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Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)

Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)

Titel: Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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nur noch ein verschrumpeltes, zerknautschtes kleines Etwas war, zitterte sie am ganzen Leib, und ihre Energie war beinahe vollständig erschöpft.
    »Es ist … geschafft«, flüsterte sie. Die Welt drehte sich um sie, und sie fiel einfach um. Aber Con war da, zog sie an sich, streichelte ihr übers Haar. Wow … jemanden zu haben, der sie auf diese Weise auffing … Die Welt begann sich gleich wieder zu drehen.
    Kar stöhnte, während Eidolon seine Tasche durchsuchte. »Das Baby«, krächzte sie. »Wie geht es dem Baby?«
    »Es geht ihm gut.« Sin räusperte sich; ihr tat immer noch der Hals weh. »Ich glaube, es wird alles wieder gut.«
    Dann schüttelte Con auf einmal den Kopf, während er so breit grinste, dass seine sexy Fänge zu sehen waren. »Wer hätte das gedacht? Luc, der Familienvater.«
    Luc stieß ein Schnauben aus. »Vertrau mir. Ich hätte keinen müden Cent auf diese Karten gewettet.« Er neigte den Kopf vor Sin. »Danke.« Das Wort war kaum mehr als ein Grunzen, und ein Fremder, der ihn nicht kannte, hätte möglicherweise seine Aufrichtigkeit bezweifelt. Aber seine Hände zitterten vor Emotionen, die seiner Stimme fehlen mochten, und die Art, wie seine Kehle angestrengt arbeitete, während er seine Finger mit Kars verschlang, sprach Bände.
    Noch vor wenigen Tagen hätte Sin angesichts dieser zärtlichen Geste höchstens die Augen verdreht. Jetzt aber erinnerte sie sich einfach nur daran, wie sie aufgewacht war, nachdem sie von dem exomangler getroffen worden war. Con war an ihrer Seite gewesen und hatte ihre Hand gehalten, genau wie jetzt.
    »Bleib ganz ruhig liegen«, sagte Eidolon zu Kar. »Ich werde dir noch einmal Blut abnehmen. Und dann müssen wir dich für ein paar weitere Tests ins Krankenhaus bringen. Die Tatsache, dass du Antikörper gegen das Virus produzierst, ist von enormer Bedeutung.«
    »Wird es nicht eine ganze Weile dauern, so einen Impfstoff zu entwickeln?«, fragte Sin.
    »Wenn es überhaupt möglich ist, ja, aber ich verfüge über Dämonenmagie und Knochenteufeleier. Ich sollte in der Lage sein, die erste Ladung Impfstoff innerhalb von ein, zwei Tagen zu testen, falls alles gut geht.«
    »Knochenteufeleier?«, fragte Kar, und Eidolon nickte.
    »Die verwenden wir anstelle von Hühnereiern, um Impfstoffe zu erzeugen. Sie verkürzen die Inkubationszeit um zwei Drittel.«
    »Du sagtest ›Falls‹«, sagte Sin. »Wieso?«
    »Weil ich für nichts garantieren kann. Ich halte es für wahrscheinlich, aber ich werde keine Versprechungen machen.«
    Sin drehte sich der Magen um. Und während sich die anderen weiterhin um Luc und Kar kümmerten, wich Sin zurück, bis sie gegen die Tür stieß. Sie schlüpfte hinaus, als keiner hinsah, aber sobald sie draußen in der Kälte stand, wo der kupferige Geruch nach vergossenem Blut immer noch in der Luft hing, war sie von viel zu viel Raum umgeben. Zu viel Blut, zu viel Tod.
    Und all das war ihre Schuld.
    Sie stand da und beobachtete alles; sah zu, wie die Mitarbeiter des UG die Verletzten versorgten und die Toten in den Wald zerrten, wo sie vor menschlichen Augen verborgen werden konnten.
    Ihr Dermoire begann zu prickeln, eine Vorwarnung vor dem Schmerz, der sie gleich überfallen würde.
    Fühle , hatte Con gesagt.
    Ja, das war sie diesen Leuten schuldig.
    Kummer stieg in ihr auf, eine gigantische Welle aus Schmerz, die sich in Form eines Schluchzens entlud. Sie rannte, taumelte in den Wald hinein, und als sie schließlich tief im Gestrüpp steckte, heulte sie so heftig, dass sie kaum noch Luft bekam. Die Tränen liefen ihr über die Wangen.
    »Con, dafür hasse ich dich«, flüsterte sie. Sie hatte so hart daran gearbeitet, sich vor Schmerz zu schützen, und jetzt schien das auf einmal das Einzige zu sein, was sie noch fühlen konnte.
    Erschauernd holte sie Luft, bemühte sich verzweifelt, ihre Selbstbeherrschung wiederzufinden, und dann … war die Luft auf einmal ganz still. Und kälter. Ihr Atem zeigte sich als eisiger Nebel, und direkt hinter ihr schrie ein Pferd, ein gottverdammter, durch und durch böser Schrei, den Sin bis tief ins Mark hinein spürte. Das unverkennbare Pfeifen eines Geschosses ließ ihr Herz aussetzen, den Bruchteil einer Sekunde, ehe ein Pfeil genau zwischen ihren Füßen im Boden stecken blieb. Am Ende des Pfeils war ein Stück Sehne befestigt, an dem etwas Glänzendes baumelte.
    Sin drehte sich um. Sie wusste, dass sie eine tote Frau war.
    Der Reiter erschien zwischen den Bäumen wie ein Geist. Sein einziger

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