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Demolition

Demolition

Titel: Demolition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bester
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Spaceland aus.« »Verbinden Sie mich mit dem Freizeit-Zentrum.« Ein Fischgrätenmuster entstand auf dem Bildschirm, dann zeigte er den von Chrom blitzenden Klubraum der Monarch. Ellery West, so bärtig und von gelehrtem Erscheinungsbild wie immer, heftete gerade bedächtig Blätter voller Maschinenschrift in Plastikordner. Er hob den Blick und lächelte.
    »Hallo, Ben.«
    »Es besteht kein Anlaß zu guter Laune, Ellery«, sagte Reich unfreundlich. »Zum Teufel, wo steckt Hassop? Ich dachte, Sie hätten...«
    »Das alles geht mich nicht länger irgend etwas an, Ben.«
    »Wie meinen Sie das?«
    West deutete auf die Ordner. »Gerade habe ich meine Arbeit beendet. Vollständige Aufzeichnung meiner Laufbahn und Tätigkeit bei der Monarch Gemeinwirtschaftliche Allzweck AG für Ihr Archiv. Diese Laufbahn hat heute früh um neun Uhr ein Ende genommen.«
    »Was?!«
    »So ist's. Ich hatte Sie gewarnt, Ben. Der Verband hat die Monarch für ESPer gesperrt. Wirtschaftsspionage widerspricht unserer Ethik.«
    »Hören Sie, Ellery, Sie können unmöglich ausgerechnet jetzt den Kram hinschmeißen. Ich habe Schwierigkeiten und benötige dringend Ihre Mitarbeit. Heute morgen wollte mich jemand im Raumschiff in Fetzen sprengen. Ich bin um Haaresbreite verschont geblieben. Ich muß herausfinden, wer dahinter steckt. Ich brauche einen ESPer.«
    »Bedaure, Ben, geht nicht.«
    »Sie müssen ja nicht für die Monarch arbeiten. Ich nehme Sie persönlich für private Dienste unter Vertrag. Mit einem Vertrag wie Breen einen hat.«
    »Breen? Ein Zweier? Der Analytiker?«
    »Ja. Mein Analytiker.«
    »Ist er nicht länger.«
    »Was?«
    West nickte. »Die Änderung des Statuts ist heute in Kraft getreten. Künftig sind Privatdienste ausgeschlossen. Sie schränken die Leistungsfähigkeit der ESPer zu stark ein. Wir müssen zum größten Wohle der Mehrheit aller Menschen wirken. Breen ist für Sie nicht länger zu haben.«
    »Powell steckt dahinter«, brüllte Reich. »Ihm ist kein Trick zu schmutzig, um mir das Leben zu versauern! Er versucht mich an das D'Courtney-Kreuz zu nageln, dieser erbärmliche Gedankenschnüffler! Er...«
    »Hören Sie auf damit, Ben. Powell hat mit alldem nichts zu schaffen. Wir wollen als Freunde auseinandergehen, oder? Wir haben immer ein angenehmes Verhältnis zueinander gepflegt. Nun sollten wir uns auch auf angenehme Weise trennen. Oder was meinen Sie?«
    »Meinetwegen fahren Sie zur Hölle!« schnauzte Reich und unterbrach die Verbindung. »Nach Hause«, sagte er im gleichen Tonfall zum Piloten.
    Rücksichtslos stürmte Reich in seine Dachwohnung, erzeugte in den Herzen seines Personals erneut Furcht und Abneigung. Er warf seine Reisetasche dem Hausdiener in die Arme und stampfte unverzüglich in Breens Räume. Sie waren verlassen. Auf dem Tisch fand er ein freundliches Schreiben, das im wesentlichen jene Dinge enthielt, die ihm bereits West mitgeteilt hatte. Reich ging in die eigenen Räume und ans V-fon; er wählte den Anschluß von Gustus Tate. Der Bildschirm erhellte sich und zeigte ein Schild mit dem Text:
     
    BETRIEB EINGESTELLT
     
    Reich betrachtete die Schrift, trennte die Verbindung und wählte die Nummer Jerry Churchs. Der Bildschirm flackerte auf und zeigte ein Schild, worauf stand:
     
    BETRIEB EINGESTELLT
     
    Unwirsch schaltete Reich das Gerät aus, schritt unentschlossen durch sein Arbeitszimmer und trat schließlich zum Lichtschimmer in der Ecke, der seinen Safe anzeigte. Er holte ihn aus seiner Zeitverschobenheit, so daß plötzlich das Aktenschränkchen vor ihm stand, und griff nach dem roten Umschlag im linken oberen Fach. Als er den Umschlag berührte, hörte er ein leises Knacken. Er duckte sich und taumelte rückwärts, schützte sein Gesicht mit den Armen. Ein greller Blitz zuckte auf, gefolgt von einer schweren Explosion. Etwas traf Reich an der linken Körperseite, schleuderte ihn durchs Arbeitszimmer und gegen die Wand. Ein Hagel von Trümmern regnete herab. Reich raffte sich auf, schrie aus Bestürzung und Wut, riß die Streifen seiner zerfetzten Kleidung von der linken Körperseite, um sich die Verletzung anzuschauen. Er hatte eine üble Platzwunde erlitten, und ein besonders heftiger Schmerz ließ auf mindestens eine gebrochene Rippe schließen.
    Er hörte sein Personal durch den Korridor herbeilaufen. »Draußenbleiben!« brüllte er. »Hören Sie? Bleiben Sie draußen! Allesamt!« Er wankte durch die Zerstörungen und begann die Reste seines Safes zusammenzuklauben. Er fand den

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