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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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in seinen Armen. Ihre Gegenwehr hatte natürlich seine Libido angeheizt, aber als sie sich beruhigte und ihn einfach nur festhielt, ihr Gesicht an seiner Brust rieb, wurde noch etwas ganz anderes ausgelöst, etwas sehr viel Mächtigeres als der Drang, sich zu paaren – der Drang, ihr Leben zu retten, damit er sie für immer bei sich behalten konnte.
    »Hör mir zu, Tayla. Sieh dir mal Gem an. Sieh deine Schwester an.« Tayla hob den Kopf, während Eidolon ihr zärtlich über das nasse Haar streichelte. »Siehst du das Tattoo um ihre Handgelenke und den Hals?«
    Gem zog ihren Kragen etwas herunter, um die keltischen Knoten zu zeigen, die sich um ihren Hals schlangen. »An den Fußknöcheln hab ich sie auch. Sie halten den Dämon in mir zurück. Ohne sie kommt er zum Vorschein, wenn ich mich aufrege oder wütend bin. Du kannst deinen Dämon auch in Schach halten, Tayla. Ein Dämon zu sein, bedeutet nicht automatisch, böse zu sein.«
    Als sie sich seiner Umarmung entzog, spürte er den Verlust in seiner Seele.
    »Ihr hört euch an wie eine kaputte Schallplatte. Dämonen sind nicht böse. Die Aegis verkauft unsere Körperteile – «
    »Ähm … also … «
    Sie wischte sich mit dem Handrücken über die Augen. »Also – was?«
    Shade steckte einen Kaugummi in den Mund. »Während Wraith und Gem dich gesucht haben, sind wir zum Krankenhaus gegangen, um eine kleine Unterhaltung mit einer unserer Krankenschwestern zu führen, die bei der Explosion verletzt wurde. Es war … sehr aufschlussreich. Wie es scheint, hat die Aegis doch nichts damit zu tun.«
    »Und wer ist es dann?«, fragte Tayla.
    Wut überkam ihn, als er sich daran erinnerte, wie er an Paiges Bett gestanden hatte, und ihr Hass auf Dämonen war mit jedem schmutzigen Wort deutlicher geworden. »Paige war sich nicht sicher. Sie war ein Mensch, aber nicht von der Aegis.«
    »War?«
    »Wir haben uns um sie gekümmert.« Unglücklicherweise hatte sie nichts über das Schicksal von Gems Eltern gewusst.
    Tayla verschränkte die Arme vor der Brust und starrte mit abwesendem Blick in Richtung Küche. Verschiedene Düfte wirbelten um sie herum – Verwirrung, Argwohn und Wut. »Warum hat sie es getan?«
    »Sie war der schwarzen Magie verfallen«, sagte er grimmig.
    Die dunklen Künste verführten Menschen, versetzten sie in einen Rausch und schenkte ihnen den Glauben, gottgleich zu sein. Paige hatte Dämonen für ebenso überflüssig wie Insekten gehalten, sah in ihnen Lakaien, die sie missbrauchen konnte, wie es ihr gefiel, und sie hatte sich dem Organhändlerring bereitwillig angeschlossen, nicht wegen des Geldes, sondern um diverse Körperteile zur eigenen Nutzung zu ernten. »Offensichtlich erhielt sie regelmäßig eine Nachricht der Ghule, sich irgendwo mit ihnen zu treffen. Jedes Mal ein anderer Ort. Dort holte sie immer ein anderer Dämon ab und brachte sie zu einer Anlage, die für Operationen eingerichtet war.«
    »War sie Ärztin?«
    »Krankenschwester. Aber durch ihre Arbeit im UG hatte sie genug gelernt, um zu tun, was man von ihr verlangte. Es war ja nicht so, als ob sie die Organe für eine Transplantation entfernte.«
    »Und jetzt wollen sie mich«, sagte Gem. »Sie haben meine Eltern entführt und gedroht, sie zu töten, wenn ich nicht kooperiere.«
    Begreifen blitzte in Taylas Augen auf, flackerte wie ein grünes Feuer. »Darum bist du also hier. Es hat gar nichts damit zu tun, dass du mich kennenlernen wolltest.«
    »Ich gebe zu, die Entführung hat meinen Zeitplan ein wenig umgeschmissen, aber ich wollte dich schon immer kennenlernen, Tayla.«
    »Na klar doch. Ist auch egal.«
    Taylas Selbstverteidigungsmechanismus, der Unglaube, dass ihr tatsächlich irgendjemand näherkommen wollte, erinnerte Eidolon so sehr an Wraith.
    »Was machst du als Nächstes?« Eidolon sah Gem an. »Sollst du mit den Ghulen Kontakt aufnehmen?«
    Gem nickte. »Ich soll sie morgen Nacht am alten Zoo treffen.«
    »Dem Zoo?« Tayla verzog die Stirn, als sie sich an Shade wandte. »Hast du nicht erzählt, euer Werwolfsanitäter wäre von Wächtern angegriffen worden?«
    »Scheißkerle.«
    »Das ist wohl ein Ja.« Sie zwirbelte eine Haarsträhne um den Finger und zog nachdenklich daran. »Und er sagte doch, dass sie wie … was war es noch? – Affen stanken?«
    »Ja. Und? Menschen stinken.«
    Eidolon hätte ja widersprochen, wenn er nicht gewusst hätte, dass sich Shade einfach nur aus purer Lust am Unausstehlichsein unausstehlich aufführte.
    »Es ist nur … Irgendjemand

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