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Demon Lover

Demon Lover

Titel: Demon Lover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Devyn Quinn
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Am Rande einer Ohnmacht, taumelte sie zum Sofa und ließ sich aufs durchgesessene Polster sinken. Das war immerhin noch besser, als auf den harten Fußboden zu fallen. «Davon hat Gerald mir nichts gesagt.» Sie schüttelte den Kopf. «Ich hatte ja keine Ahnung. Null.»
    Michael setzte sich neben sie. Das alte Möbel ächzte und wäre unter seinem Fliegengewicht beinahe zusammengekracht. Er strich ihr mit den Fingerspitzen über die Wange. «Ich weiß, du hast geglaubt, ich hätte wegen des Unfalls mit dir Schluss gemacht. Aber so oberflächlich und mies bin ich nicht. Dein Bruder hat mir gesagt, ich soll die Verlobung lösen, weil ich dich nur mit runterziehen würde.» Er zuckte erneut mit den Schultern. «Hab wohl noch Glück gehabt. Ich hätte bis zu drei Jahre bekommen können. So hab ich nur sieben Monate gesessen und wurde wegen guter Führung vorzeitig entlassen.»
    Kendra entbrannte in neuem Zorn auf ihren Stiefbruder.
Was für eine Ratte
.
    «Hättest du mir etwas gesagt, hätte ich mit Gerald geredet und ihn vielleicht dazu gebracht, die Strafe abzumildern. Zumindest hätte ich dir einen guten Verteidiger besorgen können, der die Verurteilung vielleicht sogar abgewendet hätte. Schließlich hat das Gras nicht mal dir gehört.»
    Michael wandte den Blick ab. «Das stimmt nicht ganz», murmelte er.
    Kendra sog scharf die Luft ein und legte die Stirn in Falten. «Wie meinst du das?»
    Michael fuhr sich durch das lange, verfilzte Haar. «Das Dope hat mir gehört», gestand er eilig. «Ich hab ein bisschen gedealt, um die Band zu finanzieren. Die Anlage, den Transporter, die Reisen – Scheiße, es ist ganz schön teuer, ins Geschäft zu kommen.»
    Kendra sackte in sich zusammen. Verdammter Mist. Sie hatte sich auf einen Drogendealer eingelassen. Genau das hatte ihr Vater ihr vorgeworfen, bevor es ihn aus der Kurve getragen hatte. Nathaniel Carter hatte gemeint, sie sähe alles durch eine rosarote Brille, weil sie dem Bad-Boy-Rockstar-Appeal von Michael Roberts erlegen sei.
    Jetzt gingen ihr die Worte ihres Vaters wieder durch den Kopf. Der Richter hatte ihr ins Gesicht gesagt, sie habe keine gute Menschenkenntnis, und den ersten Mann zu heiraten, in den sie sich verliebt habe, sei ein Fehler, den sie noch bedauern werde. Er hatte gewollt, dass sie noch wartete – mindestens ein Jahr, besser zwei. Zu dem Zeitpunkt aber waren ihr zehn Minuten ohne Michael wie eine Ewigkeit vorgekommen. Sie war jung und verliebt gewesen und hatte ihn so schnell wie möglich heiraten wollen.
    «Mist», sagte sie leise.
Dad hat recht gehabt.
    Michael ergriff ihre Hand. Seine Finger fühlten sich kühl an. «Ich hab’s nicht in großem Stil betrieben», versuchte er zu erklären. «Wir brauchten das Geld – nur bis zu unserem Durchbruch.»
    Als sie ihm in die Augen sah, schnürte es ihr die Kehle zu. «Mir ist es egal, ob du dir nur etwas dazuverdienen wolltest, Michael. Es ist falsch, mit Drogen zu dealen – egal mit welchen. Das ist ungesetzlich. Mein Dad hat nur seine Pflicht getan, als er dich aus dem Verkehr gezogen hat.» Sie schluckte mühsam. «Und das gilt auch für Gerald. Sie wollten mich nur vor dir schützen.»
    Er blinzelte irritiert und nahm seine Hand weg. «Dann stellst du dich auf deren Seite?», knurrte er.
    Sie versteifte sich. «In diesem Fall ja.» Ihr kam ein neuer Gedanke. «Wenn du mich in der Beziehung angelogen hast, was hast du mir dann noch verschwiegen, Michael?» Ihr schwirrte der Kopf, ihre Miene hatte sich verfinstert. «Die Groupies? Du hast gemeint, du hättest die Mädchen, die ständig mit euch rumhingen, nicht gefickt. Stimmte das, oder waren die auch nur ein Mittel, um einen Plattenvertrag zu ergattern?»
    Michael stand auf. «Herrgott, Kendra. Hätte ich gewusst, dass du mich ins Kreuzverhör nehmen willst, hätte ich dich nicht angerufen.» Er verdrehte die Augen. «Außerdem ist es nicht so, dass ich wieder mit dir zusammen sein will oder so.»
    Seine freimütige Erklärung traf Kendra wie ein Faustschlag. Ihr wurde ganz kalt, und ihr Herz geriet ins Stolpern.
    «Das willst du nicht?», fragte sie angstvoll. Die Enttäuschung brannte in ihr. Was war sie doch für eine Idiotin.
    Er sah sie an, als hätte sie nicht mehr alle Tassen im Schrank. «Mein Gott, nein. Ich will unsere Beziehung nicht wieder aufwärmen», erklärte er schroff und setzte hinzu: «Deine Familie hat mir schon mehr als genug Ärger eingebrockt, nein, danke.»
    Kendra wand sich innerlich. «Und weshalb hast du

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