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Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)

Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)

Titel: Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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mit der honigfarbenen Haut übertragen hatte. Sie hatte es einfach nicht verdient, von ihm gevögelt zu werden, während er insgeheim an Sin dachte, geschweige denn, von ihm mit einer Seuche infiziert zu werden, die ihre Organe in Brei verwandelt hatte. Es gab nicht den kleinsten Beweis, aber das Timing stimmte, wenn er die Zeit bedachte, die zwischen ihrem Zusammensein und ihrem Todeszeitpunkt vergangen war.
    Mit einem Mal schob sich ein blutroter Schleier vor seine Augen – einerseits befiel ihn Übelkeit, weil er eine unschuldige Frau umgebracht hatte, andererseits fühlte er Wut, weil die Person, die letztlich dafür verantwortlich war, sich direkt neben ihm befand. Das musste ein Ende haben. Und mittlerweile war sein Risiko, wenn er sich wiederholt von Sin nährte, die geringste seiner Sorgen.
    Vor allem, da das Risiko ganz auf Sins Seite sein würde.
    »Con?« Wraiths tiefe Stimme war kaum mehr als ein Summen unter all dem anderen Lärm in Cons Kopf. »He, Mann, alles okay bei dir? Du siehst aus, als würdest du gleich umkippen.«
    »Dann sollte ich mich wohl lieber nähren.« Conalls Stimme war eisig, als er zu Sin herumfuhr. »Und wie es aussieht, bist du das Mittagessen.«

2
    Das war alles so eine verdammte Scheiße.
    Sin kapierte ja, dass dies die Lösung für die Epidemie sein könnte, aber Con musste sie dennoch nicht anstarren, als wäre sie ein saftiges Steak. Er könnte zumindest versuchen, so angewidert zu sein wie sie.
    »Setz dich.« Cons Stimme klang mit einem Mal tiefer und rauer, bezwingend, sodass sie beinahe auf der Stelle gehorcht hätte wie ein gut erzogener Hund.
    »Sollen wir es gleich hier tun?«
    Er hob eine sandige Augenbraue. »Würdest du es lieber in einem Patientenzimmer tun? Oder wäre eine Abstellkammer mehr nach deinem Geschmack?«
    Oh, dieser Mistkerl! Auf keinen Fall würden sie in ein Patientenzimmer gehen, wo ein Bett sie nur zu leicht dazu verlocken könnte, mehr zu tun als bloß diese Blutsache. Und die Bemerkung über die Abstellkammer war ein Seitenhieb, der sich auf den ersten – und letzten – Ort bezog, an dem sie zusammen gewesen waren.
    Sie ließ sich auf einen Stuhl sinken. »Na gut. Dann bringen wir die Sache mal hinter uns.«
    »Wie goldig«, sagte Wraith. »Ihr klingt wie ein altes Ehepaar.«
    Sie zeigte ihm den erhobenen Mittelfinger, während sich Con an ihre Brüder wandte. »Könnten wir vielleicht ein bisschen Privatsphäre haben?«
    »Nein.« Sins Finger schoss vor und zeigte auf Eidolon. »Du bleibst.« In erster Linie nur, um Con zu widersprechen, aber dazu kam noch das leise Flattern in der Magengegend, schon bei dem Gedanken daran, noch einmal mit Con allein zu sein – ein gefährliches Zeichen dafür, dass sie genau das besser nicht tun sollte.
    Lore trat vor. »Ich werde bleiben.«
    »Ist schon okay, Bro«, sagte sie. Das Letzte, was sie jetzt gebrauchen konnte, war Lore, der sie bewachte wie eine ängstliche Glucke. Das machte er nun schon seit dreißig Jahren, und es schien ihm schwerzufallen, diese Angewohnheit abzulegen. »Das Ganze ist eine streng klinische Prozedur. Eidolon kann sie überwachen.« Klinisch? Das war echt ein Witz, denn sie wusste genau, wie gut es sich anfühlen würde, wenn sich Cons Fänge in ihr Fleisch senkten, ganz gleich, wie vehement sie es am liebsten abgestritten hätte.
    Einige Sekunden lang war sich Sin sicher, dass Lore einen Streit vom Zaun brechen würde. Wie er mit finsterer Miene dastand, die Hände zu Fäusten geballt, und sein Dermoire sich wütend drehte und wand. So wie ihres war es eine blasse Imitation der Zeichnungen ihrer reinrassigen Brüder; aber trotzdem verhielt es sich ganz genauso und schien sich in Momenten starker Gefühlsaufwallungen zu bewegen. Doch schließlich nickte er und verließ das Zimmer, nicht ohne Con noch einen ätzenden Blick brüderlicher Warnung zukommen zu lassen.
    Sie machte eine scheuchende Handbewegung in Richtung Wraith. »Du auch. Verzieh dich!«
    »Schlumpfig.« Wraith schlenderte davon, während er das Schlumpflied pfiff.
    »Wir brauchen Eidolon nicht«, sagte Con. »Ich mach das schließlich schon seit tausend Jahren. Ich weiß, wann ich aufhören muss.«
    Sin hatte keine Angst davor, ausgesaugt zu werden. Aber sie wollte nicht zugeben, dass sie in Wahrheit fürchtete, ohne Anstandswauwau am Ende wesentlich mehr zu tun, als Happy Meal für Con zu spielen. Zum Glück musste sie gar nichts sagen, denn Eidolon schloss nur mit ernster Miene die Tür und lehnte sich mit der

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