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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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längere Liebkosung seines Daumens genau über ihrem Puls ließ sie beinahe aufstöhnen. »Und was würden sie mit dir machen, deine sogenannten Freunde ?«
    »Weiß ich nicht. Vielleicht würden sie mich von der Jagd abziehen und in die Recherche abschieben.«
    Aber irgendetwas nagte an ihr; sie erinnerte sich vage an einen anderen Wächter, der von einem brutalen Vampirclan gefangen genommen und gefoltert worden war. Nach seiner Flucht war er – verstümmelt und unter Blutarmut leidend – auf direktem Weg ins Hauptquartier der Aegis marschiert.
    Dort hatten sie ihn tagelang von allen anderen abgesondert, bis er schließlich wieder auf eine Routinepatrouille auszog, von der er nie zurückkehrte. Alle waren davon ausgegangen, dass er im Kampf umgekommen war, aber Tay war sich da nicht so sicher gewesen. Was, wenn sie ihn versetzt hatten, einfach aus der Aegis rausgenommen oder ihn sogar zum Berliner Siegel geschickt hatten, damit er dort befragt oder unter Beobachtung gestellt wurde?
    Jetzt, wo sie sich in einer ähnlichen Situation befand, hatte sich dieser Hauch eines Zweifels zu einem Sturm des Zweifels ausgewachsen, der drohte, sie aus den Socken zu hauen.
    Sie brauchte eine Absicherung. Eine Möglichkeit, ihre Loyalität zu beweisen, falls irgendwann einmal alles davon abhängen sollte.
    Und die würde sie bekommen, und zwar durch den Dämon, der da gerade auf ihr lag und dessen Herz sie kräftig und regelmäßig an ihrer Brust schlagen fühlte. Sie würde ihn ihnen ausliefern, wenn sie musste.
    »Hör mal, Hellboy, was meinst du – sollen wir nicht einfach sagen, es steht unentschieden, und du lässt mich aufstehen?«
    Der Argwohn in seinem durchdringenden Blick ließ ihre Hoffnungen sinken. »Was hast du denn jetzt wieder vor?«
    Sein Daumen strich nach wie vor in langsamen, gleichmäßigen Kreisen über die empfindliche Haut ihres Handgelenks, und sein Schenkel stieß bei der kleinsten Bewegung an ihr Intimstes. Es war nicht fair – die Art, wie er sie dazu brachte, sich ihres Körpers dermaßen bewusst zu werden, jeden Quadratzentimeter Haut zu spüren, der die seine berührte. Es war fast, als ob sich ihre Konzentration nach innen gekehrt hätte, und zwar so sehr, dass um sie herum nichts mehr existierte.
    Deswegen hörte sie auch das Scharren der Klauen auf dem Fußboden erst, als es schon zu spät war.
    Eidolon wurde nur selten überrascht, dafür waren seine Instinkte zu fein geschliffen, seine Erfahrung mit der Gefahr zu umfangreich. Aber jetzt beanspruchte die S’genesis all seine Sinne, seine Gedanken, und Tayla lenkte ihn mit ihren Kurven, ihrer Stimme und ihrem Duft ab, und das Ende vom Lied war, dass man sie überrascht hatte.
    Heilige Scheiße , wie Shade sagen würde.
    Nach wie vor auf Tayla liegend, wandte er sich an die Kreatur, die im Türrahmen des Zugangs zur Küche lauerte. »Hier gibt es nichts für dich, Aasfresser. Geh.«
    Die Obhirratte kam ins Wohnzimmer gewuselt, die helle Schnauze witternd in die Luft gestreckt. Die dreißig Zentimeter langen, rasiermesserscharfen Klauen an der einen Hand klickten in einem stetigen, schaurigen Takt aneinander. Unter ihrer durchsichtigen Haut wanden sich Maden; das Durcheinander der sich krümmenden Körper war so ekelerregend, dass es nur wenigen gelang, dieses Geschöpf länger als ein paar Sekunden anzuschauen. Doch Eidolon betrachtete es mit ruhigem Blick, wenn er auch bittere Galle herunterschlucken musste.
    Langsam, geradezu gemächlich löste er sich von Tayla. Er half ihr nicht hoch – jegliches Anzeichen von Schwäche würde die Kreatur veranlassen, sich auf sie zu stürzen. Tayla musste das gewusst haben, sie erhob sich in aller Ruhe und bewegte sich mit vorsätzlicher Arroganz, als sie sich im rechten Winkel zu ihm neben ihn stellte.
    Ganz so, als ob sie ein Team wären.
    Angesichts der Lage, in der sie sich befanden, würde er sich sicherlich nicht beschweren oder ihr Verhalten analysieren.
    » Ich … Hunger … « Die schlangenartige Zunge der Obhirratte schnellte zwischen langen Zähnen hervor, um die Luft zu überprüfen.
    »Ich habe die verletzte Vampirin getötet, die du verfolgt hast«, sagte Eidolon. Er konzentrierte sich auf die rot glänzenden Knopfaugen, die immer wieder zu Tayla glitten. »Hier ist für dich also nichts mehr zu holen.«
    Die Klauen der Kreatur klickten rascher; die Maden unter ihrer Haut krümmten sich, und sogar die Luft schien von ihrer Erregung zu flimmern. » Sie war mein … «
    Eidolon trat einen

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