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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Scheißklappe und bist einfach wieder das Mädchen für alles.«
    Die Schrift an den Wänden begann zu schimmern und zu pulsieren. Einzig und allein der Zufluchtzauber hinderte sie daran, mit Fäusten und Klauen übereinander herzufallen. Stattdessen bemühte sich Wraith, seine Selbstbeherrschung wiederzugewinnen. Er lächelte sogar, auch wenn sich seine Hände reflexartig zu Fäusten ballten. »E, hast du ihnen eigentlich erzählt, dass sie halb Dämonin ist?«
    »Sie ist was ?«
    »Ein Mischling«, sagte Wraith übertrieben langsam. »Du weißt schon, ein Elternteil ist menschlich und der andere ein Dämon? Dämlack.«
    Yuri warf Eidolon einen verwirrten Blick zu. »Aegi sind menschlich.«
    »Davon sind wir bisher zumindest ausgegangen. Ich glaube allerdings nicht, dass sie es weiß.« Eidolon hatte es ihr gestern erzählen wollen, bevor sie ihm enthüllt hatte, dass ihre Mutter von einem Dämon umgebracht worden war. In diesem Augenblick schien es ihm nicht angebracht zu erwähnen, dass ihr Vater ebenfalls ein Dämon gewesen sein könnte. »Aber bald wird sie es erfahren. Die Dämonen- DNA ist im Begriff, die Herrschaft über ihren Körper zu übernehmen. Sie wird also unsere Hilfe brauchen, um zu überleben. Wir können warten, bis sie zu uns kommt. Dann knöpfen wir sie uns vor, solange sie geschwächt ist, und bringen sie auf unsere Seite. Es wäre von unschätzbarem Wert, einen Spion in der Aegis zu haben.«
    Yuri dachte kurz darüber nach und schüttelte dann den Kopf. »Unsere Leute sterben. Sie werden von irgendeinem barbarischen Schlächter zerstückelt, und die Aegis ist darin verwickelt. Wir können es uns nicht leisten zu warten.« Seine Augen wurden glasig, und die dünnen Lippen verzogen sich zu einem breiten Grinsen. Wieder fing Eidolon den Duft der Lust auf, diesmal war er allerdings moschusartig und bitter. »Die Jägerin wird in den Ketten gut aussehen. Hilflos. Blutend … «
    Wraiths Augen leuchteten golden auf, und Eidolon wusste, warum. Vor fast acht Jahren wäre Wraith fast zu Tode gefoltert worden; ein Schicksal, das ihrem Erzeuger nicht erspart geblieben war.
    Ihr Vater, dem Vernehmen nach geistesgestört, hatte für seine Besessenheit von Wraiths Mutter bezahlen müssen; dafür, sie während ihrer Wandlung vom Mensch zum Vampir geschwängert und anschließend gefangen gehalten zu haben, bis sie entbunden hatte.
    Auch Wraith hatte für die Verfehlung ihres Vaters bezahlen müssen, und manch einer würde sagen, dass ihr Vater im Vergleich zu ihm noch glimpflich davongekommen sei. Eidolon und Shade wussten , dass ihr Vater glimpflich davongekommen war. Sie waren es gewesen, die Wraith wieder zusammengeflickt hatten – und das war wörtlich zu verstehen – , nachdem sie ihn in einem Chicagoer Lagerhaus gefunden hatten. Vampire hatten ihn aufgeknüpft. Wraiths Qualen hatten Shade, Roag und Eidolon zu ihm geführt, so sicher wie ein Leuchtfeuer.
    Wenn sie ihn bloß früher gefunden hätten. Aber Shade, Eidolon und Roag hatten einander schon vor Jahren gefunden und waren zufrieden gewesen abzuwarten, bis Wraith zu ihnen kam, wenn er es denn wollte. Hätte Eidolon gewusst, dass Wraith nicht nach New York gekommen war, weil seine eigene Mutter ihn gefangen gehalten hatte … Erst mit zwanzig hatte er aus dem Käfig ausbrechen können. Hätte Eidolon es gewusst, er wäre ihm zu Hilfe gekommen. Stattdessen war Wraith auf der Flucht gewesen, bis die Vampire ihn in Chicago erwischt hatten, und zu diesem Zeitpunkt war es zu spät gewesen.
    Bevor es zu einer weiteren heftigen Auseinandersetzung kommen konnte, zerrte Eidolon seinen Bruder in den Korridor hinaus.
    »E, lass nicht zu, dass sie das mit ihr machen.«
    »Das werde ich nicht.«
    »Lass mich sie umlegen. Ich tue es gleich.«
    »Nein«, fuhr Eidolon ihn an und nahm einen tiefen Atemzug, um sich zu beruhigen. Er wusste, dass sein Bruder ihr damit nur Barmherzigkeit zukommen lassen und sich nicht am Töten ergötzen wollte. »Ich habe es so gemeint, wie ich sagte. Wir können sie benutzen.«
    Wraith schob sich das schulterlange Haar mit einer raschen, ungeduldigen Geste aus dem Gesicht. »Nur für den Fall, dass es dir noch nicht aufgefallen ist, Bruderherz, so ziemlich jeder hier im Krankenhaus ist scharf darauf, sie aufzuknüpfen oder ihr die Kehle aufzuschlitzen. Also, was du auch vorhast, es sollte besser schnell passieren.«
    Die Tür zu Taylas Zimmer wurde mit einem Ruck aufgestoßen. Hellboy kam hereinspaziert. Er sah unverschämt sexy –

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