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Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)

Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)

Titel: Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Furcht in ihrem Gesicht war nicht zu übersehen. Eidolon schöpfte tief Luft, und als er sprach, klang er zwar immer noch wie ein Arzt, aber wie ein sehr netter Arzt. Einer, der nicht so überheblich war wie gewöhnlich.
    »Kar, ich weiß, dass das hart ist. Du bist eine Wächterin. Wir sind Dämonen. Natürliche Feinde. Aber du bist außerdem ein Werwolf. Offensichtlich hast du diese Tatsache akzeptiert, und du wirst auch deinen Platz in unserer Welt akzeptieren.«
    »Aber –«
    Er packte ihre Schulter, behutsam, aber fest. »Ich weiß. Wir sind Dämonen. Das verstehe ich. Vermutlich hast du meine Gefährtin Tayla getroffen, als ihr in Ägypten wart. Und ich bin sicher, du hast davon gehört, dass sie sowohl zur Hälfte Dämon als auch eine Wächterin ist. Allerdings wusste sie nicht, dass sie eine Dämonin war, ehe wir uns kennenlernten.« Ein Mundwinkel hob sich zu einem schiefen Lächeln. »Vertrau mir, es war wirklich nicht immer leicht für uns. Aber irgendwann hat sie es akzeptiert. Wir sind nicht die Ungeheuer, für die du uns hältst.«
    Das war nicht die ganze Wahrheit. Sin hatte in ihrem Leben schon viele Ungeheuer getroffen, und meistens fühlte sie sich selbst wie eines. Aber nein, Eidolon und seine Brüder und die ganze Krankenhausbelegschaft waren zum größten Teil nicht schlimmer als viele Menschen, und in vielen Fällen sogar sehr viel besser.
    Kar wandte sich ab, als wüsste sie nicht, wie sie reagieren sollte. Ihr Blick blieb an Luc hängen. Und als sie sich dann wieder zu Eidolon umwandte, brannte Entschlossenheit in ihrem Blick. »Ich werde dir vorläufig einfach glauben müssen, aber im Grunde würde ich sogar einen Deal mit dem Teufel eingehen, um mein Kind zu retten. Also tun Sie, was Sie tun müssen, Doktor.«
    Gut für sie. Sin wartete ab, bis Eidolon ihr Blut abgenommen hatte, ehe sie ihre Gabe einschaltete. Mann, es fühlte sich echt komisch an, ihre Energie durch Kar hindurch in den winzigen Fötus hineinzuleiten. Das Virus trieb sich überall in der Gebärmutter und im Baby herum. Einen Augenblick lang tat Sin überhaupt nichts. Ja, sie hatte den Warg in Montana gerettet, aber zwei andere hatte sie umgebracht. Dies war ein Baby, eines, das seine Eltern unbedingt retten wollten, und wenn Sin auch nur den kleinsten Fehler machte, zu viel Energie einsetzte oder zu wenig …
    »Sin«, flüsterte ihr Con ins Ohr. »Du kannst es schaffen.«
    Gott, woher wusste er, was sie gerade dachte, was sie brauchte? Dankbar für seine Ermutigung, sandte sie einen kontrollierten Energiestrahl in eine Masse von Virussträngen hinein. Sie zerrissen, zerteilten sich in Stücke, während andere herbeieilten, beinahe, als wollten sie helfen. Dieses verdammte Dämonenvirus war echt abartig.
    Sie wollte gerade die nächste Ansammlung angreifen, als Kar plötzlich erstarrte und ihr Rücken sich derartig durchbog, dass Sin die Wirbelsäule knacken hörte.
    »Sie krampft«, brüllte Luc, und mit einem Mal fiel Kar zurück, und ihr Körper zuckte. Ihre Haut wurde ganz rot und heiß, und sie verdrehte die Augen.
    Con ergriff Kars Handgelenke und hielt sie fest, während Eidolon ihre Beine packte. »Beeil dich, Sin!«, grunzte Eidolon, während Kar sich wild hin- und herwarf. »Wir müssen –«
    Als Kar mit einem gewaltigen Schrei explosionsartig aus ihrem Anfall erwachte, brach er ab. Eidolon flog durch die Luft und wurde gegen den Kamin geschleudert, Con prallte rücklings gegen die nächste Wand. Kar, die nur noch aus Zähnen und unbezwingbarer Wut zu bestehen schien, stürzte sich auf Sin und legte ihr die Hände um den Hals.
    »Mein Baby!«, knurrte sie. »Du tust ihm weh!«
    »Kar, nein!« Luc legte fest die Arme um sie, konnte aber Kars Würgegriff nicht lösen.
    »Fieberdelirium«, sagte Eidolon knapp. »Luc, halt sie fest!«
    Sins Lungen brannten. Panik fraß an den Rändern ihres Bewusstseins, das langsam erlosch. Ihre Gabe flackerte noch einmal auf, ihr Instinkt wollte Kar töten, doch stattdessen konzentrierte sie den letzten Rest ihres noch verbliebenen Verstands darauf, die Virusstränge im Baby zu attackieren, und ließ sie wie kleine Bomben explodieren.
    Irgendwie gelang es Eidolon, Kars Finger von ihrer Kehle zu lösen. Sin schnappte ein paarmal dankbar nach frischer Luft. Luc drückte Kar wieder auf die Polster der Couch, und noch während Sin heftig ein- und ausatmete, packte sie Kars Knöchel und begann erneut mit ihrer Arbeit.
    Es schien eine Ewigkeit zu dauern. Als auch der letzte Virusstrang

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