Demonica - Ione, L: Demonica
Dämon auch.
»Jägerin?« Seine Stimme war ihr nahe, so nahe, dass sein Atem ihr Haar bewegte. Wie hatte er sich nur so leise bewegt?
Aber vielleicht hatte er das gar nicht. In letzter Zeit waren ihr so viele Dinge zugestoßen … Schwächeanfälle, Verlust des Hörvermögens und manchmal sogar des Geschmacksinns.
Und was noch schlimmer war: Ihre Libido schien vollkommen außer Kontrolle geraten zu sein und flackerte jetzt, in unmittelbarer Nähe zu ihm, schon wieder auf. Sie bewegte sich einen Schritt von ihm weg, aber seine Hand fiel schwer auf ihre Schulter und wirbelte sie herum.
»Was ist denn los mit dir?«, fuhr sie ihn an.
»Warum schindest du Zeit?« Misstrauische dunkle Augen bohrten sich in sie. »Mein Bruder meinte, deine Anwesenheit hier könnte eine Falle sein. Hatte er damit recht?«
»Du bist paranoid.«
Er drängte sie gegen die Wand, hielt sie dort durch das bloße Gewicht seines Körpers fest, sodass sie sich kaum noch regen konnte. »Ich bin vorsichtig, und alles andere als geduldig. Also beantworte die Frage.«
»Ich will keine Zeit schinden, ich stehe nur kurz vorm Ausrasten. Zufrieden?« Wütend starrte sie zu ihm hinauf. »Macht dir das Spaß, Frauen so grob anzufassen?«
»Es macht mir Spaß, sie anzufassen. Aber dir nicht, oder?«
»Halt’s Maul.«
»Hast du ein Problem mit Männern? Wie steht’s mit Frauen?«
Als sie bei diesen Worten scharf die Luft einsog, grinste er, und es war dieses umwerfende Grinsen, das sie erschauern ließ – auch wenn er war, was er war. »Du hast es schon mal mit Frauen getan?«
Sie schüttelte den Kopf, aber ihr Leugnen wirkte wenig überzeugend. Sie war nie bis zum Ende gegangen, aber ihre Frustration über ihre Orgasmusunfähigkeit bei Männern hatte sie dazu getrieben zu erforschen, ob sich diese Unfähigkeit auch auf das andere Geschlecht erstreckte. Einige wenige schmachvolle Minuten mit einer bisexuellen Wächterin hatten ohne jeden Zweifel bewiesen, dass sie einfach nicht auf Frauen stand.
»Woher das plötzliche Interesse an meinem Sexleben?«
Er senkte den Kopf bis zu ihrer Kehle und atmete tief ein. »Dein Duft ist dunkel, berauschend.«
O Gott. Sie versuchte sich aus seinem Griff zu winden, um seiner verführerischen Präsenz zu entkommen, aber er hielt sie nur noch fester. »Du hast meine Frage nicht beantwortet? Wieso dieses Interesse an meinem Sexleben?«
Heißer Atem strich fedrig über ihren Hals, als er nun sprach, die Stimme von erotischen Verheißungen erfüllt. »Weil du möglicherweise die einzige Frau in der Geschichte bist, die bei einem Seminus-Dämon keinen Orgasmus erreicht hat.«
»Ah. Dein Stolz ist verletzt.« Und was war bitte schön ein Seminus-Dämon? Eigentlich hatte sie gedacht, sie kenne sie alle.
»Du hast meine Neugier erregt.« Er ließ seine Hand zu ihrer Flanke sinken, die er sanft zu streicheln begann. Seine Erektion, eine dicke Beule hinter seinem Hosenschlitz, wurde gegen ihren Bauch gedrückt. Sie spannte die Bauchmuskulatur an, als ob sie davor zurückweichen wollte, aber das Resultat war hartes Fleisch an hartem Fleisch, was ihr den intimen Kontakt noch stärker ins Bewusstsein trieb. »Kannst du dir selber Befriedigung verschaffen? Wenn du dich selbst berührst, kommst du dann?«
Glühende Hitze überströmte ihr Gesicht. »Das geht dich überhaupt nichts an.«
»Das heißt also: Ja.« Seine Finger glitten über ihren Rücken, bis er ihren Spalt durch den dünnen Stoff erforschen konnte. »Ich kann mir dich vorstellen, wie du dir Befriedigung verschaffst«, murmelte er. »Deine Beine weit gespreizt, dein Geschlecht geschwollen und nass, deine Finger vom Saft deiner Erregung überzogen. Woran denkst du, wenn du kommst, Tayla?«
»Hör auf«, brachte sie mit erstickter Stimme heraus.
»Warum? Weil ich dich heiß mache?«
»Weil du mich anwiderst, Dämon.«
Er lachte, weil er ihren Worten genauso wenig Glauben schenkte wie sie selbst. Der Druck zwischen ihren Beinen ließ sie den Unterleib hin und her bewegen, während sie versuchte, sich ihm zu entziehen, und gleichzeitig seine Berührung suchte.
»Ich frage mich, was dich mehr anwidert: die Tatsache, dass ich ein Dämon bin, oder die Tatsache, dass das keine Rolle spielt, sobald ich dich berühre.«
Mit einem wilden Knurren riss sie das Knie hoch, doch er wich gerade rechtzeitig zurück, um diesem Angriff auf seine Weichteile zu entgehen. Wieder schoss Schmerz durch ihren Kopf, verbreitete sich wie ein Spinngewebe aus Rissen in einer
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