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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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die Knochenauswüchse und die mörderischen Zähne deuteten auf Dutzende verschiedener Spezies hin. »Wie gelingt es euch, diesen Ort vor den Menschen versteckt zu halten?«
    »Das werd ich dir sagen, wenn du mir sagst, wie die Aegis es schafft, ihr Hauptquartier vor den Dämonen versteckt zu halten.«
    »Netter Versuch.«
    Als sie um die nächste Ecke bogen, wären sie beinahe mit einem Sora-Dämon zusammengestoßen. Eidolon packte Tayla am Ellbogen und sagte ihr mit tiefer, leiser Stimme ins Ohr: »Du musst jetzt still sein. Sieh unglücklich aus.«
    Unglücklich. Kein Problem. Außerdem warnte sie die Eindringlichkeit seiner Stimme davor, Einwände vorzubringen, und sie hatte wohl kaum eine andere Wahl, als ihm zu vertrauen.
    Einem Dämon vertrauen. Schon bei dem Gedanken hätte sie kotzen können.
    Die sangriafarbene Haut der Sora verdunkelte sich schlagartig noch um ein paar Nuancen und nahm die Farbe vertrockneten Bluts an, als sie zu Eidolon hinaufblickte. Tayla ignorierte sie völlig, während sie den Arzt mit ihren stachelähnlichen Wimpern anklimperte. »Ich würde mich ja bei Ihnen entschuldigen, Doktor«, schnurrte sie. »Aber ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, ich hätte mir nicht gewünscht, Ihnen einmal etwas näher zu kommen.«
    Ihr Schwanz peitschte um ihre Füße wie der einer zum Spielen aufgelegten Katze. Bevor Hellboy antworten konnte, schlenderte sie schon wieder davon. Ihre Spezies hatte Tayla schon immer an sexy Cartoon-Teufelchen erinnert, die auf den Schultern der Menschen hockten.
    »Sie war … interessant.«
    »Neue Schwester.«
    Sie eilten weiter durch spärlich erleuchtete Gänge, die durch den schwarzen Boden noch finsterer erschienen. Gelegentlich trafen sie eine Krankenschwester oder einen Wartungstechniker, die Tayla allesamt äußerst misstrauisch musterten. Die sah sich unterdessen genau um: Einige der Räume waren offensichtlich für Patienten bestimmt, während andere das Aussehen eines Labors hatten. Mit großem Erstaunen nahm sie zur Kenntnis, dass es sogar einen Fitnessraum gab, mit Hantelbänken, Laufbändern und Punchingball. Das Krankenhaus war größer, als sie erwartet hatte.
    Als sie schließlich einen Bereich betraten, der nicht mehr nur steril und gruselig war, sondern steril und noch gruseliger, verlangsamte Hellboy das Tempo und zog ein Schlüsselbund aus der Tasche.
    »Wo sind wir?« Mit den Fingern strich sie über die Tatze einer wasserspeierartigen Statue, die den bogenförmigen Eingang bewachte.
    »In der Verwaltung. Der Parkplatz ist gleich da vorne.«
    Das Klatschen ihrer bloßen Füße auf dem Fußboden hallte von allen Seiten wider, als sie nun an einer ganzen Reihe kleiner Räume und Großraumbüros vorbeigingen, die haargenau so aussahen wie jedes andere Büro, das sie je im Fernsehen gesehen hatte. Fast erwartete sie, Männer in Anzügen an den Schreibtischen sitzen zu sehen.
    »Wo ist deins?«
    »Geradeaus auf der rechten Seite. Wir gehen kurz mal hinein.«
    Sie schlüpften durch die Türöffnung, und die Tür fiel mit einem Klicken hinter ihnen ins Schloss. Mit raschen Bewegungen schloss er die Jalousien am einzigen Fenster, das auf den Gang hinausging. Nachdem er kurz auf der Tastatur seines Computers herumgetippt hatte, erschien auf dem Monitor das Bild einer Überwachungskamera, die den unterirdischen Parkplatz überblickte.
    »Keiner da.« Er schaltete den Bildschirm ab. »Wir können gehen.«
    »Warte mal kurz«, sagte sie und drehte sich von ihm weg.
    Ein Angestelltenparkplatz. In einem Dämonenkrankenhaus.
    Nichts davon ergab einen Sinn. Sie fühlte sich, als ob sie ein Buch von vorne bis hinten durchgelesen hatte, sich aber nur an das erste und das letzte Kapitel erinnern könnte. Die letzten acht Jahre ihres Lebens hatte sie damit verbracht, alles über Dämonen zu lernen – wie man sie jagt, bekämpft, tötet.
    Doch nicht eine Lektion der Aegis hatte sie auf Das Alltagsleben eines Dämonenarztes vorbereitet. Dämonen sollten eigentlich in Abwasserkanälen und glühend heißen Unterwelten leben. Sie hatten keine Jobs. Sie retteten keine Leben. Sie folterten, vergewaltigten und töteten.
    Es gab natürlich Ausnahmen, das, was die Aegis angepasste Höllenbrut nannte; Ungeheuer, die sich als Menschen ausgaben und unter ihnen lebten, um Macht und Einfluss über ihre Rasse zu gewinnen, aber die kamen angeblich nur vereinzelt vor. Und unter ihrer menschlichen Haut waren sie hässliche Ungeheuer, mit Fängen und Klauen, wie jeder andere

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