Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
Vom Netzwerk:
noch tiefer in die Couch, machte es sich so richtig gemütlich. Zu gemütlich. Sie war schon früher hier gewesen, in Eidolons Wohnung.
    »Hast du mit ihm geschlafen?«, fragte Tayla, das Buch so fest in den Händen, dass sie sicherlich Abdrücke hinterlassen würde. Aber besser das, als ihrem besitzergreifenden Drang nachzugeben und Gem damit zu verprügeln, sollte sie die falsche Antwort geben.
    »Mit wem? Eidolon? Nein.« Gems Augen glitzerten. »Aber du schon, ich hab dich an ihm gerochen.«
    O Mann, besaßen denn alle Dämonen einen überentwickelten Geruchssinn? »Er hilft mir durch eine schwierige Zeit«, sagte Tayla, um sich gleich darauf zu fragen, wieso sie das Bedürfnis verspürte, ihre sexuelle Beziehung zu ihm zu erklären.
    »Ja, darauf würde ich wetten.«
    »Du klingst ein bisschen eifersüchtig, Schwester.«
    »Eifersüchtig? Nee. Ich könnte ihn haben, wenn ich wollte.« Die Art, wie sie das sagte, so selbstsicher, brachte Tayla auf die Palme. »Er sucht verzweifelt nach einer Gefährtin, um die S’genesis abzuwenden.«
    »Eine Gefährtin? Ich hab nur von Sex geredet.«
    »Na, dann ist ja gut. Denn um was anderes geht’s bei einem Inkubus nicht.« Gem stellte die Füße auf den Boden und stützte die Unterarme auf ihre bloßen Knie. »Wenn ich dir einen Rat geben darf, Schwesterherz: Lass dich nicht zu sehr auf ihn ein. Entweder macht er den Wandel durch, und du bleibst allein zurück, oder er nimmt sich eine Gefährtin, und das bedeutet so viel wie ein Leben lang absolute Treue. Egal, was kommt, du bleibst auf jeden Fall außen vor, und das ist kein schönes Gefühl.«
    »Du klingst, als ob du da selbst schon Erfahrung mit hast.«
    »Mehr, als mir lieb ist.« Spannung ließ die Luft zwischen ihnen vibrieren.
    Das war absolut nicht die Wiedervereinigung, die sich Tayla für einen solchen Moment gewünscht hätte. »Hör mal, am besten denkst du jetzt nur an die Integration. Wie du siehst, bin ich kein Monster. Unser Vater – «
    »Nenn ihn nicht so«, fuhr Tayla sie an.
    »Aber das ist er nun mal.«
    Mit einem Mal erkannte Tayla die schreckliche Wahrheit. »Du kennst ihn. Mein Gott, du kennst ihn !«
    Gem betrachtete sie kühl. »Ich habe ihn mal getroffen.«
    »Ihn getroffen? Was denn, bei einer Tasse Tee und Plätzchen? Er hat unsere Mom gefoltert, Gem! Jahrelang. Er hat sie Gott weiß wie oft vergewaltigt, und dann hat er sie vor meinen Augen in Stücke gerissen, und du hast ihn getroffen ?«
    Tayla musste wohl geschrien haben, denn auf einmal krachte die Tür auf. Eidolon stand im Türrahmen, mit geballten Fäusten und besorgter Miene. »Alles klar bei euch?«
    Gem ignorierte Eidolon und näherte sich Tayla. »Was er getan hat, war grauenhaft, aber es war nun mal seine Natur. Wir alle tun Dinge, auf die wir programmiert sind … «
    Was auch immer Gem da von sich gab, wurde zu einem Brei bedeutungsloser Wortfetzen. Ein Schrei entrang sich Tays Kehle, und dann stürzte sie sich auf die andere Frau. Ihre Hände schlossen sich um Gems Kehle, während sich Eidolons Arme um Taylas Taille legten.
    »Wie kannst du ihn nur verteidigen?«, schrie Tayla, die wie besessen gegen das Paar Arme – nein, es waren sogar zwei Paar Arme, denn Shade hatte sie nun auch gepackt – kämpfte, die sie von Gem wegzogen.
    »Du gehst jetzt besser«, sagte Eidolon zu Gem.
    Sie nickte.
    »Tay, du musst wissen, wer dir seine DNA gegeben hat, wenn du wissen willst, wer du bist. Was du sein kannst.«
    Etwas Dunkles, Öliges gurgelte durch Taylas Adern, eine widerliche Brühe, die drohte, all ihre Menschlichkeit aus ihr auszuwaschen. »Oh, ich weiß, wessen DNA das ist. Und ich will nichts damit zu tun haben. Und nichts mit dir. Ich werde diese Scheiße niemals – niemals ! – in mich integrieren. Fahr. Zur. Hölle! «
    »Tut mir leid«, flüsterte Gem Tayla zu, dann blickte sie zu Eidolon auf. »Ich … ich muss gehen. Tut mir leid.«
    Tayla hörte auf, sich zu wehren, und nach und nach lösten sich Shades Hände, aber Eidolon hielt sie nur noch fester. Dankbar für eine Insel inmitten der albtraumhaften See, in der sie trieb, überließ sie sich seiner Umarmung und fragte sich, wie lange sie wohl noch Wasser treten könnte, ehe sie ertrank.
    Wenn Gem zum Teil Trillah-Dämon gewesen wäre, hätte sie auch nicht schneller aus Eidolons Wohnung flüchten können. Sie hatte es so richtig versaut mit Tayla. Als ob die Sache mit ihren Eltern nicht schon schlimm genug gewesen wäre – jetzt auch noch das.
    »Dumm!«,

Weitere Kostenlose Bücher