Demonica - Ione, L: Demonica
schon auf damit !« , fuhr er sie an. »Iss auf und ruh dich ein bisschen aus. In ein paar Stunden gehen wir ins Krankenhaus .«
»Okay, du Griesgram. Kommen wir dann wieder hierher ?«
»Das werden wir wohl müssen .« Gespannt wartete er auf ihre Reaktion, als er sich vorbeugte; aus irgendeiner kranken Perversion heraus wollte er wissen, wie sie auf seine Ankündigung reagieren würde. »Wir müssen uns doch anketten .«
Und das würde wirklich interessant werden. Entweder würden sie sich gegenseitig in Stücke reißen oder zu Tode bumsen.
»Zusammen ?« Das Pommesstück in ihrer Hand begann zu zittern. »Sodass wir uns berühren können ?«
Berühren, schmecken … Shades Körper spannte sich, als sich sein Geist mit Bildern davon füllte, wie es sein würde, wenn sie beide eine Nacht in Tiergestalt miteinander verbringen würden, ohne dass irgendetwas anderes als purer animalischer Instinkt sie leitete. Schon jetzt drängte es ihn, sie einfach flach auf den Rücken zu werfen und in die Matratze zu drücken.
»Ich habe deine Begierde bis nach New York gespürt « , stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Ich verspreche dir, dass wir keine Nacht mehr getrennt voneinander verbringen werden, solange wir beide am Leben sind. Letzte Nacht war ich sediert, aber heute Nacht werde ich es nicht sein, und nichts wird mich von dir zurückhalten können .« Er wälzte sich auf die andere Seite, damit er sie nicht mehr ansehen musste und der Versuchung, sie auf der Stelle noch einmal zu nehmen, entgehen konnte. »Iss auf und schlaf ein bisschen. Du wirst noch all deine Kraft brauchen .«
Gem hatte gerade geduscht, eine saubere OP-Hose angezogen und ihren BH geschlossen, als sich die Tür zu der von beiden Geschlechtern benutzten Umkleide öffnete.
»Oh, tut mir leid … «
»Kynan .« Sie hatte schon den ganzen Tag versucht, ihn allein zu erwischen, aber der Mann war ein Meister des Ausweichmanövers, darum würde sie sich diese Gelegenheit sicherlich nicht durch die Lappen gehen lassen. »He. Hör mal, wir sollten uns darüber unterhalten, was da gestern zwischen uns … «
Er hielt die Hände in die Höhe und gab sich sichtlich alle Mühe, ihr nicht auf die Möpse zu starren – überallhin, nur nicht in diese Region. »Ist schon okay. Mit uns beiden ist alles in Ordnung .«
Als er sich abwandte, packte sie sein Handgelenk. »Nein, warte. Bitte .«
»Es gibt nichts zu besprechen .« Seine Stimme, die sowieso schon tief war, schien mit einem Mal noch eine Oktave tiefer zu werden, und rau noch dazu. »Lass los. Ich lasse mich nicht gern anfassen .«
»Das glaube ich dir nicht « , sagte sie leise. »Tay hat mir erzählt, dass Lori und du kaum die Hände voneinander lassen konntet .«
Kynan erstarrte, doch der Puls in seinem Handgelenk pochte wild gegen ihre Finger. »Tu das nicht .«
»Ich kann deine Narben sehen, Ky. Das liegt in meiner Natur. Ich kann sie untersuchen, wieder öffnen, schlimmer machen .« Sie biss sich auf die Lippe und fragte sich, ob es wohl klug war, ihm das alles zu sagen. »Oder ich kann dir helfen, sie abheilen zu lassen .«
»Es gibt nichts zu heilen, Frau Doktor .«
»Was ist bloß mit dem Kynan passiert, den ich kannte? Der, der so gern gelacht hat, der freundlich und liebevoll und immer cool war ?«
Als er jetzt lachte, war es ein bitterer, kalter Laut. »Der ist tot, Gem. Er ist zusammen mit Lori gestorben .«
Seiner Frau, die er in einer Nacht in den Armen zwei verschiedener Männer überrascht hatte; der eine ein Jäger, dem er vertraut hatte, der andere ein Dämon ohne erkennbare Moral.
Wraith. Der leugnete, mit Lori geschlafen zu haben, sich aber vor Kynans Augen von ihr genährt hatte und noch weitaus mehr hätte tun können, hätte Eidolon ihn nicht davon abgehalten.
»Er ist nicht tot. Er versteckt sich nur – «
Knall auf Fall fand sich Gem mit dem Rücken gegen die Spinde gedrückt wieder. Einer der Griffe bohrte sich in ihr Rückgrat, und Kynans große Hände lagen auf ihren Schultern. »Er ist weg « , knurrte er. »Fühlt sich das vielleicht nach jemandem an, der freundlich und liebevoll ist ?« Um seine Worte zu unterstreichen, drückte er noch ein wenig fester, ehe er sie losließ. »Du verschwendest deine Zeit mit mir, Gem. Such dir jemand anders, den du gesund pflegen kannst .«
Mit diesen Worten ließ er sie mit wild hämmerndem Herzen und heftig atmend mitten in der Umkleide stehen.
9
Das Bett war wirklich gemütlich; wesentlich
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