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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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nicht infrage.
    Das Höllentor.
    Eines von Hunderten, allein in New York City. Es schimmerte über die ganze Breite des nördlichen Tunnels, wie ein Vorhang aus Spinnweben, der nur für Dämonen sichtbar war. Menschen würden einfach gefahrlos hindurchgehen und dem Tunnel weiter folgen.
    »Was ist das?«, fragte Tayla, die das Tor anstarrte.
    Er sog die Luft ein, auf der Suche nach einer Gefahr, entdeckte aber nichts außer den üblichen widerlichen Schwaden fauliger Abwässer. Tayla wartete. Ihre dichten Haare fielen in weichen, femininen Wellen über ihre Schultern; ein krasser Gegensatz zu der starren, aufmerksamen Haltung, die sie eingenommen hatte.
    »Was siehst du?«, fragte er.
    »Umrisse. Irgendwie verschwommen. So was hab ich früher schon mal gesehen, aber ich dachte immer, es wäre nur eine Lichtspiegelung. Das hier ist deutlicher. Was ist das?«
    Eidolon überkam augenblicklich eine besorgniserregende Vision von Tayla, die, nachdem sich ihre dämonische DNA vollkommen integriert hatte, Aegis-Jäger durch Höllentore führte. Das Grauen überzog seine Haut mit einem eisigen Schauer. Menschen konnten die Tore nur passieren, wenn sie bewusstlos waren oder ihre Seele dunkel war, aber die Aegis würde ohne jeden Zweifel einen Weg finden, diese Einschränkung zu umgehen. Wenn sie erst einmal wusste, wie man die Tore zum Reisen benutzte, konnte nichts und niemand sie mehr davon abhalten, sein Krankenhaus ausfindig zu machen, innerhalb von Sekunden überallhin auf der ganzen Welt zu reisen und in das Dämonenreich tief in der Erde einzufallen. Die meisten Dämonen, vor allem die, die nicht menschlich aussahen, hielten sich an strenge Regeln, wenn sie sich auf die Oberfläche wagten, wo die Menschen hausten, aber die Menschen wurden nicht durch solche Einschränkungen behindert.
    Die Möglichkeiten waren erschreckend.
    Als er nicht antwortete, nickte Tayla, als ob sie das letzte Teil eines Puzzles eingesetzt hätte. »Es ist ein Tor, stimmt’s? Ein Eingang zur Hölle«, murmelte sie.
    Er machte sich nicht die Mühe, ihr zu widersprechen. Je weniger sie über seine Welt wusste, desto besser.
    »Fein, ignorier mich ruhig.« Sie betrachtete die Blutspuren an der Kreuzung und sah in die verschiedenen Gänge. »Irgendjemand hat deinen Vampir bis hierher getragen.«
    »Sieht so aus.«
    »Oder sie sind aus diesem Ding gekommen.«
    »Die, die dafür verantwortlich sind, was mit Nancy geschehen ist, sind keine Dämonen.«
    Sie verdrehte die Augen. »Dann willst du mir wohl wieder erzählen, dass die Aegis darin verstrickt ist.«
    »Meistens ist es so«, stieß er hervor, denn wenn Dämonen auch die ärgsten Feinde ihrer eigenen Spezies waren und mehr als dazu imstande waren, einander umzubringen, hatte Roags feuriger Tod durch die Aegis seine Narben auf seiner Seele hinterlassen.
    Die Härchen in Eidolons Nacken begannen einen Sekundenbruchteil, bevor ein blendendes Licht von dem Tor ausging, zu prickeln.
    Tayla beschattete die Augen und sprang zur Seite, während er sich auf der Stelle zwischen sie und das Tor stellte. »Was ist passiert?«
    »Das Tor wurde aktiviert.« Er schob sie hinter sich, denn was immer auch durch dieses Portal kommen würde, würde über das Empfangskomitee nicht gerade begeistert sein. »Das Licht hätte für dich eigentlich unsichtbar sein sollen.« Genau genommen für alle Menschen, aber wie er festgestellt hatte, war Tayla nicht durch und durch menschlich.
    »Ja, aber – «
    Vier männliche Nachtstreich-Dämonen traten aus dem Tor, deren menschliches Erscheinungsbild lediglich von ihren deformierten, mit Klauen versehenen Händen und Füßen verunstaltet wurde. Und den dolchartigen Zähnen.
    Tayla trat vor, um ihm einen wütenden Blick zuzuwerfen. »Jetzt sieh dir das mal an«, fuhr sie ihn an, während sie Kampfhaltung einnahm – die Fäuste geballt, das Gewicht auf das hintere Bein verlagert. »Dämonen. Und ich hab keine einzige Waffe.«
    Bleiche, silbrige Augen glänzten in der Dunkelheit, gut dreißig Zentimeter über Eidolons Augenhöhe, als sich der Mund des Größten unter ihnen zu einem gierigen Grinsen verzog. »Wir haben Glück, Brüder. Das wird eine kurze Jagd heute Nacht.«
    »Seminus-Dämon«, knurrte einer der anderen, nachdem er Eidolon von Kopf bis Fuß gemustert hatte. »Keine Markierungen auf dem Gesicht … er ist noch ein Welpe. Ihn zu töten, wird uns keine Ehre einbringen.«
    Der Große näherte sich ihnen, sodass sie sein fauliger Sumpfgestank erreichte. »Wir

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