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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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positionierte sich hinter ihr. »Jepp. Mann, die werden ganz aus dem Häuschen sein, wenn sie dich sehen.«
    Das unverkennbare Flüstern einer Klinge, die durch die Luft schnitt, unterbrach die oh-so-glückliche, wenn auch gefakte Wiedervereinigung. Mit einer schnellen, harten Bewegung schlug sie Bleak den Dolch aus der Hand. Coles Roundhouse-Kick gegen ihre Hüfte schleuderte sie gegen die Wand, aber dann war Eidolon da und zog Bleak von ihr weg, sodass sie sich auf Cole konzentrieren konnte.
    Bleaks Schrei hätte fast ihr Trommelfell platzen lassen, während sie Cole mit der Faust mitten ins Gesicht boxte. »Bring ihn nicht um!«, schrie sie.
    »Scheiß drauf«, knurrte Eidolon.
    »Nein!«
    Das dumpfe Geräusch, mit dem Fleisch auf Fleisch traf, verriet ihr, dass er nicht auf sie hörte.
    Cole holte aus – ein Kinnhaken, den sie abwehrte; sie konnte nicht länger darauf achten, was Hellboy tat. Cole prügelte unbarmherzig auf sie ein, und es war Zeit, das Feuer zu erwidern. Sie ging in die Knie und wirbelte gleichzeitig mit ausgestrecktem Bein herum, sodass er sich auf seinen Arsch setzte. Dann sprang sie mit einem Satz auf ihn drauf, setzte sich rittlings auf seine Taille und rammte ihm die Faust gegen die Wange. Es gelang ihm, die Beine zu heben und ihr um den Hals zu schlingen, und plötzlich hatte sie alle Hände voll zu tun, um ihre Position zu halten. Was das Können anging, waren sie einander nahezu ebenbürtig; immerhin hatten sie beinahe gleich lang zusammen trainiert, aber durch den Verlust ihrer Kraft und ihre Verletzung wurde aus dem leichten Sieg ein Kampf um ihr Leben.
    Nach Luft ringend griff sie nach einem Kerzenhalter, der während des Kampfs vom Couchtisch gefallen war. Ihre Finger schlossen sich um den Rand. Da rammte er ihr seine Faust in den Bauch.
    Der Schmerz drohte sie zu überwältigen, aber sie biss die Zähne zusammen und schlug ihm mit dem Kerzenhalter gegen die Schläfe. Cole stöhnte und ging k.o.
    Nur mit Mühe konnte sie selbst ein Stöhnen unterdrücken, als sie sich von ihm herunterrollte. Eidolons tiefes Knurren ließ den ganzen Raum erzittern. Er ließ von Bleak ab und landete mit einem Satz auf Cole, ein Knie in den Unterleib des Wächters gepresst, eine Hand um seine Kehle gelegt.
    »Okay, du Arschloch«, fauchte Eidolon. »Es wird Zeit, dass du singst.«
    Sie warf einen Blick auf Bleaks zusammengesackten, blutigen Körper. Er bewegte sich nicht, aber seine Brust hob und senkte sich mit beruhigender Regelmäßigkeit. Gott sei Dank.
    »Du Mistkerl«, sagte sie zu Cole. »Was zum Teufel sollte das alles?«
    Wütend starrte er zu ihr empor. Eidolon musste wohl fester zugedrückt haben, denn Cole versuchte jetzt mit aller Kraft, sich aus seinem Griff zu befreien. »Dämonenschlampe«, keuchte er. »Du bist eine Spionin. Du hast Janet ermordet.«
    O Jesus. Sie wussten es. »I-ich bin keine Spionin. Und ich hab Janet nicht ermordet«, leugnete sie hastig, aber sie schenkte ihren Worten ja nicht mal selbst Glauben, denn in gewisser Weise war sie tatsächlich für den Tod der anderen Wächterin verantwortlich.
    Eidolon und Tayla blickten einander an.
    »Yuri muss wohl geredet haben«, murmelte er.
    Wussten es alle? Sie hatte sich immer noch nicht an den Gedanken gewöhnt, dass Dämonenblut durch ihre Adern floss, aber offenbar hatten ihre eigenen Leute aus genau diesem Grund versucht, sie zu töten.
    Sie setzte sich, zog ein Bein an den Körper und machte es sich bequem, denn sie hatte eine ganze Reihe Fragen an Cole. Den Anfang machte: »Wie lauteten deine Befehle?«
    Coles aufgeplatzte, blutige Lippen verzogen sich zu einem grotesken Lächeln. »Fahr zur Hölle.«
    Eidolon legte einen Finger auf eine der Verletzungen in Coles Gesicht. Er strich über die Haut direkt daneben, sanft, langsam.
    »Das ist schon so ’ne Sache mit der Medizin«, murmelte er. »Wenn man lernt, jemanden zusammenzuflicken – «, die Wunde schloss sich unvermittelt, »lernt man gleichzeitig die effektivsten Arten, jemandem Schmerz zuzufügen.« Die Wunde riss wieder auf – es klang, als ob nasses Papier zerrissen wurde – und Cole schrie.
    Verdammt, Hellboy kannte sich echt aus. Sie konnte sich kaum entscheiden, ob es sexy oder gruselig war, oder ein bisschen von beidem.
    »Beantworte Taylas Fragen, sonst schlitze ich dich von oben bis unten auf.«
    Cole schluckte hörbar. »Sie haben uns hergeschickt, damit wir alle Waffen und Kleidungsstücke, die von der Aegis stammen,

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