Demonica - Ione, L: Demonica
führte, selbst wenn die Verbindung mit einem Menschen nicht infrage kam. Selbst wenn sie, mit ihrer Unerfahrenheit und Schüchternheit, gar nicht sein Typ war.
Irgendetwas an ihr hatte ihn angezogen, hatte ihn dazu verleitet, noch lange an sie zu denken, nachdem er ihren Coffeeshop verlassen hatte, hatte ihn dazu gebracht, ihre Telefonnummer herauszufinden und sie zwei Abende später anzurufen und ihr eine Verabredung vorzuschlagen.
» Ich habe dich vermisst, Shade .« Runas Stimme war süßer Nektar, der in seinen Adern sprudelte wie der Sekt, den er vor ein paar Minuten aus der kleinen Kuhle unten an ihrem Rücken geschlürft hatte, als sie auf dem Bauch ausgestreckt vor ihm lag, wie ein Festmahl. » Nimm mich in dir auf . «
Sein Kopf ruckte nach oben. Ihre Augen glitzerten vor Lust und Liebe und allem dazwischen. Ihr Blick suchte den seinen, und er wusste, dass sie meinte, was sie sagte. Sie wollte die Verbindung mit ihm eingehen. Seine Gefährtin werden und ihm über die S’genesis hinweghelfen, damit er diese Zeit nicht allein durchstehen musste, damit sich sein Leben nicht von Grund auf änderte.
Die rechte Seite seines Gesichts pochte; die Dermaglyphen warteten nur darauf, sich an die Oberfläche durchzukämpfen und zu verkünden, dass er den Wandel hinter sich hatte. Es konnte nur noch einige Wochen, vielleicht auch nur noch Tage oder Stunden, dauern, ehe aus ihm ein gestaltwandelnder Dämon wurde, der sein altes Leben vergessen und seine Zeit damit verbringen würde, Frauen hinterherzujagen, die er schwängern konnte.
Die Bindung an eine Gefährtin würde diesem Wahnsinn ein Ende bereiten – im wahrsten Sinne des Wortes. Dämonen, die die S’genesis durchlaufen hatten, verloren häufig den Verstand. Dafür war Roag das beste Beispiel. Dämonen, die die S’genesis durchlaufen und eine Gefährtin hatten, blieben bei Verstand, wurden fruchtbar und konnten ihre Gestalt wandeln. Allerdings waren die einzigen Frauen, mit denen sie schlafen konnten, ihre Gefährtinnen.
Die Tatsache, dass sie ihr Leben lang auf eine einzige Frau beschränkt sein würden, war der Grund, aus dem viele Sems keine Bindung eingingen, vor allem nach der S’genesis . Wer wollte schon sechshundert Jahre mit ein und derselben Gefährtin verbringen? Schlimmer noch: Es gab nur einen Ausweg – den Tod eines der Gefährten. Und da Dämonen im Allgemeinen das Leben eher gering achteten, war es nahezu unmöglich, eine Gefährtin zu finden, der man zutraute, dass sie einen nicht nach gerade mal zweihundert Jahren hinterrücks im Schlaf umbrachte.
Trotzdem wäre Shade bereit, das Risiko auf sich zu nehmen … wenn da nicht der Fluch wäre. Er konnte es nicht riskieren, sich in die Frau zu verlieben, mit der er die Bindung einging. Und er wusste, er würde sich verlieben. Und das wäre sein Ende. Der Wunsch nach einer liebevollen Familie war ihm mütterlicherseits in die Wiege gelegt worden; jeden Tag sehnte er sich nach dem, was er nie haben konnte.
Doch jetzt hatte er erst einmal Runa.
Ihre Beine schlossen sich eng um ihn. Sie bäumte sich auf, nahm ihn mit lautem Stöhnen bis zur Wurzel in sich auf. Er hatte ganz vergessen, wie gut sie im Bett auf ihn eingestellt war, mit welchem Enthusiasmus sie auf jede seiner Begierden reagierte. Ihre Neugier war schier endlos gewesen, und er hatte es genossen, sie mit diversen Stellungen, Spielzeugen und Fertigkeiten vertraut zu machen.
Ihre Hand wanderte tiefer; sie grub ihre Nägel in eine seiner Pobacken und zwang ihn, den von ihr gewünschten Rhythmus aufzunehmen. » Fester « , knurrte sie. » Bis ich schreie, Dämon . «
Überraschung durchzuckte ihn. Sie hatte noch nie irgendwelche Anzeichen von Aggression beim Sex gezeigt, hatte sich jedem seiner Wünsche und Bedürfnisse gefügt, war stets nachgiebig und perfekt gewesen.
Dies war sogar noch besser.
Er stieß in sie hinein, gab ihr, was sie wollte, ließ sie laut wimmern, während ihre Erregung weiter anstieg. Der Duft ihrer Erregung stieg auf, machte ihn vor Lust beinahe verrückt. Machte ihn so trunken, dass sich das Zimmer zu drehen begann. Dann befahl sie ihm: »Trink von mir « , fuhr sich mit ihrem langen Fingernagel übers Schlüsselbein, bis Blut austrat. Er leistete ihrem Befehl Folge, ohne zu überlegen.
Sie schlang die Finger ihrer linken Hand um die seiner rechten und streckte ihre Arme bis hoch über den Kopf. Schmerz durchzuckte ihn; lieblicher, köstlicher Schmerz, der von seiner Schulter ausging, in die sie ihre
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