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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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gelaufen, was?«
    »Hätte schlimmer sein können.«
    Geistesabwesend rieb sich Gem übers Brustbein, als ob ihr das Herz wehtäte. Tayla kannte das Gefühl. »Wie stark hast du ihn unter Druck gesetzt?«
    Tayla ließ die verkrampften Schultern kreisen, um sie zu lockern. »Gar nicht. Ich bin zu neunundneunzig Prozent sicher, dass er keine Ahnung hat.«
    »Und was, wenn doch?«, fragte Gem. »Was ist mit meinen Eltern?«
    »Wir werden sie zurückbekommen.«
    Gem klopfte ein paarmal mit ihrem Zungenpiercing gegen die Zähne. »Hast du ihm von dem Zoo erzählt?«
    »Scheiße, nein. Für den Fall, dass er doch mit den Ghulen zusammenarbeitet, wollte ich ihn keinesfalls wissen lassen, dass wir ihren Treffpunkt kennen. Und falls nicht, wollte ich ihm das nicht zu früh verraten. Ich seh schon, wie er dorthin eilt und alles ruiniert. Also dachte ich, ich ruf ihn an, kurz bevor wir losziehen, und geb ihm die Chance, selbst dort aufzutauchen und zu sehen, was da abgeht.«
    Gem fluchte. »Ich hasse das. Ich hasse es, herumzusitzen und nichts zu tun, während meine Eltern vielleicht leiden.«
    »Ich weiß.« Tayla griff nach Gems Hand. »Aber das ist bald vorbei. Nur noch ein paar Stunden. Wir müssen sehen, was Kynan jetzt tut. Vielleicht wird er jede Menge Täuschung und Betrug innerhalb seiner Zelle aufdecken. Wenn er allerdings doch über alles informiert ist, wird er ein paar Leute schicken, um mich umzubringen. Wie auch immer – bald ist die Kacke am Dampfen.«

23
    Eidolon fühlte sich wie Scheiße. Stinkende, widerliche Scheiße. Von der Art, wie sie ein Knochenteufel produziert, nachdem er eine lebende Mahlzeit heruntergeschlungen hat.
    Er war in Shades Wohnung geflüchtet; das Apartment in Jackson Heights, in dem sein Bruder wohnte, wenn er arbeitete oder einen normalen Ort brauchte, an den er seine menschlichen Sexpartner bringen konnte. Zu seiner Erleichterung war Shade die ganze Nacht unterwegs, was gut war, da Eidolon viel zu blau war, um zu schlafen. Und selbst wenn nicht, fürchtete er sich viel zu sehr davor, die Augen zu schließen, aus Angst, dass er, wenn er wieder aufwachte, die S’genesis vollends durchlaufen hätte. Nicht, dass es nicht geschehen konnte, solange er wach war – aber er wollte jede Sekunde des Lebens als der, der er gerade war, auskosten.
    Die Kehrseite war, dass er die ganze Nacht damit verbracht hatte, über Tayla nachzudenken, und über die Rolle, die sie bei Roags Tod gespielt hatte.
    »Hey, Mann.«
    Er sah von seinem Platz auf dem Balkon zu Shade auf. Sein Bruder trug eine schwarze Lederhose und -jacke, wie gewöhnlich, und roch – ebenfalls wenig überraschend – nach Sex. »Hey.«
    »Ich dachte, du wärst mit Tay im Krankenhaus. Wollte sie sich dort nicht mit ihrem Aegis-Boss unterhalten?« Shade kam nach draußen und schloss die Schiebetür hinter sich. »Oh, E, du siehst ja grauenhaft aus. Was ist los?«
    Was sollte er darauf nur antworten? Shade hasste Tayla sowieso schon genug, auch ohne zu wissen, was sie getan hatte.
    »E?« Shade zog sich mit dem Fuß einen Stuhl heran und ließ sich Eidolon gegenüber darauf nieder. »Du machst mich nervös.«
    »Tayla war da«, sagte er schließlich. »Sie war da, als Roag starb.«
    Shade sog lautstark Luft zwischen zusammengebissenen Zähnen ein und sah Eidolon einen Augenblick lang an. »Ich schätze, das sollte eigentlich keine Überraschung sein. Wir wussten ja, dass die Aegis dafür verantwortlich war.« Shade stand auf. »Und – hast du jetzt vor, den ganzen Tag lang zu schmollen? Oder möchtest du vielleicht lieber einen Film sehen oder so, vor unserem Ausflug in den Zoo heute Nacht?«
    Eidolon zuckte überrascht zusammen. »Hast du gehört, was ich gesagt habe?«
    »Deine Jägerin hat möglicherweise Roag verprügelt. Wie tragisch. Aber jetzt hätte ich wirklich gern eine Riesenportion fettiges Popcorn.«
    Blitzartig schnellte Eidolon von seinem Stuhl hoch und stürzte auf Shade zu, bis dessen Gesicht sich nur Zentimeter vor dem seinen befand. »Was zum Teufel ist dein Problem?«
    »Mein Problem?« Shade tippte sich mit dem Finger auf die eigene breite Brust. »Du bist der Idiot, der Roag nie als den gesehen hat, der er war. Wraith und ich? Wir werden uns bei Tayla bedanken, wenn wir sie das nächste Mal sehen.«
    Mit wütendem Knurren packte Eidolon Shade bei der Kehle. » Er war unser Bruder. «
    »Er war ein Monster.« Shade fletschte die Zähne.
    »Halt’s Maul!« Eidolon schleuderte Shade gegen das

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