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Demon Lover

Demon Lover

Titel: Demon Lover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Devyn Quinn
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abgeschnittene Bluejeans, die ihre schlanken Beine zur Geltung brachten, dazu eine am Bauch verknotete weiße Bluse und Sandalen. Sie hatte ein paar Blusenknöpfe offen gelassen, sodass man den Ansatz ihrer Brüste sah. Mit ihrer stark gebräunten Haut, dem süßen blonden Haarschopf und den funkelnden blauen Augen wirkte sie kess und hübsch.
    «Das ist ja toll», meinte Kendra. «Einfach super.»
    Und Bea streute noch Salz in die Wunde. Sie streckte ihre Linke vor. «Und, schau mal. Ich bin verlobt.»
    Als Kendra den Ring sah, krampfte sich ihr der Magen zusammen. Der Ring war der gleiche, den sie für ihre Verlobung mit Michael Roberts ausgewählt hatte. Als Michael ihr den Antrag machte, hatte sie mit Bea stundenlang die Kataloge von Juwelieren gewälzt, bis sie den perfekten Ring gefunden hatte.
    Kendra reichte es allmählich.
Dieses Miststück!
Hätte sie sich nicht wenigstens einen anderen Ring aussuchen können? «Meinen Glückwunsch», murmelte sie.
    Bea lachte glucksend. «Danke. Wir heiraten nächstes Jahr im Mai. Am Ersten.»
    Kendra hätte sich am liebsten übergeben. Wie originell. Wahrscheinlich hatten sie bereits die Freilufthochzeit geplant, komplett mit Unmengen von Blütenblättern und Tanz um den Maibaum.
    «Du bist natürlich eingeladen», fügte Bea hinzu.
    Kendra lächelte schwach. Im Geiste spannte sie einen Bogen, zielte und schoss. «Ich glaube, ich habe an dem Tag schon etwas vor.»
    Bea riss unschuldig die Augen auf. «Erzähl mir nicht, du und Michael, ihr hättet euch denselben Tag ausgesucht.»
    Kendra entging nicht, dass Beas Bemerkung eher wie ein Vorwurf als wie eine Frage klang. Ihr kam ein boshafter Gedanke.
    Und auf einmal tut sich der Erdboden auf und verschluckt Bea wie einen Frühstückshappen.
    Bei der Vorstellung lächelte sie. «Michael und ich haben uns getrennt, weißt du.»
    «Ach, das ist aber schade», meinte Bea. «Was ist denn passiert?»
    Kendra, die nicht so recht wusste, was sie darauf antworten sollte, betrachtete in der Schaufensterscheibe ihr Spiegelbild. Sie war zwar keine Vogelscheuche, aber der Unfall hatte unübersehbar seinen Tribut gefordert und ihr ein paar Fältchen um Augen und Mundwinkel hinterlassen. Sie sah älter aus als dreiundzwanzig. Sie runzelte die Stirn, während ihre Gedanken die gewohnte Bahn beschritten.
    Musste sie wirklich in jeder wachen Minute an den Unfall erinnert werden? Im Kopf hatte sie die Trennung immer wieder und wieder Revue passieren lassen. Es hatte keinen Sinn, sie erneut durchzuspielen. Michael war ein Arsch, Punkt und Schluss.
    Vielleicht war es Schicksal. Vielleicht war es Karma. Oder sie hatte einfach nur Pech gehabt.
    In ihren Träumen überstand Kendra den Unfall immer unbeschadet – was ihr im wahren Leben nicht gelungen war. Sie hatte nichts vorhergeahnt, hatte keine Zeit zum Reagieren gehabt. Und dass sie aus dem Wagen geschleudert worden war, hatte ihr vermutlich das Leben gerettet. Sonst wäre sie wie ihr Vater vom Auflieger des Sattelschleppers zerschmettert worden.
    Dass Michael sie einfach fallen lassen hatte, konnte sie Beatrice Evans gegenüber nicht zugeben. Auch sie hatte ihren Stolz. Nicht viel Stolz, aber genug.
    Kendra hob den Kopf und reckte trotzig das Kinn. «Ich hab ihn mit einem Groupie erwischt und Schluss gemacht.»
    «Du hast mit Michael Roberts Schluss gemacht?», fragte Bea verdutzt, als wäre ihr selbst das niemals in den Sinn gekommen. Zu dem Zeitpunkt hatten Michael und seine Band
Mind’s Awry
 – Bewusstseinsstörung – kurz davor gestanden, einen lukrativen Plattenvertrag zu unterschreiben.
    Kendra lächelte reizend. «Hättest du an meiner Stelle nicht das Gleiche getan?», gab sie zurück und drehte den Spieß damit um. Welche Frau, die über ein gewisses Maß an Selbstachtung verfügte, wäre mit einem Mann zusammengeblieben, der sie betrog?
    Bea nickte. «Natürlich», sagte sie. «Das hätte schließlich jede getan.» Kendra machte eine wegwerfende Handbewegung. «Außerdem hatte ich gar keine Zeit zum Heiraten.» Sie räusperte sich. «Ich bringe nämlich gerade mein eigenes Business zum Laufen.»
    Auch das war nicht rundheraus gelogen. Sie hatte sogar schon einen Namen für ihr Unternehmen: Lass es bringen!
    Die Idee dazu war ihr gekommen, als sie sich zu Hause von ihren Verletzungen erholte. Ihr hatten Pflegekräfte geholfen, doch viele Leute konnten sich so etwas nicht leisten, und da war sie darauf gekommen, dass es vielleicht Bedarf für eine besondere Art von

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