »Sie haben es nicht gewußt.« Harlows Verstand arbeitete auf Hochtouren. »Sie stehen für gewöhnlich in Funkkontakt mit Kollegen, die einen Kilometer von ihnen entfernt auf beiden Seiten der Straße postiert sind. Wenn ein vielversprechendes Objekt, wie zum Beispiel unser Transporter, in Sicht kommt, brauchen sie nur Sekunden, um die Signallampen an ihren Platz zu schaffen und in Betrieb zu setzen.«
    »Ein ganz rückständiger Verein«, sagte Tweedledum.
    »Allerdings. Sie haben es bis jetzt noch nicht einmal zu Eisenbahnüberfällen gebracht.«
    Die Zwillinge beruhigten sich allmählich und dösten schon nach kurzer Zeit wieder vor sich hin. Harlow war so wach wie zu Beginn der Fahrt. Nach ein paar Minuten entdeckte er in seinem Rückspiegel ein Paar Scheinwerfer, die rasch näher kamen. Harlow überlegte kurz, ob er in die Straßenmitte hinausziehen sollte, um den Wagen am Überholen zu hindern; denn der Verdacht lag nahe, daß der Fahrer oder die Insassen des Fahrzeuges Mitglieder der unbekannten Pseudopolizeitruppe waren. Aber er verwarf den Gedanken gleich wieder. Wenn sie etwas gegen ihn im Schilde führten, brauchten sie nur die Hinterreifen des Transporters zu zerschießen, um ihn zum Halten zu zwingen.
    Als der Wagen überholte, war kein Zeichen irgendeiner Feindseligkeit zu bemerken, aber es geschah etwas Seltsames: Die Scheinwerfer und Rücklichter erloschen und blieben ausgeschaltet, bis der Wagen mindestens hundert Meter weit entfernt war. Als die Lichter wieder angingen, war der Wagen so weit weg, daß es unmöglich war, das Nummernschild zu erkennen. Nur Sekunden später bemerkte Harlow ein weiteres Scheinwerferpaar in seinem Rückspiegel, das mit noch größerer Schnelligkeit näherkam. Die Lichter dieses Wagens gingen jedoch nicht aus, und das wäre auch ziemlich unverständlich gewesen, denn als er den Transporter überholte, erkannte Harlow, daß es sich um einen echten Polizeiwagen handelte, dessen Blinklicht und Martinshorn in voller Aktion waren. Harlow gestattete sich ein fast glückliches Lächeln, und nach zwei Kilometern war auf seinem Gesicht deutliche Schadenfreude abzulesen, als er langsam herunterbremste.
    Vor ihm parkte, mit rotierendem Blinklicht, der Polizeiwagen am Straßenrand. Unmittelbar davor stand ein weiterer Wagen: Ein Polizeibeamter, mit einem Block in der Hand, sprach durch das offene Fenster mit dem Fahrer. Es war ziemlich klar, worum es bei dem Gespräch ging. Abgesehen von den Autobahnen liegt die Geschwindigkeitsbegrenzung auf Frankreichs Straßen bei 110 Kilometern pro Stunde, und der Mann, der gerade verhört wurde, mußte mindestens hundertfünfzig gefahren sein, als er den Transporter überholte. Harlow zog den Transporter nach links zur Straßenmitte und überholte gemächlich die beiden Wagen. Und er hatte bei diesem Manöver genügend Zeit, das Nummernschild des vorderen Wagens zu entziffern: PNIIIK.
    Wie die meisten größeren Städte hat auch Marseille sehenswerte und weniger sehenswerte Viertel. Gewisse Bezirke im Nordwesten der Stadt gehören einwandfrei zur letzten Kategorie. Sie sind schäbig und heruntergekommen und eher Industrie- als Wohngebiete. Die Rue Gérard war typisch für eine solche Gegend: Sie war nicht gerade außergewöhnlich scheußlich, aber geradezu einzigartig reizlos und fast ausschließlich von kleinen Fabriken und großen Garagen gesäumt. Das größte Gebäude in dieser Straße war ein Monstrum aus Ziegeln und rostigem Eisen, das etwa auf halber Höhe auf der linken Seite stand. Über der großen, gerippten Eisentür stand in dreißig Zentimeter hohen Buchstaben nur ein Wort: CORONADO.
    Als Harlow den Transporter die Rue Gérard entlangrollen ließ, schien er gänzlich ungerührt von dem häßlichen Anblick, der sich ihm bot. Die Zwillinge schliefen fest. Als Harlow sich der Garage näherte, wurde das Garagentor hochgerollt, und als er in einem weiten Bogen auf die Einfahrt zufuhr, flammten im Inneren der Garage Lichter auf.
    Die Garage war geradezu riesig: etwa vierundzwanzig Meter lang und fünfzehn Meter breit. Sie sah ziemlich alt aus, aber sie war so aufgeräumt und sauber, wie man es von einer Garage nur erwarten konnte. An der rechten Wand standen nicht weniger als drei

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