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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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blickte sich in der winzigen Zelle um. Erst jetzt kam ihr zu Bewusstsein, dass sie nicht mehr an die Wand gekettet waren. Hoffnung erfüllte sie. Sie begrüßte das Gefühl, bis ein dunkler Hunger ihr klarmachte, dass es nicht Hoffnung war, was sie fühlte.
    Es war der Sog des Vollmonds. Die Zeit war nahe.
    »Warum, weiß ich auch nicht. Aber Roag hat die Gabe, uns Dinge denken zu lassen, die nicht real sind. Es ist dieselbe Gabe, die auch Wraith besitzt. Er hat sich in unsere Köpfe geschlichen und in uns den Wunsch erweckt, die Verbindung einzugehen .«
    »Und was genau ist die Verbindung ?«
    »Die Verbindung ist das, was Seminus-Dämonen tun, wenn sie die S’genesis umgehen oder zumindest deren schlimmste Auswirkungen umkehren wollen. Wir machen trotzdem den Wandel durch, aber wenn wir eine Lebensgefährtin haben, versinken wir danach nicht in einem Leben voller Gewalt, und wir spüren auch nicht den Drang, jedes weibliche Wesen auf dem Planeten zu schwängern .« Er beugte sich vor, die Augen auf ihre bloßen Brüste gerichtet, die sich unter seinem heißen Blick zusammenzogen. »Wir spüren nur noch den Drang, unsere Gefährtin zu schwängern .«
    Sie schluckte und schlang die Arme um den Leib. »Hast du … «
    »Ich bin noch nicht zeugungsfähig .« Er runzelte die Stirn. »Habe ich einen Ring um den Hals ?«
    »Ja .« Es war eine Verlängerung des Dermoires , das seinen Arm hinauflief … eine Art geknotetes Halsband. Sie streckte die Hand aus, um es zu berühren, aber er wich zurück.
    »Nicht .« Seine Stimme war tief und rau. »Es fällt mir sowieso schon schwer, mich zu beherrschen. All die Dinge, die ich mit dir tun möchte … «
    Ihr Herz donnerte in ihrem Brustkorb, sprang ihr bis in die Kehle, sodass sie kaum sprechen konnte. »Ist … ist das normal ?«
    »Ich habe davon gehört, dass es den Wandel beschleunigt, wenn man vorher eine Gefährtin nimmt .« Sein Blick verdunkelte sich, bis das Weiße in seinen Augen fast gänzlich der Schwärze gewichen war. »Wegen der ständigen Verfügbarkeit von Sex .«
    Schon allein dieses Wort, die besitzergreifende Intensität in seinem Blick, hätten sie beinahe dazu gebracht zu stöhnen. »Das kannst du vergessen, Freundchen. Ich bin doch nicht deine kleine Sexsklavin .« Sie hoffte, dass sie sich für ihn überzeugender anhörte als in ihren eigenen Ohren.
    Shade entfernte sich ein kleines Stückchen von ihr, aber die Art, wie er sich hinhockte, wie er sie nicht aus den Augen ließ, erinnerte sie an einen sprungbereiten Panther. »So funktioniert das nicht .« Er betastete seine Kehle. »Sind da ein oder zwei Ringe ?«
    »Einer .«
    »Es werden zwei sein, sobald die S’genesis vollendet ist. Der erste bedeutet, dass ich gebunden bin. Der zweite, dass ich zeugungsfähig bin. Und auf deinem Arm werden in ein paar Minuten Zeichnungen zum Vorschein kommen, die aussehen wie die meinen. Da die Lykanthropie deine DNA verändert hat, bist du nicht länger vollkommen menschlich, also sollte die Verbindung dich nicht umbringen .«
    Sollte ?
    Das war wirklich ganz und gar nicht gut. Sie rappelte sich auf die Füße und begann, auf und ab zu laufen. Das Wolfsblut brannte direkt unter ihrer Haut. »Okay. Wie heben wir die Verbindung wieder auf ?«
    Er rieb sich mit der Hand übers Kinn. »Gar nicht .«
    »Was meinst damit – gar nicht? Es muss doch eine Möglichkeit geben. Einen Zauber, ein Ritual – «
    » Es gibt nichts .« Wieder rieb er sich das Kinn. »Scheiße .«
    Ihr kam in den Sinn, dass sie das Ganze viel mehr mitnehmen sollte, aber da sie vermutlich morgen oder spätestens übermorgen sowieso sterben würden, schien ihr eine Bindung auf Lebenszeit gar keine so große Sache mehr zu sein.
    »Nur so zum Spaß. Sagen wir, wir überleben die Ghule. Was bedeutet diese Verbindung für mich? Für uns ?«
    Er stand auf, ging ein paar Schritte. Sein muskulöser Körper bewegte sich mit unglaublicher Anmut. »Zunächst einmal aufgezwungene Treue. Keiner von uns kann willentlich mit einem anderen Sex haben. Du wirst Schmerzen erleiden, solltest du es versuchen. Ich werde nicht fähig sein, einen hochzukriegen. Es bedeutet, dass wir die Erregung des anderen fühlen werden, ganz gleich, wo wir sind. Wir werden die Gefühle des anderen fühlen. Ich kann zum Beispiel gerade deine Wut spüren .«
    »Darauf würde ich wetten .« Sie funkelte ihn an. »Das alles klingt aber ganz schön beschissen. Warum sollte irgendjemand so was tun? Ich meine, ich kapier ja, dass es dir das

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