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Dem Vaterland zuliebe

Dem Vaterland zuliebe

Titel: Dem Vaterland zuliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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immer noch erregt aus.
    »Tut mir leid, Sir Richard, wegen meines Tons. Die Umgangsformen auf Linienschiffen habe ich leider völlig verlernt.«
    Leise trat Allday ein und bemerkte stumm, daß der Posten an der Tür verschwunden war. »Gehen Sie an Deck, Sir Richard?«
    Als die Männer an Brassen und Schoten arbeiteten, um die
Indomitable
in den Wind zu drehen, rollte das Deck schwer. Überall gab es erstaunte Gesichter, die auf die See blickten. Die war leer bis auf kleine Segel, die die
Indomitable
bei ihrem Drehen in den Wind wie Haie zu umkreisen schienen.
    Bolitho rutschte über die nassen Planken und fing sich an einer Stag, als das Deck sich wieder einmal zur Seite hob.
    Tyacke sah das, doch als Allday hinzusprang, drehte er sich um und nahm Leutnant Protheroe das Teleskop ab. Er hob es sehr sorgfältig an das rechte Auge und wagte kaum zu atmen, als der bunt gepönte Schoner in der Linse deutlich erkennbar wurde.
    »Lassen Sie eine Ehrenwache an der Eingangspforte antreten, Mr. Scarlett.« Er schaute wieder durch das Glas und gab sich Mühe, seine Stimme ruhig zu halten.
    »Gleich wird ein Kapitän an Bord kommen – und wir werden ihn an diesem Septembermorgen mit allen gebührenden Ehren empfangen.«
    Er spürte Alldays Griff an seinem Arm, seine Erregung.
    »Was ist, Sir Richard?«
    Bolitho schaute über das Achterdeck. Tyacke hatte das Schiff, das auf Ruder und Segel reagierte, im Blick. Seine Jacke war naß von der sprühenden Gischt.
    Tyacke hatte alles erraten. Er hatte es sogar gewußt!
    Dann gab er sein Teleskop an Allday weiter und sagte ruhig: »Blick mal durch, alter Freund. Es wird noch jemand anders an Bord kommen.«
    Der Chirurg Philip Beauclerk wischte sich an einem feuchten Tuch seine knochigen Hände ab. Er sagte: »Wer auch immer sich als erster um Kapitän Bolithos Wunde gekümmert hat, war ein hervorragender Arzt. Ich möchte ihm gratulieren, Feind oder nicht!«
    Bolitho saß neben der Koje, die in seiner eigenen Kajüte für Adam geriggt worden war, und hielt seine Hand. Irgendwie konnte er das alles immer noch nicht richtig glauben, und doch hatte er, ähnlich wie Tyacke, alles geahnt. Eine einzige Chance – und sie hatten sie genutzt.
    Adam öffnete seine Augen und sah ihn forschend an, als wolle er sich vergewissern, daß dies alles kein Traum sei, keine vergebliche Hoffnung.
    »Also, Onkel, so leicht wirst du mich nicht los!« Dann schien er zu merken, wie fest seine Hand gehalten wurde, und flüsterte: »Alldays Sohn hat alles riskiert!«
    »Du auch, Adam!«
    Er lächelte und griff härter zu, als der Schmerz wiederkam.
    »Mich hätte man eingebunkert, Onkel. Ihn hätte man gehängt wie den armen George Starr. Ich werde nie vergessen, was er für uns getan hat!«
    Beauclerk unterbrach sie: »Er ist immer noch sehr schwach, Sir Richard. Die Abenteuer der letzten Tage haben nicht gerade zu einer schnelleren Heilung beigetragen!«
    Adam schüttelte den Kopf. »Wie kommt's bloß, Onkel, daß alle meinen, man sei taub und dämlich, wenn man mal krank in der Koje liegt? Die reden über einen, als wenn man nur einen Schritt vom Himmel entfernt ist!«
    Bolitho berührte Adams unbedeckte Schulter. Sie fühlte sich kräftiger an und war nicht mehr so heiß.
    »Es geht dir schon besser, Adam!«
    Er schob die Meldungen, die die
Reynard
gebracht hatte, im Geist zur Seite. Der Konvoi mit den Truppen war doppelt so groß wie ursprünglich vorgesehen und würde binnen zwei Wochen Halifax erreichen. Er hatte das Tyacke mitgeteilt, als der Arzt Adam untersucht hatte. Ihm war klar geworden, daß Tyacke einiges dazu sagen würde.
    Die Amerikaner hatten den Ort von Adams Gefangenschaft mit Absicht durchsickern lassen, um einen Rettungsversuch zu provozieren. So wäre das Lee-Geschwader geteilt worden – und zwar in dem Augenblick, da es am dringendsten gebraucht wurde. Doch die Größe und Bedeutung des Geleitzugs hatte einen solchen Plan nicht weiter reifen lassen.
    Glaubten Männer wie Beer wirklich, daß ein Mann wie er einen so tollkühnen persönlichen Einsatz gegen einen so starken Widerstand vor Ort wagen würde? Jetzt würden sie Adams Flucht entdeckt haben. Doch kein Mensch würde wissen, daß er die
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erreicht hatte. Also war das eine Trumpfkarte.
    Bolitho sah Adams Blicke verschwimmen, der Griff seiner Hand lockerte sich.
    »Wenn ich etwas für dich tun kann…« Adam wollte sprechen, doch der Arzt hatte ihm etwas gegen den Schock und die Anspannung seiner Flucht gegeben. »Ich

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