Demonica - Ione, L: Demonica
bewegen. »Meine Gefährtin – « Er brach den Satz ab und fluchte.
»Das Wort magst du wohl nicht, oder ?« Nur einmal wollte sie mit den Händen über seine Schultern fahren, während sie sich bei jedem seiner mächtigen Stöße bewegten, ihre Finger in seinen Rücken krallen, wenn sie kam; aber sein Griff um ihre Handgelenke verstärkte sich noch.
»Welches Wort ?«
»Gefährtin .«
Er schüttelte den Kopf, sein dichtes Haar rahmte sein Gesicht ein. »Mir gefällt nichts von all dem .«
Sie wölbte den Rücken, um ihn noch tiefer in sich aufzunehmen. »Nicht einmal das ?«
Eine Gefühlsregung, die sie nicht zu benennen wusste, verdüsterte seine Miene. »Du bist erregt. Die Verbindung zwingt mich, dir zu Diensten zu sein .«
»Wie bitte ?«
»Du hast mich schon verstanden .« Seine Bewegungen wurden schneller, beinahe mechanisch. »Sehen wir zu, dass wir’s hinter uns bringen .«
»Wenn du glaubst, du tust mir einen Gefallen, wenn du mich fickst « , schnaubte sie, »kannst du auf der Stelle aufhören und dich selbst ficken .«
Er hielt inne, jedoch ohne sich aus ihr zurückzuziehen. »Vor einem Jahr hättest du so etwas nie zu mir gesagt .« Seine Stimme war ein leises, raues Grummeln. »Keine Frau, die ich je in mein Bett gelassen habe, hätte es gewagt, so mit mir zu reden .«
Wütend starrte sie ihn an, während sie versuchte, die Hände freizubekommen. »Vermutlich lag das daran, dass sie in Ketten von deiner Decke baumelten .«
»Gutes Argument .« Er warf einen Blick auf die Gerätschaften der Folter und Lust, die ringsum an den Wänden hingen, als ob er eines von ihnen für sie aussuchen wollte. Der Gedanke ließ sie erschauern. Ob vor Furcht oder vor Erregung, hätte sie allerdings nicht sagen können.
»Ich nehme an, das würdest du mit mir auch gern machen ?«
Er lachte, als läge das, was sie gesagt hatte, jenseits des Möglichen. Was sie unglaublich verletzte – wieso hatte er mit anderen Frauen auf diese Weise Spaß, aber mit ihr nicht? Und warum in aller Welt regte sie sich darüber auf?
»Mir gefällt dein Mut, kleiner Wolf. Aber es fehlt noch ein wenig … Disziplin .«
»Mein Vater hat genau dasselbe gesagt .« Sie zuckte zusammen, bedauerte ihre Worte und auch die Erinnerungen, die sofort durch die Pforte schwemmten, die sie ihnen geöffnet hatte.
Das kleine Gör braucht Disziplin. Das hatte ihr Vater immer gesagt, ehe er sich mit dem Gürtel oder einem Kochlöffel oder was auch immer ihm gerade in die Hand fiel über sie hermachte. Als Kind war sie sehr temperamentvoll gewesen, hatte ihre Eltern bei jeder Gelegenheit herausgefordert und ihren alkoholkranken Vater damit immer wieder dermaßen zur Weißglut gebracht, dass er gewalttätig geworden war.
Wie könnte sie also Shades Sammlung von Peitschen und anderen unidentifizierbaren Objekten als irgendetwas anderes ansehen als Instrumente, die dazu dienen sollten, Schmerzen zu verursachen? Was wäre sie sonst anderes als eine geistesgestörte Perverse?
Shade strich ihr mit dem Daumen über die Wange. »Runa? He, alles in Ordnung mit dir ?« Endlich ließ er ihre Handgelenke los, verlagerte das Gewicht und machte Anstalten, von ihr herabzusteigen. »Wir machen das später .«
»Nein .« Sie schlang die Beine um seine Taille. »Ich glaube … also, ich glaube, du würdest mir tatsächlich einen Gefallen tun, wenn du mich einfach … du weißt schon .« Jetzt, wo ihre Wut verraucht war, fiel es ihr nicht leicht, sich so vulgär auszudrücken, wie sie gern wollte.
»Weiterfickst ?«
Hitze ließ ihre Wangen und Verlangen ihr Innerstes erglühen. »Ja .«
»Bist du sicher ?« Als sie nickte, ließ er sich wieder auf sie herabsinken, und seine Hüften bewegten sich, während ein Seufzer der Erleichterung über seine Lippen kam. »Gut, denn jetzt aufzuhören, würde mir verdammt wehtun .«
»Wie im Kerker ?« Ganz leicht, damit ihm nicht bewusst wurde, dass er vergessen hatte, ihre Hände festzuhalten, legte sie ihre Handflächen auf die warme Haut seiner Schultern. »Als du beinahe gestorben wärst ?«
»So schlimm nicht. Wir hatten ja gerade erst begonnen; so erregt bin ich noch nicht. Irgendwann wäre ich drüber weggekommen, aber du hättest mir in den nächsten Stunden besser nicht über den Weg laufen sollen .«
Ihr Herz machte einen kleinen Hüpfer, so sehr freute sie sich, dass er bereit gewesen war, für sie zu leiden. Verdammt! Dabei gab es doch wohl wirklich keinen Grund, warum es hüpfen sollte! Es schien
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