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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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macht.
    »Du hast keine Wahl, Tayla. Dieses Recht hast du aufgegeben, als du mein Krankenhaus in die Luft gejagt hast.« Er bezahlte den Taxifahrer und betrat mit ihr zusammen das modrig riechende Foyer des Gebäudes. Angewidert schüttelte er den Kopf, als eine Spritze unter seinem Stiefel zersplitterte. »Du wirst Hilfe brauchen, wenn sich dein Körper wandelt. Wir haben eine Menge zu bereden.«
    »Es gibt nichts zu bereden«, sagte sie, während sie die Stufen hinaufstiegen – Leugnen war das beste Mittel, um nicht auch noch den letzten Rest Verstand zu verlieren. »Ich denke nicht, dass ich dir glaube – «
    Die Härchen in ihrem Nacken richteten sich auf. Ihr Instinkt übernahm das Kommando, Adrenalin wurde in ihren Blutkreislauf gepumpt, und sie ging in die Knie. Ihr Sehvermögen nahm weiter zu, als sie ihre gesamte Umgebung absuchte … unten, oben, selbst die Decke. Dämonen hatten die lästige Angewohnheit, sich von Deckenbalken und Rohren fallen zu lassen.
    Ihre Hand zuckte intuitiv an die Stelle, an der sie normalerweise ihr S’teng trug, und sie fluchte, als sie unter dem Kittel, den Eidolon ihr gegeben hatte, um ihr blutbeschmiertes Oberteil zu ersetzen, nichts außer nackter Haut fühlte.
    Vorsichtig näherte er sich ihr und neigte den Mund an ihr Ohr. »Was ist los?«
    »Irgendwas stimmt hier nicht«, flüsterte sie. Leise erklomm sie eine weitere Stufe und spähte auf den nächsten Treppenabsatz. »Meine Tür ist offen.«
    Von Eidolon ging eine Welle der Drohung aus, die nahezu greifbar war. Er begann die Treppe weiter hinaufzugehen, aber sie riss den Arm hoch, um ihn aufzuhalten.
    »Ich werd damit schon fertig.« Verdammt, genau das brauchte sie jetzt. Sie musste irgendjemanden oder irgendetwas windelweich schlagen, und sei es nur, um diese Benommenheit loszuwerden, die sich in ihr eingenistet hatte.
    Durch die geöffnete Tür erhaschte sie einen Blick auf etwas, das sich bewegte. Menschen. Wächter.
    Zwei, soweit sie sehen konnte. Cole und Bleak … die beiden, die in den Kampf gegen den Werwolf verwickelt waren, der Michelle und Trey das Leben gekostet hatte. Sie saßen auf ihrer Couch und aßen irgendetwas von McDonald’s.
    In ihr flammte so etwas wie ein Territorialanspruch auf … Menschen, in ihrem Heim … ungeladen.
    Sie schloss die Augen und versuchte, sich wieder zusammenzureißen. Sie benahm sich ja schon, als ob sie ihr dämonisches Schicksal akzeptiert hätte und die Wächter ihre Feinde seien. Es waren nicht diese beiden, die sie mit einer Bombe in ein Dämonenkrankenhaus geschickt hatten, und sich wie ein tollwütiger Höllenhund auf sie zu stürzen, würde in keiner Weise helfen. Außerdem unterschied sich ihre Version von dem, was in der Nacht passiert war, in der Michelle und Trey gestorben waren, von Lucs. Und sie wollte ihnen gern glauben. Die Wächter waren die Guten. Retter der Menschheit. Sie hintergingen einander nicht. Sie logen nicht. Sie versuchten nicht, ihre Teamkollegen umzubringen.
    Doch ihre inneren Alarmglocken wollten einfach nicht verstummen.
    »Lass dich nicht blicken«, sagte sie zu Eidolon. »Ich weiß nicht, wieso sie hier sind, aber sie werden vermutlich eher reden, wenn ich allein bin.«
    »Jäger?«, fragte er. Auf ihr Nicken hin sog er scharf den Atem ein. »Wenn sie dich auch nur anrühren – «
    »Das werden sie nicht.« Bevor er ihr widersprechen oder sie den Besitzanspruch in seiner Stimme analysieren konnte, trat sie ein.
    Cole sprang auf die Füße. »Tayla. Mein Gott, was machst du denn hier?«
    »Ich wohne hier.« Sie trat noch ein Stück weiter vor, doch ihr Herz erkaltete angesichts der Panik in ihren Gesichtern. Sie verriet ihr, dass diese beiden davon gewusst haben mussten, dass man sie als unfreiwillige Selbstmordattentäterin ins Krankenhaus geschickt hatte. Wie viele andere Wächter waren noch beteiligt gewesen? Einige wenige Auserwählte? Die ganze Zelle?
    Nein. Sie weigerte sich zu glauben, dass sich alle gegen sie verschworen hatten.
    »Man hat uns gesagt, du wärst tot.«
    »Offensichtlich bin ich das nicht.«
    Cole und Bleak wechselten Blicke. Na toll, offenbar war die Tatsache, dass sie noch atmete, keine gute Nachricht. »Super«, sagte Bleak.
    »Also, wenn ihr dachtet, ich bin tot, wieso seid ihr dann hier?«
    »Um deine Wohnung auszuräumen.« Cole zog sich seine Jacke über. Ihr entging nicht, dass er den Verschluss an seinem S’teng -Holster löste. »Dann wollen wir dich mal mit ins Hauptquartier nehmen.«
    Bleak

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