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Demon Lover

Demon Lover

Titel: Demon Lover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Devyn Quinn
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wurden die Überweisungen nicht eingestellt, sondern lediglich auf ein anderes Konto umgeleitet.»
    Sie hob die Brauen. «Auf ein anderes Konto?»
    «Ja.»
    Das mulmige Gefühl kehrte zurück. «Lassen Sie mich raten: Dieses Konto gehört Gerald Carter.»
    Brown nickte. «Ich glaube, Ihr Bruder hat die Überweisungen nach dem Unfall umgeleitet, bei dem Ihr Vater ums Leben kam. Damals meinte er, Sie seien derzeit nicht in der Lage, sich selbst um die Gelder zu kümmern.»
    «Das war nicht ganz unzutreffend», räumte Kendra vorsichtig ein. «Aber da ich die vorrangige Treuhänderin bin, lässt sich das jetzt, da ich wieder gesund bin, wohl wieder rückgängig machen. Habe ich recht? Ich kann die Gelder wieder meinem Konto gutschreiben lassen?»
    Brown sah in die Akte. «Normalerweise ja.»
    «Normalerweise?»
    «Sind zwei oder mehr Mittreuhänder eingesetzt, sind entweder die Mittreuhänder allein zeichnungsberechtigt, oder es müssen beide unterschreiben. Ihr Vater hat Sie als Haupttreuhänderin eingesetzt, weshalb Ihre Unterschrift allein genügt. Nur wenn Gerald auf die Vermögensverwaltung Einfluss nehmen will, sind beide Unterschriften erforderlich.»
    Kendra kniff die Lippen zusammen. «Ich weiß sicher, dass er an das Vermögen herangegangen ist. Weshalb war meine Unterschrift dafür nicht erforderlich?»
    Brown legte die Finger auf die Akte. «Weil aufgrund der Regeln der nachgeordnete Treuhänder alleiniger Bevollmächtigter wird, wenn der andere geschäftsunfähig wird und seine Verwaltungsaufgaben nicht länger wahrnehmen kann. Da dies der Fall war, hat Gerald rechtmäßig gehandelt, nachdem er Ihre Geschäftsunfähigkeit nachgewiesen hatte. Vor fast einem Jahr, als Sie zum ersten Mal im Krankenhaus waren, hat er der Treuhandabteilung entsprechende Papiere vorgelegt, worauf seinem Ersuchen stattgegeben wurde. Wegen Ihrer, äh, psychischen Probleme hat sich an dieser Einschätzung bislang nichts geändert.»
    Psychische Probleme. Eine höfliche Umschreibung dafür, dass sie komplett von der Rolle gewesen war. Dass sie den Verstand verloren hatte. Obwohl Gerald sich ähnlich geäußert hatte, verschlug ihr Browns freimütige Erklärung die Sprache. «Und wie kann ich das wieder rückgängig machen?»
    Diesmal schaute Simon Brown nicht in die Unterlagen. Auf einmal wurde ihr klar, dass man ihm ihren Besuch angekündigt hatte. Wahrscheinlich glaubte er, er habe es mit einer doofen Nuss zu tun, und zwar nicht von der knackigen, schmackhaften Sorte. «Im Moment können Sie gar nichts tun.»
    Ihre Welt stürzte ein. «Was soll das heißen, ich kann nichts tun?», fragte sie dümmlich.
    Brown zuckte nicht einmal mit der Wimper. «Den Unterlagen zufolge haben Sie Gerald Carter eine Vollmacht ausgestellt, die ihn dauerhaft ermächtigt, Ihre finanziellen Interessen wahrzunehmen. Dazu gehört auch die Verwaltung des Treuhandvermögens.»
    Kendra hob die Hände, als wehrte sie unsichtbare Schläge ab. «Das … das ist nicht wahr», stammelte sie. «Dergleichen habe ich nie unterzeichnet.»
    Brown sah sie zurückhaltend an und zog ein Dokument aus dem Stapel hervor. Er verzog skeptisch den Mund und schob ihr das Schriftstück hin. «Ist das Ihre Unterschrift?»
    Kendra nahm das Dokument in die Hand und überflog eilig die Seiten. Man brauchte kein Rechtsexperte zu sein, um zu verstehen, worum es ging. Ganz unten stand ihre gut lesbare Unterschrift, komplett mit den kleinen Schnörkeln im K und im C.
    Genau an der Stelle, wo Dane Montgomery sie hatte unterschreiben lassen.
    Ihr wurde übel, ihre Hand begann zu zittern. «Das habe ich nicht unterschrieben.»
    Brown legte die Stirn in Falten. «Wollen Sie damit sagen, das sei nicht Ihre Unterschrift?»
    Sie schüttelte den Kopf. «Doch, das ist meine Unterschrift. Allerdings war ich der Ansicht, ich würde eine Versicherungspolice für das Haus und die darin befindlichen Wertsachen unterzeichnen.»
    Brown schaute sie an, als habe er eine Vollidiotin vor sich. «Sie haben vorher nicht gelesen, was Sie unterschrieben haben?»
    Kaum hatte er es ausgesprochen, brach Kendra das Herz. Sie hätte niemals laut ausgesprochen, dass sie so blöd gewesen war, ein Dokument zu unterzeichnen, ohne es vorher gelesen zu haben.
    Sie schluckte mühsam.
Schachmatt
. Sie war in Geralds Netz gefangen. Und sie war sehenden Auges hineingestolpert.
    Sie warf Brown einen schmerzvollen Blick zu. «Er muss heute mit Ihnen gesprochen haben», sagte sie. «Deshalb lag die Akte bereits auf Ihrem

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