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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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als Dämonen entpuppen, mh?«
    Tayla wirbelte herum. Das Erste, was sie sah, war ein Paar leuchtend grüner Augen, die sich auf einer Höhe mit den ihren befanden. Das Zweite war eine Faust, die mit ihrem Gesicht zusammenstieß.
    Taylas Kopf flog nach hinten. »Au!« Sie erwiderte den Gefallen mit einem Ellbogen gegen das Kinn der schwarzhaarigen Frau.
    Die Frau geriet kurz ins Schwanken, ehe sie sich wieder fing. Die eine Seite ihres mit schwarzem Lippenstift bemalten Munds verzog sich zu einem Halblächeln. »Schön, dich endlich kennenzulernen, Tayla.«
    Tay legte den Handrücken auf ihre brennenden Lippen. Als sie ihn wegzog, war er mit Blut bedeckt. »Klar doch. Endlich. Und wer zum Teufel bist du?«
    Wer auch immer sie war, sie war hübsch, mit langen, dichten Wimpern, hohen Wangenknochen und schwarz-blauem Haar, das zu zwei Zöpfen geflochten war. Bei jeder anderen weiblichen Person über sieben hätten sie lächerlich ausgesehen, doch zu ihr passten sie irgendwie. Vermutlich, weil sie wie ein katholisches Schulmädchen angezogen war. Auf Crack.
    »Ich heiße Gem.«
    »Also, Gem, nachdem wir jetzt beste Freundinnen sind und uns beim Vornamen nennen, möchtest du mir vielleicht mitteilen, welcher Tatsache ich die Bekanntschaft mit deiner Faust zu verdanken habe?«
    »Eine Frage mit so schrecklich vielen Antworten.« Gem studierte ihre schwarz lackierten Fingernägel. »Und, wie ist das Leben in der Aegis so?«
    »Du musst ein Dämon sein.« Irgendetwas an ihr kam Tayla bekannt vor. Gems Augen … so grün. Solche hatte Tayla schon einmal zu Gesicht bekommen.
    »Warum sagst du das?«
    »Weil Dämonen der Schalter in ihrem Hirn zu fehlen scheint, der sie warnt, wenn sie kurz davorstehen, etwas Schwachsinniges zu sagen.«
    »Wusst’ ich’s doch, dass du Humor hast.«
    »Jetzt reicht mir diese kryptische Scheiße. Woher kennst du mich?«
    »Ich habe dich schon immer gekannt.«
    »Du lieber Himmel«, murmelte Tayla. »Ich hab keine Zeit für Spielchen.« Sie drehte sich auf dem Absatz um, ohne zu wissen, wohin sie ging, aber entschlossen, dieses geheimnistuerische Grufti-Girl loszuwerden.
    »Dir bleibt nur noch sehr wenig Zeit, Jägerin. Du stirbst. Und zwar nicht langsam.«
    Tayla schnaubte und ging weiter. »Erzähl mir doch mal was, das ich noch nicht weiß.«
    Eine Hand schloss sich um ihren Ellbogen und schwenkte sie herum. »Stell dich nicht dümmer, als du bist!«
    Mit blitzartiger Geschwindigkeit hatte Tayla Gem niedergeschlagen und rittlings auf ihr Platz genommen. »Was zur Hölle ist dein Problem?«
    »Mein Problem?«
    Sie bekam kaum mit, dass sich Schritte näherten, aber die leisen, gedehnten Worte brachten sie beide zum Stöhnen.
    »Das ist ja so heiß. E, was meinst du, ob wir sie wohl überreden könnten, sich auch noch auszuziehen?«
    Eidolon stand mit verschränkten Armen neben Wraith und Shade und beobachtete Gem und Tayla wie ein gestrenger Vater, was durchaus passend war, denn mit Gem zu streiten, schien unnatürlich … natürlich.
    »Sie hat angefangen«, sagte Gem, und Tayla schnaubte.
    »Was hast du eigentlich für ein Problem mit mir?«
    Gem schüttelte Taylas Griff an ihrem Oberarm ab, versuchte aber nicht, sie herunterzuschubsen. »Mein Problem ist, dass du dein Leben vergeudet hast. Du hättest so viel mehr sein können als eine Aegis-Jägerin.«
    »Wächterin«, grollte Tay. »Und woher weißt du, was ich mit meinem Leben angestellt habe oder was aus mir hätte werden können?«
    »Weil«, sagte Gem, »wir Schwestern sind, und sieh dir nur mal an, was aus mir geworden ist.«
    Tayla sah die andere mit zu Schlitzen zusammengekniffenen Augen an. »Schwestern – wie das denn? Weil wir beide halb menschlich sind?«
    »Bla bla.« Wraith gähnte. »Könnt ihr nicht lieber wieder anfangen zu kämpfen?«
    Gem schubste Tayla von sich herunter. Danach saßen sie im Licht der Straßenlaternen, das durch ein zerbrochenes Fenster hereinströmte, und starrten einander an wie rivalisierende Katzen. »Ich bin halb Seelenschänderin. Genau wie du.«
    Tayla atmete heftig aus. »Wir haben denselben Vater?«
    Eidolon ging dazwischen, als hätte er gewusst, dass sie ihn brauchen würde, was auch gut so war, denn sie überkam das unangenehme Gefühl, dass er recht hatte.
    Tiefe Falten zogen sich über Gems Stirn, als sie Taylas Hand ergriff. »Wir haben denselben Vater«, bestätigte sie. Taylas und ihr Blick trafen sich. »Und dieselbe Mutter. Wir sind zweieiige Zwillinge.«
    Vor Tayla schien sich ein

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