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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Glasscheibe, bis sie dachte, ihr würde der Schädel platzen.
    Die Tür öffnete sich mit lautem Knarren. » So ein verdammter Scheißmist! «
    Die Hände gegen die Schläfen gepresst, blickte sie zur Türöffnung, in der ein großer Kerl stand, der Eidolon ziemlich ähnelte, bis hin zu dem Tattoo, das sich über den ganzen Arm erstreckte, nur dass sein Gesicht eine eisige Maske war. Er war kräftiger gebaut als Eidolon, fast genauso groß, und sein dunkles Haar fiel in einem dichten, welligen Vorhang bis auf die Schultern. Seine schwarze Uniform, eine Art kurzärmliger Kampfanzug, betonte sein düsteres Erscheinungsbild noch, woran auch das Stethoskop um seinen Hals nichts änderte. Er wirkte, als ob er ebenso leicht ein Leben nehmen könnte wie eines retten.
    »Gib endlich Ruhe, Shade.«
    »Das hättest du wohl gern.« Shade schloss die Tür sehr viel leiser, als sie erwartet hatte, nachdem der Kerl wie ein gemeingefährlicher Irrer aussah. »Was machst du mit ihr?«
    »Das hat dir Wraith doch schon erzählt, denn sonst wärst du gar nicht hier.«
    »Verdammt, E, ich hätte an dieser Entscheidung beteiligt werden müssen. Es ist auch mein Krankenhaus.« Shade bewegte sich auf sie zu, und sie brachte sich intuitiv in Angriffsposition. »Ich habe ein Mitspracherecht, was ihre Beseitigung angeht, und ich sage: Überlassen wir sie Yuri.«
    Beseitigung?
    Eidolon trat sofort auf sie zu, sodass sich sein riesiger Leib zwischen ihr und dem anderen Dämon befand. »Das will Wraith nicht.«
    »Nein, er will sie tot sehen. Und seit wann interessiert es dich überhaupt, was Wraith will?«
    » Es reicht, Bruder. Wir werden später darüber reden.« Eidolons Worte – scharf und bedrohlich – senkten sich wie eine kalte Klinge herab.
    Einen Augenblick schien es, als ob sich Shade an die Warnung halten würde, doch dann sog er mit geblähten Nüstern witternd die Luft ein, und seine Augen, die, wie sie gerade jetzt bemerkte, dunkler als die Eidolons waren, verwandelten sich in geschmolzenes Gold. »Unglaublich. So was hätte ich von Wraith erwartet, aber von dir?« Er stieß einen schroffen Laut der Abscheu aus. »Das nehme ich zurück. Nicht einmal Wraith würde eine Aegi-Hure anrühren, es sei denn, um sie zu erledigen.«
    Tay blieb keine Zeit, sich beleidigt zu fühlen. Eidolons Faust traf mitten in das Gesicht des anderen Dämons. Ein lautes Krachen war zu hören, und Blut bespritzte die Wände. In morbider Faszination sah sie zu, als die Farbe die dicke Flüssigkeit wie ein trockener Schwamm aufsaugte.
    »Das ist mein Krankenhaus, und ich habe das letzte Wort.« Eidolon presste seine Kiefer so fest aufeinander, dass sie das Knacken von Knochen hörte. »Niemand außer mir tut der Aegi etwas zuleide.«
    »Die Aegi-Hure dankt recht schön«, murmelte sie, aber keiner der Dämonen schien sie zu hören.
    »Du bist so verdammt dickköpfig.« Shade legte den Handrücken auf seine blutende Nase. »Du bist kein Rechtsprecher mehr, E. Du musst nicht mehr fair und anständig sein.«
    Die Anspannung schien mit einem Mal von Eidolon abzufallen, als er nun den anderen anblickte. »Du hast keine Ahnung, wie sehr ich wünschte, dass es so einfach wäre.«
    »Es ist die S’genesis , stimmt’s? Die bringt dich durcheinander, versaut dir dein Urteilsvermögen.«
    Es folgte ausgedehnte Stille, bis Shade den Mund öffnete, um noch etwas zu sagen, doch Eidolon schnitt ihm das Wort ab, indem er eine Seite des Gesichts seines Bruders mit der Hand umfasste. Der Griff erinnerte sie ein wenig an eine Szene aus einem Star-Trek -Film, den sie mal gesehen hatte, wo Spock in den Geist irgend so einer vulkanischen Tussi eingedrungen war. Shade schloss die Augen, und ein paar Sekunden später hörte das Blut auf, aus seiner Nase zu tropfen.
    Tayla fühlte sich wie ein Voyeur und hätte am liebsten weggesehen, aber sie konnte nicht. Wie waren die beiden Brüder nur so schnell von Gewalt und Blutvergießen zu dieser Art inniger Vertrautheit gelangt?
    Endlich ließ das Klopfen in ihrem Kopf nach, und sie räusperte sich. »Hey, seid ihr jetzt bald mit eurem schmalzigen Homo-Getue fertig? Weil ich mich nämlich frage, wie es kommt, dass Lakai der Finsternis eins Lakai der Finsternis zwei eins überziehen konnte, ohne dass ihm der Schädel zerspringt?«
    Eidolons Mund verzog sich zur Andeutung eines Lächelns. »Aufgrund einer kleinen Änderung des Zufluchtzaubers, damit der weder bei mir noch bei meinen Brüdern wirkt.«
    »Dann könnt ihr also jeden

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