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Demolition

Demolition

Titel: Demolition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bester
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Zeit für schäbige, rachsüchtige Weibsbilder und ihren verqueren Anhang.«
    »Hergott!« schrie Chooka. »Meine Güte, was soll ich denn auf einmal gegen Sie haben? Klar, Sie haben hier Wirbel gemacht. Ja, Magda hat Schläge bekommen. So etwas geschieht eben ab und zu. Dergleichen wird immer wieder passieren. Seien Sie doch vernünftig!«
    »Ich bin's. Wenn nicht Sie der Urheber dieser Schweinerei sind, wer dann?«
    »Keno Quizzard. Er hat alle nur erdenklichen Beziehungen zur Unterwelt. Ich habe doch gehört, wie Sie und er...«
    »Quizzard entfällt. Quizzard ist tot. Wer sonst?«
    »Church.«
    »Für so etwas besitzt Church nicht den Mumm. Andernfalls hätte er's vor zehn Jahren auf diese Tour versucht. Wer sonst?«
    »Woher soll denn ich es wissen? Hunderte gibt's, die Sie genug hassen, um auf so was zu verfallen.«
    »Tausende, schätze ich. Aber wer könnte an meinen Safe gelangen? Wer könnte eine Zeitphasenkombination herausfinden und...«
    »Vielleicht war's nicht nötig, sich lange mit dem Safe zu befassen. Vielleicht hat sich jemand statt dessen mit Ihrem Kopf befaßt und so die Kombination ermittelt. Möglicherweise...«
    »Mit meinem Kopf!«
    »Ja. Gedankenlesen. Möglicherweise haben Sie Church unterschätzt... Oder irgendeinen anderen ESPer, der allen Grund zu haben glaubt, Sie unter die Erde zu bringen.«
    »Mein Gott...«, flüsterte Reich. »O mein Gott... Ja.«
    »Church?«
    »Nein. Powell.«
    »Der Hauptbulle?«
    »Der Hauptbulle. Powell. Ja. Lincoln Powell mit dem Heiligenschein. Jawohl!« Die Worte begannen über Reichs Lippen wie ein Wasserfall zu fließen. »Ja, Powell, jawohl! Der Scheißkerl versucht es jetzt auf die miese Tour, weil er mir anders nicht beikommen kann. Er schafft's nicht, sich seinen Fall zusammenzuschustern. Ihm sind nur noch die schmutzigen Mittelchen geblieben...«
    »Sie sind verrückt, Reich.«
    »So? Warum hat er dann dafür gesorgt, daß ich Ellery West und Breen verliere? Weil er weiß, daß ESPer der einzige zuverlässige Schutz gegen Hinterlisten sind. Jawohl, es ist Powell!«
    »Ein Bulle, Reich? Ein Polizist?«
    »Natürlich ist er Polizist!« brauste Reich auf. »Warum soll denn ein Polizist so etwas nicht tun?! Er kann sich in Sicherheit wiegen. Ihn verdächtigt ja niemand. Wirklich schlau. Genau das, was ich auch täte... Na schön... Nun werde ich mir auch einmal einen kleinen Scherz erlauben!« Er stieß die Rotäugige mit dem Fuß beiseite, ging zu Chooka und riß sie hoch. »Rufen Sie Powell an.«
    »Was?«
    »Rufen Sie Powell an!« schrie er. »Lincoln Powell. Rufen Sie ihn daheim an. Er soll sofort herkommen.«
    »Unmöglich, Reich...«
    Er schüttelte sie. »Sperren Sie die Ohren auf, Sie alte Bürste. Bastion West gehört dem D'Courtney-Kartell. Da der alte D'Courtney nun tot ist, fällt das D'Courtney-Kartell mir zu, und damit auch die Bastion West. In Kürze gehört mir dieser ganze Schweinestall. Sie kriegen's mit mir zu tun, Chooka. Möchten Sie im Geschäft bleiben? Dann rufen Sie Powell an.«
    Sie starrte in sein verzerrtes Gesicht, las umständlich seine Gedanken, erkannte allmählich, daß er die Wahrheit sprach. »Aber ich habe keinen Vorwand zum Anrufen, Reich.«
    »Einen Moment... einen Moment mal.« Reich überlegte, dann zog er die Tatwaffe aus der Tasche und drückte sie Chooka in die Hand. »Zeigen Sie ihm das Ding. Sagen Sie, D'Courtneys Tochter hätte es hier zurückgelassen.«
    »Was ist denn das?«
    »Die Waffe, die D'Courtney getötet hat.«
    »Ja, um... Reich!«
    Reich lachte. »Er wird davon keinen Nutzen haben. Während er sie sich holt, stell ich ihm meine Falle . Rufen Sie ihn an. Zeigen Sie ihm die Waffe. Lassen Sie ihn kommen.« Er schob Chooka zum Apparat und stellte sich außerhalb des Aufnahmebereichs daneben. In seiner Hand hielt er bedeutungsvoll den Neuronen-Scrambler. Chooka verstand vollauf.
    Sie wählte Powells Nummer. Mary Noyes erschien vor Powells Gerät, lauschte Chooka, rief dann Powell. Der Hauptkommissar kam; sein ohnehin hageres Gesicht wirkte verhärmt, und seine Augen hatten dunkle Ränder. »Ich... ich habe hier etwas, das Sie vielleicht interessiert, Mr. Powell«, stammelte Chooka. »Ich habe es eben erst gefunden. Das Mädchen, das Sie aus meinem Haus geholt haben, muß es vergessen haben.«
    »Was denn, Chooka?«
    »Die Waffe, mit der D'Courtney umgebracht worden ist.«
    »Nicht möglich!« Powells Miene war plötzlich lebhaft. »Lassen Sie mal sehen.« Chooka zeigte ihm die Waffe. »Herrje, das ist

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