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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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hatte, war er bei ihr zu Hause gewesen, in einem älteren, zweistöckigen Haus in New Rochelle, um ihr die Jacke vorbeizubringen, die sie bei ihm vergessen hatte. Außerdem hatte er vorgehabt, einen Schlussstrich zu ziehen. Ihm war nicht entgangen, dass sie immer anhänglicher wurde, dass sie mehr brauchte, als er ihr geben konnte. Sobald er durch die Tür getreten war, hatte ihn der faulige Gestank des Todes eingehüllt. Runa hatte gerade telefoniert, darum war er durch das Haus gewandert, bis er das Hauptschlafzimmer gefunden hatte, wo ihr Bruder wie ein lebendes Skelett auf dem Bett gelegen hatte.
    »Er litt an einer von Dämonen verursachten Krankheit « , sagte Shade, als ihr Blick ihn davon überzeugt hatte, dass sie nicht bereit war, das Thema zu wechseln.
    »Was hast du getan ?«
    »Scheiße .« Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. Er hatte nicht gewollt, dass sie irgendetwas davon erfuhr. Er hatte ihre Dankbarkeit nicht gewollt und auch nicht, dass sie das Gefühl hatte, ihm etwas schuldig zu sein. Das Letzte, was er brauchte, war, dass sie irgendwelche zärtlichen Gefühle für ihn hegte.
    »Shade? Wie hast du ihn geheilt ?«
    In einer nahe gelegenen Zelle kam es zu einem Handgemenge, gefolgt von Beschimpfungen und Schmerzensschreien. Dann beruhigte sich alles wieder. Die vollkommene Stille, bis auf das unaufhörliche, nervtötende Tröpfeln, war mehr als genug Anreiz für Shade, um weiterzureden. Alles war besser, als dem Klang seiner eigenen Gedanken zu lauschen.
    »Ich besitze die Fähigkeit, Körperfunktionen zu beeinflussen. Der eigentliche Sinn und Zweck meiner Inkubus-Fähigkeit besteht darin, Frauen zum Eisprung bringen zu können, aber ich kann auch auf zellularer Ebene in den Körper eindringen und einige Krankheiten rückgängig machen .« Er zuckte mit den Achseln. »Die Krankheit deines Bruders war eigentlich gar nicht mal so schwierig .«
    »Die Ärzte waren verblüfft « , murmelte sie. »Ich hab ihn gleich am nächsten Morgen ins Krankenhaus gebracht. Zum ersten Mal seit Monaten hat er es auf seinen eigenen Füßen betreten .«
    »Freut mich zu hören .«
    »Vielen Dank .«
    Da war sie, die Dankbarkeit, die zu vermeiden er gehofft hatte. »Dank mir nicht. Ich hab’s aus reinem Eigennutz getan « , knurrte er.
    »Wie kann es eigennützig sein, ein Leben zu retten ?«
    Er zwang sich, ihren Blick mit so viel Bosheit zu erwidern, wie er nur aufbringen konnte. »Ich dachte, du würdest sicher endgültig zur Klette werden, wenn du seinen Tod betrauern müsstest .«
    Sie schnappte nach Luft, und er verspürte einen Anflug von schlechtem Gewissen, weil er sie angelogen hatte. Er hatte Arik gerettet, denn schließlich war er Sanitäter, und auch wenn der Kerl ein Mensch war, hatte er doch gelitten.
    »Du bist echt abartig .«
    »Jepp .«
    Als er versuchte, sich ein wenig bequemer zu hinzusetzen, zuckte er zusammen; gar nicht so leicht nach Runas Biss und der Folter, die er erlitten hatte. Mit einem Mal fühlte er sich wie ein Stück Scheiße, weil er so ein Aufhebens machte, nur weil es ihn ein bisschen zwackte – ein Klacks im Vergleich mit dem, was Skulk vermutlich durchgemacht hatte.
    »Und wie hast du den Warg-Angriff überlebt ?« , fragte er. »Was ist passiert ?«
    Einen Moment lang sagte sie nichts, als ob sie ihn mit ihrem Schweigen strafen wollte, was vermutlich auch funktioniert hätte. »Es ist in der Nacht passiert, in der ich bei dir war und dich mit diesen … Nutten erwischt hatte. Ich bin rausgerannt, hab überhaupt nicht mitgekriegt, was um mich herum los war, und dann hat mich der Werwolf angegriffen .«
    Sie zuckte so heftig zusammen, dass sich Shade insgeheim schwor, den Warg umzubringen, wenn er ihn jemals fangen würde. »Als er fertig war, hat er mich hinter einem Müllcontainer liegen lassen. Ich weiß nicht, wie lange ich da gelegen habe, aber irgendwann hab ich es geschafft, mein Handy rauszukramen und meinen Bruder anzurufen. Er hat mich gerettet. Mich ins Krankenhaus gebracht. Die Ärzte wollten mich ein paar Tage dabehalten, aber Arik hat mich gleich am nächsten Abend gegen den ärztlichen Rat rausgeholt. Ich weiß nicht, wieso, aber ich hab ihm vertraut .«
    »Er wusste, dass du von einem Warg gebissen worden warst .«
    »Ja. Das hat er mir aber nicht gesagt. Er hat mich nach Hause gebracht und in den Weinkeller gesperrt. Ich dachte schon, er hätte den Verstand verloren. Am nächsten Morgen, nachdem ich im komplett verwüsteten Keller aufgewacht war, hat er’s

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