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Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)

Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)

Titel: Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Gefährte war schwefelgelber Rauch. Als er sein Ross zügelte, bäumte sich die riesige weiße Bestie auf, sodass sie deren Hufe sehen konnte, die größer waren als die Radkappen eines alten Chevy. Als sich das Pferd wieder beruhigt hatte, nahm der Reiter seinen riesigen Helm ab. Langes weißes Haar quoll darunter hervor und bedeckte die breiten Schultern des Mannes, die in einer Rüstung steckten, die, genau wie in den Bergen von Montana, stumpf und matt waren, während aus den Gelenken und Spalten eine ölige, blutähnliche Substanz quoll.
    In seinen Augen leuchtete ein unheiliges, blutrotes Licht, genau wie aus denen des Hengsts. Sein Gesicht hätte attraktiv sein sollen, aber das Lächeln, mit dem er den Kopf neigte, war pure Bosheit. Er hob zwei Finger, um Sin zu grüßen. Gleich darauf riss er sein Pferd herum und verschwand, als hätte der Wald ihn verschluckt.
    Sin konnte kaum glauben, dass sie noch am Leben war.
    »Was zur Hölle ist hier los?« Eidolons Stimme erschreckte sie. Als sie herumfuhr, entdeckte sie ihn und Con hinter sich. »War das dieser Reiter, der hinter dir her ist?«
    »Jepp. Und so langsam hab ich seine Spielchen satt.« Verstohlen wischte Sin die letzten Tränen weg, während sie sich bückte, um den Pfeil aus dem Schnee zu ziehen und das goldene Objekt abzulösen. »Es ist eine Art Münze. Na ja, eine halbe Münze.« Sie fuhr mit dem Finger über die unregelmäßig gezackte Kante. »Auf der Rückseite steht etwas geschrieben. Die Eine … Blute … birgt in sich … Pestilenz zu verbreiten … Kampf losbricht … besiegelt. « Eidolon runzelte die Stirn, und Sin starrte ihn an. »Was? Warum siehst du aus, als ob du an einer Mondevilin-Pissbohne geleckt hättest?«
    »Das kommt mir irgendwie bekannt vor.«
    »Wir werden uns später darum kümmern«, sagte Con. »Jetzt müssen wir erst mal Sin in Sicherheit bringen. Wir waren lange genug hier, um mich nervös zu machen.«
    Eidolons Miene wurde mitfühlend. »Ja, ich mach mir auch Sorgen wegen der verdammten Assassinen. Wir werden Sin ins UG –«
    »Das wird nicht nötig sein«, unterbrach Sin ihn. »Ab sofort geht für mich keinerlei Gefahr mehr von meinen Assassinen aus.«
    »Warum nicht?«, fragte Eidolon.
    »Weil ich«, sagte sie ruhig, »in die Höhle zurückkehre.«
    »Nur über meine Leiche«, sagten Con und Eidolon wie aus einem Munde.
    Sin stemmte die Hände in die Hüften und funkelte die beiden abwechselnd wütend an. Wenn ihre Augen nicht so verquollen und ihr Gesicht nicht tränenfeucht gewesen wäre, hätte sie vielleicht etwas eindrucksvoller gewirkt. Und Con hätte sich nicht wie ein Stück Scheiße gefühlt, weil er verdammt gut wusste, dass jede Träne auf seinem Mist gewachsen war.
    »Das ist allein meine Sache«, sagte sie. »Wenn ich zurückkehre, werden alle sicherer sein. Ich habe mich entschieden.«
    Eidolon warf ihr einen Blick zu, der durch und durch »großer Bruder« war. »Du musst nicht dorthin zurück, Sin. Wir werden einen Weg finden, für deine Sicherheit zu sorgen.«
    Da konnte Con ihm nur zustimmen. »Im Krankenhaus können sie dir nichts tun. Geh mit deinen Brüdern.«
    »Ich werde dorthin zurückkehren. Das ist schließlich mein Job.«
    »So ein Quatsch.« Im Schwarz von Eidolons Augen erschienen goldene Flecken. Con machte sich auf etwas bereit. Das könnte jetzt hässlich werden, wenn der Kerl versuchte, Sin Befehle zu erteilen. »Du wirst nicht –«
    »E«, unterbrach Con ihn. »Könntest du uns mal für eine Sekunde allein lassen?«
    Auch wenn Eidolons Miene so frostig war wie die Brise, die den Schnee um sie herum bewegte, nickte er. »Ich werde Luc und Kar ins UG bringen. Ihr beide kommt dann dorthin nach.«
    Sobald er außer Sichtweite war, stieß Sin ein Schnauben aus. »Guter Cop, böser Cop funktioniert bei mir nicht. Du wirst meine Meinung nicht ändern.«
    »Also, erstens bin ich nicht der gute Cop«, knurrte Con. »Zweitens weiß ich, dass ich deine Meinung nicht ändern kann. Aber sag mir wenigstens die Wahrheit.« Er wollte sie hören, weil er selbstverständlich vorhatte, ihr diesen Mist auszureden.
    »Hab ich doch.«
    »Dann erzähl mir auch den Rest.«
    Sie ballte die Hände zu Fäusten und presste den Mund auf diese widerspenstige Weise zusammen, die ihn immer dazu verlockte, sie zu küssen, um diesen Ausdruck zu vertreiben. »Ich habe keine Ahnung, wovon du redest.«
    »Tu das nicht«, sagte er heiser. »Du hast doch schon so viele Fortschritte gemacht. Du weißt schon, mit deinen

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