Demonica - Ione, L: Demonica
gemütlicher, als Runa es in einer Höhle mit vollständiger BDSM-Ausrüstung erwartet hätte. Aber Shade überraschte sie immer wieder, und sie fragte sich, ob sie ihn wohl jemals wirklich kennen würde. Andererseits schienen sie ihr ganzes Leben Zeit zu haben, einander kennenzulernen, nicht nur als Liebespaar, sondern auch als Werwölfe.
O Gott, damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet.
Sie erinnerte sich nur zu gut, wie wütend sie gewesen war, als sie von ihrer Infektion erfahren hatte; wie verängstigt, verloren und einsam, obwohl Arik da gewesen war, um ihr über diese schwere Zeit hinwegzuhelfen. Sie hatte weder die Veränderungen in Bezug auf ihren Körper noch die in Bezug auf ihr Verhalten begriffen, die fast unmittelbar eingesetzt hatten. Sie hatte sich um ihre Zukunft Sorgen gemacht, hatte gefürchtet, unschuldige Menschen zu verletzen. Und sie war sauer gewesen, dass sie sich praktisch von einem Tag auf den anderen auf ein ganz anderes Leben einstellen musste, in dem sie über nichts mehr Kontrolle hatte.
Shade war ihr gegenüber im Vorteil, da er in diese merkwürdige Welt hineingeboren worden war und sich bereits mit Werwölfen auskannte. Aber, dachte sie, als sie geistesabwesend mit dem Finger über eine Lederfessel fuhr, die am Bettpfosten baumelte, er war ein Mann, der daran gewöhnt war, die Herrschaft über sein Leben zu haben, sowohl im Schlafzimmer als auch sonst. Das drei Nächte im Monat aufgeben zu müssen, dürfte ihm nicht leichtfallen.
Sie warf einen Blick auf den Wecker und gähnte. Sie und Shade hatten sechs Stunden geschlafen. Behutsam drehte sie sich um, um ihn nicht zu wecken. Er lag ihr gegenüber; seine Miene wirkte friedlich. Der fremdartige Ring um seinen Hals bewegte sich jedes Mal, wenn er atmete. Die dunkle Farbe war dieselbe wie die des Dermoires, das über seinen rechten Arm verlief.
Sie strich ihm das glänzende Haar zur Seite, sodass sie sein persönliches Symbol sehen konnte, das nicht sehende Auge, das sie, na ja, irgendwie anzusehen schien. Mit jedem Atemzug, jedem Schlucken bewegte es sich, folgte ihr, ganz egal, wohin sie sich auch bewegte.
Verunsichert fuhr sie mit dem Finger seinen Arm hinab; folgte den Hügeln und Tälern seiner seilartigen Muskeln, bis sie seine Hand erreichte. Das Dermoire reichte bis zu seinen langen Fingern – den Fingern, die sie gestreichelt hatten, in sie eingedrungen waren, sie öfter, als sie zählen konnte, zu wilden Orgasmen gebracht hatten.
Bei diesem Gedanken begann es in ihren Adern zu kochen. O Mann, ihr Hormonhaushalt war echt total durcheinander. Diese Werwolfsache hatte ihre Libido extrem gesteigert, und der Vollmond machte das Ganze noch schlimmer, aber neben Shade zu liegen, war, als ob man Öl aufs Feuer goss.
Es schien ihr eine gute Idee zu sein, sich ein paar Minuten von kühlem Wasser berieseln zu lassen.
Sie drehte sich um, streckte die Füße über die Bettkante – und wurde augenblicklich zurück an Shades Seite gezogen.
»Nicht so hastig .« Seine Stimme klang verschlafen und wunderbar rau, und seine halb geöffneten, schläfrigen Augen leuchteten golden. Seine Erektion drückte gegen ihr Geschlecht.
»Ich wollte nur unter die Dusche. Möchtest du mir vielleicht Gesellschaft leisten ?«
»Später .« Er schmiegte das Gesicht gegen ihre Kehle, knabberte an der sensiblen Haut dort. »Wenn ich mit dir fertig bin .«
»Hast du meine, äh, Erregung gefühlt ?«
Seine Finger tauchten zwischen ihre Beine, um ihre feuchte Begierde zu untersuchen. »Jepp, ich kann sie eindeutig fühlen .«
»Du weißt, was ich meine .«
Mit der Zunge fuhr er über die Stellen, an denen er geknabbert hatte. »Ich bin davon aufgewacht. Wieso ?«
»Weil « , stöhnte sie und neigte den Kopf zur Seite, damit er besser an ihren Hals kam, »du vorhin gesagt hattest, dass du mein Verlangen bis nach New York gefühlt hast. Ich habe mich nur gefragt, ob du es wohl immer fühlen wirst .«
Er hob den Kopf und sah sie an. Seine Augen waren inzwischen alles andere als schläfrig – sie brannten lichterloh. »Wir sind miteinander verbunden. Ich bin mir all deiner Gefühle bewusst .« Er wölbte den Rücken und glitt in sie hinein. »Wenn du Sex willst, bin ich gezwungen, ihn dir zu verschaffen .«
»Sogar wenn wir in verschiedenen Staaten sind? Verschiedenen Ländern ?«
»Ja, aber das wird nicht noch einmal vorkommen .« Er hielt ihre Hände über ihrem Kopf fest und begann, sich in einem langsamen, gleichmäßigen Rhythmus zu
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