Demonica - Ione, L: Demonica
Vorgeschmack darauf gegeben, als er ihn von Solice hatte bearbeiten lassen, aber offensichtlich hatte sie ihn nicht weit genug gebracht, nachdem er seine Erregung überlebt hatte und nicht bis zum Tod gelitten hatte. Der Plan hatte vorgesehen, Shade einige Stunden in Agonie verbringen zu lassen, bis er dem Tode nah war, und dann Solice noch einmal reinzuschicken, um Shade die so dringend ersehnte Erlösung zu verschaffen … und dann das Ganze noch mal von vorn.
Einige wenige Momente der Lust, unterbrochen von stundenlangen Qualen. Wieder und wieder. Wunderschön.
Und alles ruiniert, nur weil Solice im Blasen genauso schlecht war wie im Operieren, wenn sie den Dämonen ihre Körperteile entnahm, die seine Ghule gefangen nahmen. Aus diesem Grund brauchte er Eidolon. Gutes medizinisches Personal zu finden, war wesentlich schwieriger, als gute Lakaien zu finden.
»Hmpf .« Sheryen schleuderte ihr langes, silbriges Haar über die Schulter. »Dann geh ich eben ins Eternal. Hast du Lust mitzukommen ?«
Verdammt sollte sie sein! Sie wusste doch, dass er nie in Clubs ging, und schon gar nicht in eine Vampirbar. Schon bei der bloßen Vorstellung brach ihm der kalte Schweiß aus. »Ich sehe dich heute Nacht in unserem Schlupfwinkel .«
Sie warf ihm eine Kusshand zu und schlenderte davon.
»Folge ihr !« , fuhr er einen seiner Lakaien an, der vor dem prasselnden Kaminfeuer an einem Knochen genagt hatte. »Ich will nicht, dass sie auf ihrem Weg nach draußen einen Abstecher in den Kerker macht .« Shade würde sich über die Gelegenheit freuen, ihr das Gehirn rauszuficken und sie dann zur Flucht zu benutzen.
Roag sollte ihn umbringen. Oder aufschlitzen. Seminus-Organe waren auf dem Unterweltmarkt nahezu unbezahlbar.
Das Problem war nur, dass es keine Möglichkeit gab festzustellen, ob Shades Fluch, einer der finstersten und genialsten, von denen Roag je gehört hatte, Auswirkungen auf seine Körperteile hatte.
Er tat das alles für Sheryen, damit er sich endlich mit seiner wahren Liebe verbinden und sie an sein Bett fesseln konnte, aber er durfte nicht riskieren, sich durch einen Anti-Liebeszauber verfluchte Organe einpflanzen zu lassen.
Doch Shade einfach umzubringen, ginge viel zu schnell. Nein, er musste genauso leiden wie Eidolon. Aber wie? Roag hatte Shades Mutter umgebracht, was Spaß gemacht hatte, auch wenn er Shade noch nichts von seiner Rolle dabei erzählt hatte, und Skulks Tod würde Shade sein Leben lang nicht mehr loslassen, aber das war immer noch nicht genug.
»Was hat mein Bruder dort unten gemacht? Ist er unglücklich ?« Vermutlich nicht. Shade hatte immer schon auf Ketten und Peitsche gestanden.
Der Drekavac zuckte missgestaltete Schultern. »Ich … glaube nicht. Der weibliche Warg leistet ihm Gesellschaft .«
Roag kniff die Augen zusammen. »Ich hoffe nur, es ist ihnen nicht möglich, einander zu berühren .« Wenn sich dieser Kerl am Ende noch in seinem Kerker amüsierte –
Augenblick mal … das war’s! Die ultimative Folter für Shade. Und wenn alles gut lief, würden Shades Qualen nicht nur für den Rest seines Lebens andauern …
Sondern bis in alle Ewigkeit.
5
Satinlaken. Daunenkissen. Mit Schokolade überzogene Erdbeeren und Champagner. Alles viel zu dekadent für Shade, der lieber ein bisschen weniger Komfort, dafür aber mehr Leder und Ketten hatte – aber der Luxus passte gut zu Runa. Ihre weiche Haut verdiente seidige Laken. Ihr langes, dichtes Haar ergoss sich in glänzenden Wellen über das flauschige Kissen. Und wie sie sich den Erdbeersaft von den Lippen leckte, machte ihn tierisch an.
Irgendwo in den tiefsten Tiefen seines Verstands hegte Shade den Verdacht, dass das alles ein Traum war, aber er würde sich dagegen nicht wehren. Mit Runa zusammen zu sein, war einfach ein zu gutes Gefühl.
Er bewegte sich in ihr, tief in ihrer feuchten Hitze begraben. Es war so lange her, dass sie zusammen gewesen waren, so lange, seit er eine Frau zum letzten Mal genossen hatte, statt einfach nur einen Orgasmus zu haben.
Es war gefährlich, solche Gefühle zuzulassen. Wenn sie ihn letztes Jahr nicht mit den beiden anderen erwischt hätte, hätte er sie zum Teufel gejagt – nicht weil sie sich langsam zur Klette entwickelt hatte, wie er sich einredete, sondern weil er auf dem besten Wege dazu war, sich zur Klette zu entwickeln. Wenn der Fluch, der Maluncoeur , nicht wäre, wäre er am Ende sogar noch versucht gewesen, alles weiterlaufen zu lassen; zu sehen, wohin ihre Beziehung
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