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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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zwei unserer anderen Gefangenen sind entkommen, als ihre Zellentüren von herabfallenden Steinen beschädigt wurden « , sagte der Drec.
    Roags verkümmerte Hand ballte sich zur Faust. Diese anderen Flüchtlinge interessierten ihn nicht. Was ihm wirklich unter die verkohlte Haut ging, war, dass Shade mit diesem Miststück von Warg geflohen war.
    Die Wut versengte ihn, erzeugte schmerzhafte Schauer auf seiner geschundenen Haut. Wraith würde dafür bezahlen, ihm sein Leben ruiniert zu haben. Ihn in eine ausgebrannte Hülle verwandelt zu haben.
    Denn er hegte nicht den geringsten Zweifel daran, dass letztendlich Wraith dafür verantwortlich war. Diese Nacht im Brimstone spielte sich in seinem Kopf ab, immer wieder, wie ein Film, der gleich wieder von vorne begann, sobald der Abspann gelaufen war. Er hatte keinem was getan, hatte nur gerade hinten im Pub ein paar Feen gebumst, als die Aegi den Laden auf einmal gestürmt hatten. Roag war aufgefallen, dass einer der Jäger, ein Punk mit Irokesenfrisur, nach jemand Bestimmtem zu suchen schien, und als der dann Roag erblickte, war er geradewegs auf ihn losgestürmt.
    In dieser Sekunde wusste Roag, dass er auf der Abschussliste stand. Augenblicklich hatte er seine Gabe benutzt, um in die Gedanken des Jägers einzudringen, und hatte eine Erinnerung gefunden. Eine, in der der Kerl einen Tipp von Wraith erhielt, eine Wegbeschreibung zum Brimstone sowie eine Beschreibung von Roag. Sein kleiner Bruder hatte ihm das Ganze sogar noch versüßt, indem er dem Aegi erzählt hatte, dass er ihn für einen Beweis für Roags Tod bezahlen würde.
    Dank der S’genesis war Roag in der Lage gewesen, die Gestalt eines größeren und gefährlicheren Dämons anzunehmen, und hatte diesen Aegi in Stücke gerissen. Als die Bar dann in Flammen aufgegangen war, war das Einzige, was ihn gerettet hatte, dass der Dämon, in den er sich verwandelt hatte, gegenüber Feuer immun war. Wenn die Verwandlung in eine andere Spezies auch nicht sämtliche einzigartigen Fähigkeiten und Anlagen dieser Spezies einschloss und Roag darum nicht vollständig immun gewesen war, hatte er doch immerhin über so viel Resistenz verfügt, dass er nicht zu einem Klumpen Asche verbrannt war. Trotzdem, wenn Solice nicht aufgetaucht wäre, nachdem die Jäger weg waren, wäre er jetzt tot.
    Er hatte Wraith immer verachtet, hatte die Aufmerksamkeit verachtet, mit der ihn E und Shade überschüttet hatten, aber seit jenem Tag im Brimstone wünschte er sich, dass Wraith leiden sollte, wie noch niemand auf der ganzen Welt je gelitten hatte. Und wenn Roag dann endlich die Gewissheit hatte, dass Wraith genug gelitten hatte, würde er sterben. Aber nicht, ohne vorher seine Haut und Organe zu spenden. Wraith würde Roag zurückgeben, was er ihm genommen hatte.
    Ein Tumult am anderen Ende des Saals erregte seine Aufmerksamkeit, und als er aufsah, setzte sein Herz aus, oder zumindest das, was noch davon übrig war.
    »Mein Lord « , sagte einer seiner Nachtstreich-Lakaien, »wir haben sie in der Nähe des Höllentors gefunden … « Der Nachtstreich trug Sheryens zerschlagenen, zerschmetterten Körper in den Armen.
    Roag starrte Sheryen an, als sie zu seinen Füßen abgelegt wurde.
    Ein blutiger, verletzter Darquethoth hinkte heran. »Wir haben Euren Bruder und sein Weib gejagt. Sie griffen uns an – «
    »Wer hat Sheryen getötet ?« , fauchte er. »Wer ?«
    »Die Gefährtin Eures Bruders, mein Lord .«
    Wut überrollte ihn, rüttelte seine Knochen durch, dehnte seine Gelenke, ließ die ledrige Haut aufspringen, bis ihm das Blut nur so durch die Risse strömte.
    »Ruf einen Nekromanten .«
    »Aber Herr – « , zischte der Darquethoth.
    »Tu es !« , brüllte Roag. »Sofort !« Er würde seine Geliebte zurückbekommen. Scheiß auf die Konsequenzen! »Und seht zu, dass wir einen neuen Spion im Krankenhaus bekommen !«
    »Ja, Herr .«
    »Ich werde Wraith kriegen « , schwor er, »und ich werde das Leben meiner Brüder ruinieren, aber zuerst will ich den Kopf dieser verfluchten Hure auf einem Spieß sehen !«
    Roag kniete sich neben seine Geliebte. Als er sie in die Arme zog, bebte er am ganzen Körper. Dem Großen Satan sei Dank, dass sie den Tod in der Nähe eines Höllentors gefunden hatte, dessen dämonische Energie ihren Körper davon abhielt, sich zu zersetzen.
    Mit einem stummen Gebet wünschte er sich den Totenbeschwörer so schnell wie möglich herbei. Sheryen musste wiederbelebt werden, ehe ihr Körper zu verwesen begann, und die

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