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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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»Was ist ?«
    »Da kommt jemand .«
    »Na endlich .« Mit einem Ruck erwachte er aus seinem Dämmerzustand, sprang auf die Füße und drückte sich, immer noch nackt, gegen die kalte Steinmauer. Er hörte Schritte – weich, leicht. Eindeutig weiblich.
    Perfekt!
    Behutsam bewegte er sich auf die Zellentür zu, wo er sich in der im Schatten liegenden Ecke verbergen konnte, und gab Runa ein Zeichen, die sich auf den Boden fallen ließ, wie sie es besprochen hatten, ein Stück der Kette um den Hals geschlungen.
    Es gelang ihr verdammt gut, sich tot zu stellen.
    Shade würde es hoffentlich genauso gut gelingen, sich unsichtbar zu machen.
    Noch während er in den Fleck aus Dunkelheit an der Tür huschte, begannen sich seine Hautzellen zu verändern und zu verdunkeln, bis er nicht einmal mehr die eigene Hand sehen konnte. Nur sehr wenigen würde es jetzt noch gelingen, ihn zu entdecken, dank der ihm von seiner Umbra-Mutter vererbten Fähigkeit, sich in der Gegenwart von Schatten selbst in Schatten zu verwandeln.
    Die Schritte wurden deutlicher, lauter. Noch ein Besucher.
    Er wartete. Atmete langsam und gleichmäßig, um seinen Herzschlag ruhig zu halten, in der Hoffnung, dass, wer auch immer sich ihnen näherte, nicht so hellhörig wäre, schlagende Herzen und fließendes Blut zu hören. Vor allem Vampire waren auf diesem Gebiet unschlagbar.
    »Herr hat gesagt, Ihr nicht herkommen !« Verzweiflung klang aus dem harschen Flüstern einer männlichen Stimme vor der Tür.
    »Ich will den Seminus sehen « , schnurrte die weibliche Stimme. »Roag und ich sind die Verbindung noch nicht eingegangen, also kann ich tun, was ich will. Er weiß nicht, dass ich schon wieder vom Eternal zurück bin. Also habe ich noch Zeit zum Spielen .«
    Durch die Gitterstäbe in der Tür konnte Shade ihre Begierde wittern, und zum ersten Mal seit achtzig Jahren verspürte er nicht einmal den leisesten Anflug von Lust.
    Er warf einen Blick auf Runa – und sein Schwanz zuckte. Verdammte Verbindung!
    Die Frau spähte durch die Gitter. Ihre blasse, durchsichtige Haut, die veilchenblauen Augen und die spitzen Ohren verrieten ihm, dass es sich bei ihr um eine Bathag handelte, eine Spezies, die in Höhlen hauste. So, so … Roag hatte also eine Frau gefunden, mit der er die Verbindung eingehen wollte.
    »Er ist weg. Wer hat ihn rausgelassen ?« Sie rüttelte an der Tür. »Er hat den Warg umgebracht .«
    »Nicht das tun !« , rief der Mann. »Nicht !«
    Das eiserne Schloss schnappte auf. Die Tür öffnete sich, und die Frau trat herein und sah ihn direkt an. Er hielt die Luft an und versuchte, seinen Herzschlag zu verlangsamen, was ihm nicht gelang. Nach einem Moment, der ihm wie eine Ewigkeit vorkam, sah die Bathag weg.
    Als sie auf Runa zuging, schlug Shade zu: Mit beiden Händen umklammerte er ihren Kopf, entschied sich aber in letzter Sekunde, ihr nicht das Genick zu brechen. Er sollte es tun, aber wenn das, was sie über ihre Verbindung zu Roag gesagt hatte, die Wahrheit war, war sein Bruder in sie verliebt.
    Sie könnte sich als nützlich erweisen.
    Runa sprang auf die Füße. »Hinter dir !«
    Er wirbelte herum und wehrte einen Schlag des Mannes ab, der der Frau in die Zelle gefolgt war. Mit drei schnellen Bewegungen hatte er den skelettähnlichen Dämon zerschmettert und getötet, und Runa hatte die Frau überwältigt und hielt sie mit dem Gesicht nach unten am Boden fest. Runa setzte sich rittlings auf die Bathag; die eine Hand fest in deren Nacken, mit der anderen drehte sie der Bathag den Arm auf den Rücken.
    Auch wenn jetzt wohl kaum die Zeit dafür war, blieb er einen Augenblick lang stehen und bewunderte den Anblick seiner Gefährtin, wie sie diese andere überwältigte und –
    Scheiße. Er schüttelte sich. »Wir müssen los .«
    Runas Augen wurden riesig. »Shade !«
    Zwei Darquethoths stürzten in die Zelle. Ihre fluoreszierenden Augen, Lippen und Risse in ihrer obsidianfarbenen Haut glühten im düsteren Licht des Kerkers in einem leuchtenden Orange. Sie bewegten sich schnell, aber er brach durch sie hindurch und machte den Weg für Runa frei, während sie zur Seite wirbelten.
    »Komm schon !« , rief er. Gleich darauf stieß er ein Grunzen aus, als sich ihm ein Seil um den Hals legte. Einer der Darquethoths schleuderte ihn gegen die Zellentür. Schmerz schien seine Wirbelsäule zu spalten.
    Lautes Wutgebrüll hallte durch den Kerker, und Runa flog herbei und attackierte die Darquethoths in einem Wirbel aus Fäusten und Füßen. Das

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