Dem Weihnachtsraetsel auf der Spur

Titel: Dem Weihnachtsraetsel auf der Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wilfert

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nicht glauben, dass Papa so fies sein kann und uns alles wieder von der Hauswand reißt.« Tina schaut Jonas fragend an.
    Der zuckt nur mit den Schultern. »Andererseits war er aber auch dagegen, dass wir das machen. Darum könnte er es schon sein.«
    »Es wäre aber in jedem Fall blöd, wenn wir jetzt aufgeben würden«, stellt Tina fest und richtet sich auf. »Wir machen weiter. Jetzt erst recht!«

    Auch Jonas setzt sich auf. »Genau! Pass auf. Ich hab auch schon eine Idee. Wir machen weiter wie bisher. Aber nur für den Dieb.«
    »Wie, nur für den Dieb?«
    »Na ja, er klaut weiter, weil wir ständig irgendetwas Neues ans Haus kleben. Aber gleichzeitig denken wir uns was aus, womit wir am 23., bevor die Jury kommt, das Haus schmücken. Das muss nur etwas sein, was der Dieb nicht klauen kann.«
    Tina überlegt kurz. »Und wenn wir das erst aufhängen, kurz bevor die Jury kommt? Also erst, wenn sie vorne um die Ecke biegt. Dann bringen wir es an.«
    »Klasse Idee«, sagt Jonas. »Dann müssen wir uns nur überlegen, was das sein kann.«
    »Also muss ein super Einfall für Montag her, und zwar …«
    Da unterbricht sie Jonas mit einer Handbewegung. Er deutet auf die Tür, wo er ein Geräusch gehört hat. Ganz vorsichtig geht er zur Tür und reißt sie mit einem Ruck auf… und sieht beinahe so was wie ein Gespenst: den doofen Olli!
    »Was willst du denn hier?«, schreit Jonas.
    »Deine Mutter hat mich reingelassen. Ich soll dir das hier geben.« Er reicht Jonas einen Umschlag. »Der Zentbauer war gerade bei meinen Eltern. Du hast das gestern bei ihm vergessen und ich soll dir das bringen. Er wollte selber kommen, hatte aber keine Zeit mehr.«
    Unsicher schaut Jonas zu Tina rüber. Was soll das denn jetzt? Was kümmert sich der doofe Olli um etwas, das er, Jonas, vergessen hat?
    »Na, gib schon her.« Unwillig nimmt Jonas den Umschlag. »Kannst ruhig wieder gehen.«
    »Danke, Olli.« Tina sagt es, weil sie findet, das gehört sich so.
    »Na, wenigstens eine, die sich bedankt.«
    »Was willst du denn noch?«, knurrt Jonas und steht auf. »Soll ich vielleicht auf die Knie fallen?«
    »Nix. Gar nix. Ich hab dir den Umschlag gebracht. Schluss, aus!«

    »Ja, um hier rumzuspionieren. Das wolltest du doch.«
    »Ich? Rumspionieren? Du spinnst ja. Was soll ich denn rumspionieren? Meinst du etwa, euer blöder Hausschmuck interessiert mich? Ich gewinne eh. Hab schon alles beieinander. Das wird der Knüller. Da könnt ihr machen, was ihr wollt. Ich gewinne!«
    »Und warum hockst du dann hier vor der Tür und lauschst?«
    Olli tippt Jonas an die Stirn, der direkt vor ihm steht. »Mensch, Jonas, du hast ja’nen Sprung in der Schüssel. Du und deine dämliche Schwester, ihr haltet euch für die Besten. Dabei seid …«
    Tina unterbricht ihn. Sie steht auf und stellt sich jetzt auch ganz nah vor Olli. »Wer ist hier dämlich? Soll ich dir mal was sagen? Der Allerdämlichste bist doch du. Du bist hässlich wie eine Kröte! Dein Kopf auf einer Briefmarke und die Post wär pleite!«
    Tina hat sich richtig in Wut geredet und schubst sogar Jonas beiseite. »Und wenn du nicht gleich von hier verschwindest, dann …«
    »Was ist hier eigentlich los?«
    Von dem Geschrei angelockt, kommt Katrin ins Zimmer. »Kann mir mal jemand verraten, warum ihr so rumbrüllt?«
    »Der spinnt!«, sagt Tina und deutet auf Olli.
    »Er steht vor unserer Tür und lauscht«, erklärt Jonas.
    »Ich hab bloß den Umschlag gebracht. Und dann sind die durchgedreht.«
    »Na, dann ist ja alles klar«, sagt Katrin, nimmt Olli bei den Schultern und schiebt ihn hinaus. »Und wir«, sagt sie noch zu Tina und Olli, »wir sprechen uns noch.«
    Kaum ist Olli draußen, beginnt Jonas ein paar Sachen zusammenzusuchen. »Los, Tina, wir machen das jetzt so, wie wir gesagt haben. Wir schmücken. Und wenn der Olli das klaut, ist es nicht schlimm. Dann denken wir uns eben was anderes aus.«
    »Also ist doch Olli der Dieb?«
    Jonas nickt.

    Beide schneiden aus den alten Folien Sterne aus und hängen sie auf. Große Mühe geben sie sich nicht dabei. Aber immerhin tun sie so, als wäre alles so geplant.
    Als Jonas Olli im Nachbarsgarten sieht, droht er ihm mit der Hand. Olli tippt sich an die Stirn und geht ins Haus.
    Jonas und Tina machen weiter, bis ein Pizzabote ihnen eine Pizza liefert.
    »Für Tina und Jonas Kreuz«, sagt er. »Bezahlt ist sie schon!«
    Tina und Jonas wundern sich zwar, das hält sie aber nicht davon ab, sich gleich über die Pizza herzumachen.
    »Pizza Salami!