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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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ihren ganzen Körper, als sie sich erinnerte, wie sie aufgewacht war, bereit für ihn, obwohl sie die ganze Nacht mit den erstaunlichsten erotischen Spielereien verbracht hatten. Aber dann war ihr aufgefallen, dass er anders aussah. Sich anders benahm. Erschreckend anders.
    »Es war seltsam«, sagte sie. »So als ob er besessen wäre.«
    »Dann hast du dich ihm verweigert?«, fragte Shade.
    Sie sah ihn gereizt an. »Hallo! Er war nicht er selbst!«
    »Ganz ruhig«, sagte Shade, mit einer weicheren Stimme, als sie je von ihm gehört hatte. »Ich hab’s nicht so gemeint, ich wollte nur ganz genau wissen, was los war. Um seinetwillen.«
    Sie spürte, wie ihr das Blut in die Wangen stieg. Mit Eidolons Brüdern über Sex zu sprechen, war einfach zu abartig. »Ja, ich hab mich geweigert. Und dann hat er sich in den Seelenschänder verwandelt.« Ein Schaudern überlief sie. »Wir hatten erst diese Nacht über sie geredet. Vielleicht hat er sich einfach in den ersten Dämon verwandelt, der ihm in den Sinn gekommen ist.«
    Wraith und Shade wechselten Blicke – irgendetwas Ominöses ging zwischen ihnen vor. Eidolon schien zerstreut, in sich selbst versunken. Sein Gesicht war immer noch bleich.
    »Darum ist er nicht zurückgekommen«, murmelte Eidolon, was aber überhaupt keinen Sinn ergab. Er fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar und konzentrierte sich dann mit einer Intensität auf sie, die sie einen Schritt zurücktreten ließ. »Es hat mich gewundert, wieso der Seelenschänder nicht zurückgekommen ist, um dich zu quälen, nachdem er deine Mutter umgebracht hatte. Denn das tun sie normalerweise. Sie hören nie auf, nicht, ehe sie ihre Opfer in den Wahnsinn getrieben haben.«
    »Denkst du vielleicht, die Erinnerung an das, was er getan hat, hätte mich nicht all diese Jahre gequält?« Warum nur musste ihre Stimme so zittern? Eidolon hatte ihr letzte Nacht über so vieles hinweggeholfen, und jetzt fühlte sie sich, als ob sie das ganze Trauma noch einmal durchleben müsste.
    »Das weiß ich doch, lirsha .« Er schob sich auf sie zu, ganz langsam, und bei jedem Zentimeter vergrößerte sich ihre Panik. »Aber jetzt ergibt alles einen Sinn. Er war gar nicht hinter dir her. Er hat deine Mutter nicht umgebracht, um dich zu quälen. Er hat sie umgebracht, nachdem er sie jahrelang gequält hatte.«
    »Jahre? Nein. Das kann nicht sein.« Sie runzelte allerdings die Stirn, denn was er sagte, ergab durchaus Sinn. Alle, die sie gekannt hatten, hatten gesagt, dass sie Ziele hatte, ein gutes Leben, und dann hatte sie auf einmal angefangen, Drogen zu nehmen. Tayla wusste noch, wie sie immer davon sprach, ihren Dämonen entfliehen zu wollen …
    Sie waren echt. Die Dämonen waren echt gewesen, und niemand hatte ihr geglaubt.
    »Sie ist immer wieder für eine Weile clean gewesen, und dann hatte sie einen Rückfall, erzählte von Dämonen und dass ihre Albträume wieder angefangen hätten. Er muss zu ihr gekommen sein, immer wenn sie clean war, und hat sie wieder in die Drogen getrieben.«
    »Wann hat sie mit den Drogen angefangen?«
    »Ich bin nicht sicher … « Ehe ihre Großmutter starb, hatte sie Tayla erzählt, dass alles auf einmal passiert sei. Ihre Mom hatte das College geschmissen, mitten in einem Nervenzusammenbruch, der, wie alle annahmen, durch eine Mischung aus Stress, Drogen und einer unerwarteten Schwangerschaft verursacht worden war. »O Gott. Gott, nein! «
    »Jepp.« Shades Mund wurde zu einer schmalen, grimmigen Linie, als er eine Bluteinheit an Eidolons Infusionsschlauch anschloss. »Es gibt nur einen Grund, wieso sich Eidolon in einen Seelenschänder verwandelt haben kann, Tayla.«
    Sie wurde von Krämpfen geschüttelt, drohte vornüberzukippen. »Weil er ihn in mir gespürt hat«, sagte sie heiser.
    Eidolon neigte den Kopf. »Der Dämon, der deine Mutter umgebracht hat – «
    »War mein Vater.«
    Eidolon rieb sich die Wange, auf der die Markierungen erschienen waren. »Darum kannst du auch Narben sehen, die kein anderer bemerkt. Schänder können alte Verletzungen sehen, auch nachdem sie längst verheilt sind. Sie spüren Schwächen auf und nutzen sie aus.«
    Wraith warf ihr einen mitfühlenden Blick zu, den sie noch durch den Schleier der Dunkelheit wahrnahm, der sich langsam auf sie herabsenkte. »O Mann, und ich dachte, ich wär im Arsch.«
    »Das bist du auch, Blödmann.« Shade hängte den Blutbeutel an den Knauf einer Kommode, während sie langsam zur Tür zurückwich. Sie hatte keine Ahnung, wo sie

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