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Demon Lover

Demon Lover

Titel: Demon Lover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Devyn Quinn
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bohrte weiter. «Vielleicht wollen Sie sich nicht erinnern.»
    Schlaff wie eine Stoffpuppe auf dem Sofa liegend, durchforstete Kendra ihr Gedächtnis nach Erinnerungen an jenen Abend. Dieser Zeitabschnitt war losgelöst von allem anderen, die wenigen Erinnerungsfetzen entzogen sich ihr. Von dem Moment an, da sie im Krankenhaus zu sich gekommen war, waren ihre Erinnerungen wieder klar. Eine Frage blieb jedoch: Sie kam einfach nicht dahinter, was sie sich angetan hatte.
    Was wussten die Leute, die an einen Selbstmordversuch glaubten, schon von ihr? Sie fürchtete sich vor dem Tod und der Auflösung. Vor der Verwesung und den Würmern, die sich am verwesenden Fleisch labten. Die Vorstellung, diesem Prozess unterworfen zu werden, erschreckte sie mehr als alles, was ihr noch zustoßen mochte. Sie wollte leben. Und zwar gemäß ihren Vorstellungen. Glücklich bis an ihr Lebensende.
    Ohne körperliche Schmerzen oder psychische Leiden.
    Sie fluchte unterdrückt.
Verdammt
.
    «Glauben Sie mir, wenn ich es wüsste, würde ich es Ihnen sagen.» Sie zitterte.
    «Niemand kann Sie zwingen, zu den Treffen zu gehen, Kendra. Das war keine Bedingung für Ihre Entlassung. Sie haben das Programm absolviert, und das war ein hervorragender Anfang.»
    «Freut mich, dass Sie das so sehen», sagte sie.
    «Ich habe die Anonymen Alkoholiker deshalb vorgeschlagen, weil ich denke, das wäre eine gute Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen.»
    «Ich bin keine Säuferin», protestierte sie. «Und ich habe keine Lust, mit Leuten herumzuhängen, die darüber klagen, wie furchtbar alles ist.»
    «Es gibt Leute, die
Sie
haben klagen hören», erklärte er.
    «Fangen Sie bitte nicht wieder mit den selbstsüchtigen, egozentrischen Aspekten meiner Persönlichkeit an.»
    «Es ist Ihre Entscheidung», sagte er seufzend. «Worüber möchten Sie sprechen?»
    Auf einmal hatte sie einen Kloß im Hals. Vielleicht war es besser, die Migräne und deren merkwürdige Auswirkungen auf ihre Psyche gar nicht erst zu erwähnen.
    Andererseits wüsste Dr. Somerville vielleicht eine Erklärung oder gar eine Lösung.
    «Also, ich hatte wiederholt Kopfschmerzen.»
    «Ja?»
    Sie leckte sich über die trockenen Lippen und nickte. «Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll, aber ich habe anscheinend immer wieder Aussetzer. Dann passiert etwas mit mir, was ich mir nicht erklären kann.»
    «Zum Beispiel?»
    Innerlich sträubte sie sich, mehr von sich preiszugeben. Sie hatte ein mulmiges Gefühl. «Ich sehe so Sachen.»
    «Können Sie die näher beschreiben?» Er wirkte skeptisch.
    «Aber ja. Sicher kann ich das.»
    Kendra entspannte sich und dachte daran, wie Remi ihr Küsse auf den Hals gehaucht und dann mit den Lippen ihre erregten Nippel umkreist hatte. Wildes, glühend heißes Verlangen erfasste sie. Sie meinte, sein sexy Flüstern zu vernehmen, mit dem er sie aufforderte, die Schenkel zu spreizen, damit er den Zwischenraum mit seinen Hüften ausfüllen konnte.
    Ihr Kitzler pochte fordernd. Um den süßen Schmerz zu lindern, presste sie die Beine zusammen. Wäre sie zu Hause gewesen, hätte sie die Hände in den Slip geschoben und sich gestreichelt, bis der Orgasmus ihr Erleichterung verschafft hätte. Sie wollte die Hitze eines steifen Schwanzes spüren, der in ihre feuchte Wärme drang.
    In dem Moment, als Kendra Erregung durchströmen wollte, erschauerte sie. Ihr Blick verengte sich auf das Sofaende. Aus dem Nichts nahm ein schwankender Schatten Gestalt an, der größer wurde und sich verfestigte.
    Kendra schnappte nach Luft. Sie blinzelte heftig, ihr Puls raste. Sie klammerte sich am Sofa fest.
    O Gott, nicht schon wieder!
    Doch sie konnte nichts dagegen tun.

[zur Inhaltsübersicht]
13
    Als sich ihr Blick wieder schärfte, stand Remi vor ihr. Splitternackt grinste er sie an.
    Der Dämon winkte mit der Hand. «Hier bin ich.»
    Bei seinem Anblick durchzuckte es sie.
O nein
, dachte sie. Remi war wieder da. Stand leibhaftig vor ihr. Zum Greifen nah.
    Sie blickte zu Dr. Somerville hinüber und erwartete, er werde geschockt sein. Aber der Arzt zuckte nicht mit der Wimper.
    Er räusperte sich verärgert. «Haben Sie meine Frage verstanden?»
    Kendra zögerte eine endlose Minute lang, dann schüttelte sie verwirrt den Kopf. «Äh, nein, ich – ich begreife gar nichts», stammelte sie. «Was haben Sie gefragt?»
    Der Arzt hatte die Erscheinung, die wie eine heimtückische, dem Auge verborgene Krankheit in sein Sprechzimmer gekommen war, nicht bemerkt.

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