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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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sich, wie auch ihre Atmung. Vor Entspannung wäre sie beinahe zerflossen. Ein Wohlgefühl breitete sich prickelnd in ihr aus, als hätte sich das Blut in ihren Adern in kohlensäurehaltigen Balsam verwandelt. So hatte sie sich nicht mehr gefühlt, seit sie als Teenager zum letzten Mal mit ihren kleinkriminellen Freunden einen Joint geraucht hatte.
    »Was machst du mit mir?«, fragte sie, in der Hoffnung, dass das Lallen in ihrer Stimme für ihn nicht so deutlich zu hören war wie für sie.
    »Ich verlangsame deine Körperfunktionen und löse einen Ausstoß von Endorphinen aus. Das hilft, die Schmerzen zu lindern.« Er steckte sich die Enden seines Stethoskops in die Ohren und presste ihr das Bruststück auf die Brust. »Außerdem wird in dir dadurch ein trügerisches Gefühl des Wohlbefindens ausgelöst, das es mir erleichtert, dich zu manipulieren.«
    »Cool. Kann Hellboy das auch?«
    »Eidolon hat eine andere Begabung.«
    »Hab ich gemerkt.« Sie seufzte.
    Er brachte sie auch noch auf andere Arten dazu, sich gut zu fühlen. Arten, die eine Hitzewelle durch ihren Unterleib fahren ließen, wenn sie nur daran dachte. Waren alle Brüder so ähnlich und doch so verschieden? Während er eine Infusionsnadel in ihre linke Hand stach, musterte sie Shade. Seine Bewegungen waren sachkundig und wirkten zugleich so entspannt, als könnte er das alles ebenso gut im Schlaf tun.
    Eidolon wirkte konzentriert, angespannt und stets Herr der Lage. Shade hingegen schien etwas lockerer zu sein, auch wenn sie sich nicht sicher war, ob das in seinem Fall etwas Gutes war. Eher auf eine »Ich könnte dich auf der Stelle umbringen, und es wär mir total egal«-Art.
    Winzige schmerzende Nadelstiche breiteten sich in ihrem rechten Arm aus – eins der vertrauten Warnzeichen, die einer Funktionsstörung vorausgingen. Als sie zusammenzuckte, strich Shade ihr sanft mit der Handfläche über den Bauch, aber sie schüttelte den Kopf. »Nicht die Wunde. Es ist mein Arm. Der rechte.«
    Mit gerunzelter Stirn griff er mit der Hand über ihren Körper hinweg und packte sie an der Schulter, die inzwischen völlig taub war. »Mach eine Faust.«
    Sie versuchte es. »Ich kann nicht.«
    »Ist so was schon früher vorgekommen?« Als sie zögerte, packte er mit der anderen Hand ihr Kinn und drehte ihren Kopf auf die andere Seite. »Jägerin? Antworte mir.«
    Bei dem Befehlston in seiner Stimme sträubte sich alles in ihr. Sie befolgte keine Anweisungen, die von Dämonen gegeben wurden. »Das hab ich alles schon mit Hellboy beredet. Frag ihn.«
    Sie schnappte einen schwachen, aber zugleich durchdringenden Geruch auf. Jedes Mal, wenn ein Teil ihres Körpers ausfiel, schärfte sich ihr Geruchssinn. Eine seltsame Reaktion, und dazu eine, die das, was Eidolon über ihre dämonische Herkunft gesagt hatte, noch glaubwürdiger erscheinen ließ.
    Auch wenn sie sich weigerte, es offen zuzugeben.
    »Du riechst komisch.«
    »Man nennt es Ärger«, murmelte er, während er mit den Fingern energisch ihr Ellbogengelenk erforschte. »Das Problem sind deine Nerven. Die haben sich irgendwie ausgeschaltet und verhindern so, dass du die Kontrolle über deine Muskeln ausübst.« Seine große Hand bewegte sich langsam zu ihrer Schulter hinauf. »Ich will, dass du dich hinsetzt.«
    Sie tat es, und seine Hand glitt auf ihren Rücken und schließlich in ihren Nacken. Es fühlte sich auf unerwünschte Weise gut an, so gut, dass sie es nicht einmal mitbekam, dass der Wagen angehalten hatte, ehe sich die Türen öffneten.
    Vor ihr stand Eidolon, mit versteinerter Miene. Die beinahe schwarzen Augen verrieten nichts. Ihre Brust zog sich zusammen, bis sie fast nicht mehr atmen konnte, denn, o Gott, sie hatte vergessen, wie wunderschön er in seiner OP -Kleidung aussah, wie seine breiten Schultern das Oberteil ausfüllten, wie der V-Ausschnitt ein Stück braune, leicht behaarte Haut preisgab. Die Markierungen auf seinem muskulösen Arm bewegten sich auf beinahe hypnotische Art, bis sie angesichts des visuellen Orgasmus, den ihr das bescherte, beinahe laut aufgeseufzt hätte.
    Selbst als Mr Obergrimmig war Eidolon der heißeste Kerl, den sie je gesehen hatte.
    »Was ist passiert?«
    »Du hast mir auch gefehlt, Hellboy.«
    Eidolon nagelte sie mit einem gereizten Blick fest und packte die Liege. »Was hast du jetzt schon wieder angestellt?«
    »Sie hat sich mit einem Daeva angelegt.« Sie rollten sie in die dunkle Notaufnahme, wo humanoide und nicht-humanoide Gestalten sie gleichermaßen mit

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