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Demolition

Demolition

Titel: Demolition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bester
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aufzukreuzen und meinen Ermittlungen Riegel vorzuschieben?«
    »Nein, verflucht noch mal, ausgeschlossen.« »Sir«, meldete sich »Winker« telepathisch bei Powell. »Am vorjährigen 4. Dezember hat Polizeipräsident Crabbe mit Ihnen den Fall Monolith diskutiert. Beachten Sie bitte folgenden Auszug:
    POWELL: Diese Sache hat auch einen äußerst heiklen finanzwirtschaftlichen Gesichtspunkt, Herr Polizeipräsident. Womöglich fällt die Monarch uns mit einem Rechtseinwand in den Arm.
    CRABBE: Reich hat mir sein Wort gegeben, daß er davon absieht, und auf Ben Reich kann ich mich jederzeit verlassen. Er hat es unterstützt, als ich Staatsanwalt werden sollte.
    Ende des Zitats.»
    »Prächtig, »Winker«. Ich wußte doch, daß irgendeine Besonderheit unsere Crabbe-Materialien auszeichnet. « Powell änderte seine Taktik und starrte Crabbe eindringlich an. »Das sagen Sie so einfach? Wie war es denn mit Ihrer Kandidatur zum Bezirks-Staatsanwalt? Da hat Reich Sie doch unterstützt, oder?«
    »Hat er.« »Und ich soll glauben, daß er danach aufgehört hat, Sie zu fördern?« »Ja, verflucht, Powell, ja, das sollen Sie. Er hat mir damals geholfen.
    Seitdem jedoch nicht wieder.« »Also geben Sie mir im Vorgehen gegen Reich freie Hand?« »Warum beharren Sie so darauf, daß Reich der Mörder ist? Das ist einfach lächerlich. Sie haben keinerlei Beweise. Sie selbst haben's ja gesagt.« Powell starrte ihn unverändert an. »Er hat ihn nicht getötet. Ben Reich würde niemals jemanden umbringen. Er ist ein anständiger Mann, der...«
    »Geben Sie mir freie Hand oder nicht?« »Na schön, Powell. Von mir aus.«
    »Aber nur mit starkem Widerwillen. Merken Sie's sich. Er fürchtet sich ganz gewaltig vor Reich, Jungs. Und merken Sie sich noch etwas. Ich auch.«
    »Alles herhören«, sagte Powell zu seinen Mitarbeitern. »Sie alle wissen, was für ein kaltschnäuziges Ungetüm Vater Moses ist. Er ruft immer bloß nach Tatsachen... Fakten... Indizien... unwiderleglichen Beweisen. Wir müssen dieser verdammten Maschine daher Beweismaterial vorlegen, das sie davon überzeugt, daß gegen Reich Anklage zu erheben ist. Zu diesem Zweck wollen wir an Reich die DummSchlau-Methode anwenden. Die Mehrheit von Ihnen kennt das Verfahren bereits. Wir teilen jedem Observationsbedürftigen zwei Mitarbeiter zu, einen Dummen und einen Schlauen. Ersterer weiß nicht, daß ein Schlauerer ebenfalls an diesem Fall arbeitet. Der Observationsbedürftige weiß es auch nicht. Sobald er den Dummen abgeschüttelt hat, glaubt er sich in Sicherheit. Daraufhin fällt dem Schlauen die Tätigkeit wesentlich leichter. Genauso werden wir nun auch in der Sache Reich anfangen.«
    »Alles klar«, sagte Beck.
    »Gehen Sie sämtliche Abteilungen durch und suchen Sie einhundert Polizisten der niedrigsten Dienstgrade heraus. Stecken Sie sie in Zivilkleidung und setzen Sie sie auf den Fall Reich an. Lassen Sie sich vom Labor alle blödsinnigen Spur-Robots zuteilen, die in den letzten zehn Jahren in Dienst gestellt worden sind.
    Orientieren Sie unsere gesamten Spezial-Kinkerlitzchen auf Reich. Aus all dem machen Sie das Paket Dumm... eines der Art, die er ganz bestimmt abschütteln wird, das abzuschütteln ihn aber Zeit und Aufwand kosten muß.«
    »Irgendwelche besonderen Probleme?« erkundigte sich Beck.
    »Warum hat man ausgerechnet das Spiel »Sardinenbüchse« gespielt? Wer schlug das Spiel vor? Die Sekretäre der Beaumont sagten aus, daß keine Introvision Reichs möglich war, weil ihm ständig irgendein Lied durch den Kopf kreiste. Welches Lied? Wer hat es verfaßt? Wo hat Reich es gehört? Das Labor teilte mit, die Leibwächter seien mit einer Art von Sehpurpur-Ionisator außer Gefecht gesetzt worden. Überprüfen Sie alle Personen und Institutionen, die in dieser Richtung Forschungen betreiben. Was hat D'Courtneys Tod versacht? Veranlassen sie die Untersuchung von Wirkungen aller möglichen Waffen. Schaffen Sie Klarheit über Reichs Verhältnis zu D'Courtney. Wir wissen, daß sie im Geschäftsleben Rivalen waren. Bestand zwischen ihnen eine Todfeindschaft? War es Mord aus Gewinnsucht? Mord aus Furcht vor der Konkurrenz? Was und wieviel darf Reich durch D'Courtneys Tod zu gewinnen hoffen?«
    »Du liebe Güte«, rief Beck. »Und das alles im Rahmen von Paket Dumm? Wir vermurksen uns den Fall selber, Lincoln.«
    »Kann sein. Aber ich zweifle daran. Reich ist ein erfolgreicher Mann. Er kann auf eine Erfolgssträhne zurückblicken, die ihn stolz gemacht hat. Deshalb

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