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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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und menschlich – aus, in einer hellbraunen Cargohose und einem schwarzen Hemd, das um die Taille locker saß, sich aber so über seinen Oberkörper spannte, dass seine wohl definierten Brustmuskeln deutlich zutage traten.
    »Du bist entlassen.« Er warf ihr einen zusammengefalteten grünen OP -Kittel in den Schoß.
    »Was denn, kein Hallo?«
    Mit angespannter Miene löste er die Fixierungen an ihren Handgelenken. »Uns bleibt nicht viel Zeit.« Eine geschickte Bewegung seiner Hand, und auch die Fixierungen an den Füßen sprangen auf. »Zieh dich an.«
    Sie sah auf den Kittel hinunter. »Was ist denn mit meinen Kleidern passiert?«
    »Aufgeschnitten.«
    »Mist.« Die Aegis stellte eine gewisse Summe für Kampfkleidung zur Verfügung, aber das Geld war erst in vier Monaten fällig, und sie war total pleite.
    Langsam erhob sie sich aus dem Bett. Ihre steifen Muskeln protestierten mit stechenden Schmerzen. Die einzige Möglichkeit, sich zu bewegen, die sie seit … Tagen? – schwer zu sagen, wenn es keine Fenster gab – gehabt hatte, war, in Ketten ins Bad zu schlurfen, um sich zu waschen oder die Zähne zu putzen, und ihr Körper ließ sie das deutlich spüren. Sie machte sich erst gar nicht die Mühe, ihn zu bitten, sich umzudrehen, während sie sich anzog. Sie war nie prüde gewesen, und außerdem hatte er so ziemlich jeden Quadratzentimeter ihres Körpers, innen und außen, schon gesehen – und berührt.
    Hellboy seinerseits beobachtete sie so gespannt, dass sie ihn schließlich anschnauzte, während sie sich die Hose über den nackten Hintern zog: »Gefällt dir, was du siehst?«
    Wenn sie angenommen hatte, ihn durch Beschämung zum Wegschauen bringen zu können, hatte sie sich getäuscht. Sein Blick fuhr ruckartig zu ihr hoch. »Ja.«
    »Ich schwöre, ich hab noch nie einen so nervtötenden Dämon wie dich getroffen.«
    »Du kennst meinen jüngsten Bruder noch nicht.«
    »Oh, gut. Es gibt noch mehr von euch, die ich töten kann.« Sie band die Hose zu. »Wo wir gerade davon sprechen – wo sind meine Waffen?«
    »Glaubst du ernsthaft, wir würden dir die Werkzeuge zurückgeben, mit denen du uns abschlachtest?«
    Ja, dumme Frage. Mann, ihre Bosse würden stinksauer darüber sein, dass sie die Dinger verloren hatte. »Hast du mir auch die Stiefel vom Leib runtergesäbelt?«
    »Die wurden zerstört. Du wirst barfuß gehen.«
    »Und was ist mit meinem Ring?«
    »Ich sagte doch bereits – «
    »Ja, ja. Wenn das hier ein menschliches Krankenhaus wäre, würde ich euch so was von verklagen«, murmelte sie. Sie brauchte den Ring zwar nicht für die Kräfte, die er verlieh – sie verfügte auch ohne ihn über ein ausgezeichnetes Gehör und exzellente Nachtsicht; außerdem hatte sie schon immer die angeborene und äußerst seltene Fähigkeit besessen, die Tarnung zu durchschauen, die den Durchschnittsmenschen davon abhielt, die Dämonen unter ihnen zu erkennen. Aber verdammt noch mal, sie wollte nicht, dass die Dämonen etwas behielten, das ihrer Mutter gehört hatte!
    »Beeil dich.«
    Widerwillig folgte sie ihm aus dem Zimmer und über den Gang.
    Überall derselbe schwarze Fußboden und die mit Graffiti verschmierten Wände wie in ihrem Zimmer, nur dass hier zu beiden Seiten des Korridors tiefe Abflussrinnen verliefen. Ab und zu kamen sie an einem eisernen Käfig oder einer Bahre vorbei. Ganz in der Nähe erklang das eintönige Piepen medizinischer Apparate; irgendwo anders kreischte etwas oder jemand laut auf, während Metall mit grässlichem Quietschen auf Metall traf. Tayla unterdrückte ein Schaudern. Wenn Draculas Burg ein Krankenhaus bumsen würde, dann wäre das hier der Bastard, der aus dieser Begegnung hervorgehen würde.
    »Wohin gehen wir?«
    »Parkplatz.«
    »Parkplatz?« Das klang so normal.
    »Hast du vielleicht gedacht, wir würden über einen Fluss aus Feuer reiten? Am Ende noch auf Höllenhunden?«
    Hitze strömte in ihre Wangen, denn das war genau das, was sie gedacht hatte. »Nein.«
    »Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie reguläre Patienten das Krankenhaus verlassen können, aber die Ausgänge liegen allesamt in feindlichem Territorium für dich, darum bringe ich dich nach Hause.«
    »In einem Auto?«
    »Aber nur, weil mein flammender Streitwagen in der Werkstatt ist.«
    »Ach, ein Klugscheißer bist du also auch noch.« Sie hielt inne, um eine Reihe von Schädeln zu betrachten, die die Wände zierten; einige davon sahen verdächtig menschlich aus, andere waren offensichtlich dämonisch –

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