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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Zeit, zum Krankenhaus zu fahren. Kynan dürfte in Kürze dort eintreffen.«
    »Er hat nichts mit dem zu tun, was mit deinen Eltern geschehen ist«, sagte Tayla mit der Zuversicht, die sie gern verspüren würde.
    Gems schwarz angemalte Lippen pressten sich zu einem grimmigen Strich zusammen. »Ich hoffe bei Gott, dass du recht hast. Wenn ihnen irgendwas zustößt … «
    Gem brauchte nicht zu Ende reden. Tayla wusste, was dann passieren würde, wusste jetzt, was hinter dem Käfig von Gems schützenden Tattoos lauerte.
    »Ich habe recht«, sagte Tayla. »Also, dann ziehen wir mal los und beweisen es.«
    Ein tief sitzender Schmerz pulsierte in ihr. Sie hatte das Gefühl, dass nach ihrem Treffen mit Ky jegliche Hoffnung, die sie noch hatte, dass sie ihre Beziehung zur Aegis irgendwie aufrechterhalten könnte, genauso tot sein würde wie ihre Beziehung zu Eidolon.
    Genau wie Gem vorhergesagt hatte, traf Kynan mit zwei Wächtern im Schlepptau im Mercy General ein. Tayla beobachtete insgeheim hinter einer Ecke des Hauptwarteraums, wie Gem auf ihn zuging. Ihr Herz hämmerte wild vor nervöser Energie.
    In ihrer blauen Arztkleidung, die zahm und neben ihrem verrückten Haar und den Piercings ziemlich unpassend erschien, sagte Gem etwas, das ihn von Tim und Jon fortlockte, und sie verschwanden in einem Untersuchungsraum.
    Einen Augenblick später schlüpfte Gem wieder aus dem Raum, in den sie Kynan gebracht hatte. Tay ging ihr entgegen.
    »Ich hab ihm gesagt, dass Dennis mit ihm privat über einen seiner Jungs reden will. Dich erwartet er nicht.«
    »Danke. Wünsch mir Glück.«
    Gem ergriff Taylas Arm, als diese an ihr vorbeihuschte. »Ich hoffe, er hat nichts damit zu tun.«
    »Ich auch, Gem. Ich auch.«
    Tay holte tief Luft, um sich innerlich zu wappnen, und betrat den Raum. Kynan trug seine übliche Jeans und Lederjacke, hatte den Unterarm über seinem Kopf ans Fenster gelehnt und blickte hinaus auf ein Stück Rasen. Die Haare standen ihm in stachligen Büscheln zu Berge, als wäre er mit den Händen wild hindurchgefahren.
    »Hey, Dennis.« Als er sich umdrehte, quietschten seine Kampfstiefel auf dem Fliesenboden.
    »Hey, Ky.«
    »Tayla. Du meine Güte .« Er kam auf sie zu, als ob er sie umarmen wollte, doch in seinen Augen funkelte der Argwohn des kampferprobten Kriegers, und er blieb außerhalb der Reichweite, die sie mit einem S’teng hätte erreichen können. »Wir nahmen an, du wärst tot.«
    Seine Nähe zwang sie, zu ihm aufzublicken, aber sie würde bestimmt nicht diejenige sein, die den Rückzug antrat. »Enttäuscht?«
    »Wie kannst du das sagen?«
    »Ach, ich weiß auch nicht. Vielleicht, weil ihr versucht habt, mich umzubringen? Zwei Mal?«
    Das musste man ihm lassen – er wirkte vollkommen verwirrt. Aber in all den Jahren, die sie Kynan nun schon kannte, war er ihr stets als brutal ehrlicher Mensch entgegengetreten. Wenn er jetzt überrascht wirkte, dann war er es vermutlich auch. Zumindest hätte sie das früher angenommen. Jetzt war sie sich nicht mehr so sicher. Nicht, wenn ihr Leben auf dem Spiel stand.
    »Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.« Seine Stimme war ein tiefes Grummeln, das nichts über seine Gedanken nach außen dringen ließ. Der Mann war kein Narr, und seine vorsichtige Natur hatte ihm mehr als einmal das Leben gerettet.
    Wut loderte in ihr auf, denn ihr fielen ungefähr eine Million Dinge ein, die man sagen könnte. »Wie wär’s mit ›Tut mir leid, dass die Aegis versucht hat, dich in einen Selbstmordattentäter zu verwandeln‹? Oder ›Hey, ich entschuldige mich dafür, dass ich einen Preis auf deinen Kopf ausgesetzt habe‹? O ja, mir fallen durchaus ein paar Sachen ein, die du sagen könntest. Fang doch einfach damit an, was sie dir über meinen Tod erzählt haben.«
    Er musterte sie eine Weile stumm, von Kopf bis Fuß, bis sie das dringende Bedürfnis verspürte, von einem Fuß auf den anderen zu treten. »Lori sagte, sie hätte dich in das Dämonenkrankenhaus geschickt, um einen Verfolgungszauber auszulösen, aber als du den Zauber nicht ausgelöst hast und auch nicht zurückgekommen bist, schickte Jagger Bleak und Cole zu deiner Wohnung. Wo sie hinterrücks von Dämonen überfallen wurden. Wir nahmen an, du seiest ebenfalls getötet worden.«
    »Man hat dich belogen.«
    Ky starrte auf sie hinab – das Kalkül in seinen jeansblauen Augen hörte nie auf, sie zu faszinieren. Er war imstande, Informationen schneller zu erfassen und zu verarbeiten als irgendjemand, den sie

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